Entwicklungschristentum

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             Evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi 7



  Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-

                           Kultur-Lernen

                            (167 Beispiele)

1.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Straßburg besuchen, um vom " Liebfrauen Münster " mehr zu erfahren und zu wissen. Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen ist nach Straßburg zu fahren, um

in der Auseinandersetzung mit dem Münster mehr von sich zu erfahren und zu wissen *. 


* Siehe auch Zukunft Strassburger Muenster 1


2.) Von allgemeinen, kulturell erworbenen Bildungswerten,

wie ich zu sein habe und welche mich tragen sollen (Kultur vermittlung aus den Quellen der geistigen Tradition als passi-

ves Kulturbewusstsein) zur Entfaltung nach dem individu-

ellen Eigengesetz in der Auseinandersetzungs-Individualisie-

erungs-Transzendierung erworbenen Entwicklungswerten mit denen ich authentisch bin und welche in sich selber tragend

ist (Kulturentwicklung aus dem kategorischen Individual-

Logos als aktives Kulturbewusstsein) *.


* I.) Der Mensch existiert nur als halbwegs kultivierter Mensch, was

als Zivilisation bezeichnet wird, weil sich ohne diese innerhalb der gesetzlichen Normen, der gesellschaftlichen- und wirtschaftlichen Ordnungsspielregeln auch ganz gut kultur- im Sinne von entwick-

lungslos leben lässt. Trotz aller technischen, ökonomischen, demo-

kratischen, medizinischen, bildungspolitischen, sozialen und  anderen zivilisatorischen Errungenschaften, steht der einzelne Mensch kultu-

rell noch am Anfang seiner Entwicklung. 


II.) Siehe auch Gesellschaft-und Entwicklungsmensch


3.) Bei der jetzigen Bildungs-Kultur-Philosophie wird noch versucht durch den allgemeinen, klassischen Bildungsgeist

die Schüler zu bewegen und zu begeistern (z.B. mit Goethes " Leiden des jungen Werthers "). Ich kenne die Werke von

bspw. Albert Camus, Hermann Hesse, Fjodor Michailowitsch Dostojewski oder Shakespeare (Geistleben). Bei der zur Entwicklungs-Kultur-Philosophie sind es die reifeindividu-

ellen, zeitgeistigen Entwicklungs(teil)wahrheiten, welche 

den Einzelnen bewegen und begeistern (z.B. Diskussions-Internetblock-Forum). Ich kenne die biografische Seite der Schriftsteller von Albert Camus, Hermann Hesse oder Fjodor Michailowitsch Dostojewski als das eigentliche Vorbild-Lebenswerk (Sinnenleben)*.

 

* I.)  Goethe und Schiller, aber auch Dante Alighieri oder Shakespeare  und andere Geistesgrössen sind als " Entwicklungsvorbilder " nicht

mehr nachahmungsgemäss. Ihre Zeit ist zeitlich und geistig vorbei.

Ihre dichterische Wertesignatur ist nicht mehr imstande lebensnah

das zu sagen, was gesagt werden muss und hat keinen lebensprakti-

schen Bezug zum Berufs- und Alltag des Einzelnen. Darüber hinaus werden diese Klassiker einseitig vermittelt. Zu einer gesunden Per-

sönlichkeit gehört nicht nur die geistige, sondern auch die körper-

liche Lebensfreude, die Versöhnung von Geist und Sinnlichkeit.

Deshalb ist unter Umständen in einer Biografie eine grössere Lese-

und Lernidentifikation gegeben als in einem geistigen Werk, weil

dort auch die polare, notwendige, dunkle Lebensseite mitgegeben

ist. Durch Literatur, Dichtung, Kunst, klassische Musik oder auch

religiöse Sozialisierung werden einfach keine zündenden Werte

mehr vermittelt. Die indirekten, abstrakten, philosophischen, wis-

senschaftlichen, theologischen, pädagogischen Fach- und Idealbe-

griffe sind für die Alltagslebensbewältigung  und das individuelle Entwicklungsgeschehen ungeeignet. Es muss durch die direkte

Sprache des Lebens, welche die Konkretheit, das Bedrückende, das Notwendige und besonders den individuellen Reifegrad und die " Individualisierung-Entwicklungs-Bringschuld  der Entwicklungslosig-

keit " erfasst, gesagt werden. Der allgemeine, klassische Bildungs-

geist interessiert, bewegt und begeistert nicht mehr, sondern es

sind die individuellen, zeitgeistigen Entwicklungswahrheiten, wel-

che jeden Einzelnen bewegen und begeistern, weil es eben nur den Einzelnen persönlich betrifft.


II.) Desiderius Erasmus von Rotterdam war ein bedeutender Gelehrter

des Renaissance-Humanismus, welcher die Reformation geistig vorbereitet hat. Seine Werke z.B. " Institutio religionis christianae ",

das Lehr-und Leistungsbuch als das kanonische Werk des Protes-

tantismus sind in der vergessenen, übernationalen Sprache des humanistischen Latein geschrieben worden und schlafen heute

ungestört in den Bibliotheken. Kaum ein Einziges, der einstmals

weltberühmten, hat sich in unsere Zeit hinüber gerettet.


III.) Es ist der kulturelle Fortschritt vom vergangenen, unsinnlichen, konservativen, idealistischen  Bildungs-Vorbild Johann Wolfgang Goethe

in Frankfurt und Weimar zum zukünftigen, sinnlichen, evolutiven wirklichkeits-idealistischen Entwicklungsvorbild Meister Eckhart in

Erfurt und Straßburg. Weimar steht für das Alte-, Bewahrens- und Verwaltenswerte, während Straßburg für das ewig junge, Aufbruchs-

und Erneuerungswerte steht. Es ist die Weiterentwicklung der Bil-

dung mit seinen statischen Bildungs(lern)begriffen, welche von den geistigen Wurzeln romanisch und griechisch sind und als Ausdruck

der erstarrten Bildungsklassik gelten zur Entwicklungs-Individuali-

sierungs-Selbstbildung als dynamischer Entwicklungs(lern)begriff,

welcher seinem Wesen nach dem gotischen (Lern)prinzip angelegt ist.

Der Bau einer gotischen Kathedrale bspw. ist " der in Stein gehauene Lernprozess-Ausdruck der Individualisierungs-Entwicklung schlecht-

hin.


IV.) Siehe auch Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung


V.) Siehe auch Neues, digitales Zeitalter


4.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Suche nach dem, was weiterentwickelt ist, aber nicht gefunden wird, weil ich es selbst noch nicht geworden bin und  deshalb unbefriedigend bleibt (unwürdigend). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist selbst werdend und Selbstsein, wo ich nicht mehr suchend bin,

weil ich es im Entwicklungslernprozess transzendiert habe

und damit selber geworden bin (würdigend) *.


* I.) Siehe auch Kulturrezension


II.) Siehe auch " Die Zukunft vom Straßburger Münster und anderer goti-

schen Kathedralen " in Zukunft Strassburger Muenster


5.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die Kraft und Grösse

des Menschen als das Maß der Dinge im Vordergrund. Es wird  versucht die kulturelle Entwicklung und Lebenssinnbestim-

mung in der geistigen Interessens-Auseinandersetzung mit

den Kulturschöpfungen der Menschheit zu erreichen als Bil-

dungskonstruktion und ästhetischer Hedonismus (die Tugend wird zum Wissen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen stehen

die Schwächen und die Nichtigkeit des Menschen im Vorder-

grund. Es wird versucht die kulturelle Entwicklung und Lebenssinnbestimmung in der praktischen Auseinanderset-

zung an den Widerständen, dem Ungeplanten, in den Krisen

des Lebensalltages und Untugenden zu erreichen als Bil-

dungsdekonstruktion und innerweltliche Transzendierungs-

askese ( Das Wissen wird zur Tugend) *.


* Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch


6.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden allgemeine kultu-

relle Bildungswerte erworben, wie ich zu sein habe und was mich tragen  soll als "Entweder-oder-Kultur " (Kulturvermit-

tlung aus den  geistigen Quellen des Lebens als passives Kulturbewusstsein). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen

werden individuelle, kulturelle Entwicklungswerte in der Auseinandersetzungs-Individualisierungs-Reflexion erworben,

mit denen ich authentisch bin und sich selber tragend sind

als " sowohl als auch Kultur " (Kulturentwicklung aus eigener Lebensantriebsquelle als aktives Kulturbewusstsein).


7.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen herrscht das allgemeine Kulturverständnis des Suchens des Absoluten in den kultu-

rellen Schöpfungen. Das Absolute ist erfassbar in der Kultur

als zweite Natur. Es steht die kulturelle Entwicklung einzel-

ner Grosser, welche sich in den Kulturausdrucksformen und Kulturschöpfungen der Architektur (z.B. Gropius), Musik (z.B. Mozart), Dichtung (z.B. Goethe) Malerei (z.B. Cezanne), Philosophie (z.B. Schelling), Wissenschaft etc. an denen wir weiter uns bilden und entwickeln können und sollen im Mittelpunkt (normativ). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen

herrscht das individuelle Kulturverständnis des Findens des Absoluten in der Entwicklungsverfassung des eigenen Lebens vor als erste Natur. Es steht das dynamische Individuallogos

der Selbst-Individualisierungs-Kultivierung im Mittelpunkt,

weil alles Lebensgeschehen als Kultivierungsquellen ein-

schliesslich Krisen, Niederlagen, Krankheit, Untugenden etc.

als Mittel und Wegweiser zum Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Transzendierungs-Sinnzweck betrachtet wird, an

denen wir uns entwickeln können und sollen (konstitutiv) *.  


* I.) Diese statische Bildungskultur weist nicht mehr über sich hinaus

auf etwas was hinter ihr steht und durch sie verwirklicht werden soll, sondern sie verweist nur noch auf sich selber und bestätigt das Erkenntnisbewusstsein des Menschen. Die Vielfalt der Kulturwerte

und Kulturwerke waren nicht zum Selbstzweck geschaffen worden, sondern nur als Wegweiser und Mittler für die Entwicklungs-Individua-

lisierungs-Kultur nach oben, was den Menschen übersteigt  und ver-

wirklicht werden  soll.


II.) Eine Kultur gilt nicht abgeschlossen, welche ein höheres, nicht-sinnliches Ziel mit einer unheimlichen, lebendigen Wirksamkeit in sich trägt, was über den Menschen hinausweist und jeder fähig sein kann, wenn er sich entwickelt.


III.) Siehe auch Kulturrezension


8.) Die Grundsätze des Bildungs-Kultur-Lernens kommen aus

der säkularen Pädagogik und sind kulturell geprägt (Quellen

sind Wissenschaft und die praktische Vernunft). Die Grund-

sätze des Entwicklungs-Kultur-Lernens kommen aus den existentiellen Lebenserfahrungen und sind evolutionär

geprägt  (Quellen sind die abendländische (christliche) Kultur und das individuelle Entwicklungsgewissen) *.


* I.) Der Konformismus und die gesellschaftliche Anpassung ersetzt

das Gewissen. Das Gesetz (äussere Kontrolle) ersetzt das Gewissen (innere Kontrolle). Wir haben jetzt die Gesetze, die sagen was richtig bzw. falsch ist oder was ich tun muss oder nicht darf. Ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich mich masslos auslebe, aber es legal

ist und ich es mir leisten kann. Die Handlung wird nicht durch den Gewissensfilter ethisch beurteilt, sondern das Verhalten orientiert

sich an gesellschaftlichen Spielregeln und ist geleitet von den vorherr-

schenden Werten und der öffentlichen Meinung. Wir haben sogar keine Gewissensbisse oder leben in Unfrieden, wenn wir ein Gesetz übertre-

ten oder die Unwahrheit sagen. Beim Entwicklungsgewissen wird die Handlung nach Entwicklungswertmaßstäben beurteilt. Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat und das Kollektiv gewissenlos ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesellschaftlicher Konformismus.


II.) Siehe auch Evolutionärer Gewissensbegriff


9.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist im menschlichen Kultur-

leben der Starke " der Wissende und Habende ". Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen ist im menschlichen Kulturleben der Starke " der Nichtangepasste und Suchende " *.


* Nur wer sich entfaltet, bewirkt gutes oder Entwicklungs-Individuali-

sierung nicht zu tun ist schlimmer, als etwas schlechtes zu tun . 


10.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist die (Bildungs)kultur

weder für unser Erkennen noch für unser Handeln verbind-

lich (Schulung von dem Kunst- und Erkenntnissinn). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die (Entwicklungs)-

kultur für unser Erkennen und Handeln reifeverbindlich (Entfaltung des Entwicklungsindividualisierungs- und Bring-

schuldsinn der Entwicklungslosigkeit) *.


* Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Ent-

wicklungslosigkeit

 

11.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist verbunden mit der Ent-

wicklung der menschlichen zehn Sinne. Das Entwicklungs-Kultur-Lernen ist verbunden mit der Entfaltung des Entwicklungs-Individualisierungs-Sinnes *


* Neurowissenschaftler unterscheiden 10 Sinne:


1.) Sehen, die visuelle Wahrnehmung mit den Augen und die Gesichts-

      empfindung (Gesicht)

2.) Hören, die auditive Wahrnehmung mit den Ohren (Gehör)

3.) Riechen, die olfaktorische Wahrnehmung mit der Nase (Geruch)

4.) Schmecken, die gustorischen Wahrnehmung mit der Zunge (Geschmack)

5.) Tasten, die taktile Wahrnehmung mit der Haut (Gefühl)

6.) Vestibulärer Sinn (Gleichgewichtssinn)

7.) Thermorezeption (Temperatursinn)

8.) Nozizeption (Schmerzempfindung)

9.) Proprozeption (Tiefensensibiltät der Körperempfindung)

10.) Viszeralen Sinne (Wahrnehmung der inneren Organe wie bspw.Hunger, Durst...)

 

II.) Der Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn ist die Entfaltung von Ent-

wicklungseigenschaften, Entwicklungsattributen und Entwicklungstugen-

den der rechten Gehirnhemisphäre als Entwicklungs-Individualisierungs-Quotient (EQ) *.


* Siehe auch " EQ-Beschreibung " Nr. 142 in Bildungs-und Entwick-

lungslernen


III.) Der Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn bedeutet in der Lebens-

praxis in der Entwicklungsunruhebewegung Stabilität zu finden, eine permanente Entwicklungswertsetzung in allem vorzunehmen, jedem

Tag seinen Entwicklungswert zu geben, den Entwicklungsbegriff zum Handlungsbegriff werden zu lassen, zu lernen, sich selbst zum Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Tages-Programm zu haben und einfach

nur immer das Bessere zu wollen. Es ist die Entwicklungs-Individua-

lisierungs-Lebens-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit eines jeden Einzelnen.

    

12.) Bildungs-Kultur-Lernen ist " dem Wahren, Schönen und Guten " verpflichtet wie z.B. der Jugendstil als höherer Wert

die Schönheit des Lebens und der Kunst ansieht. Entwick-

lungs-Kultur-Lernen ist dem Unwahren, Unschönen und

Unguten verpflichtet wie z.B. der Expressionismus anklagt, aufdeckt und die Wahrheit des Lebens und der Kunst ansieht *.  

   

* Siehe auch " Es ist das Nobel-Dilemma in allem. Alfred Nobel hat

das Schiesspulver (Dynamit) erfunden, aber der Friedensnobelpreis

wird an diejenigen verliehen,  welche sich für den Frieden einsetzen

und seine Erfindung nicht anwenden "  in Entwicklungs-Individualisie-

rungs- Lebens-Widerspruch


13.) Das Bildungs-Kultur-Lernen schöpft sein kulturelles Wis-

sen aus der abendländischen Kultur, welche sich auf die Weis-

heit der Alten und Götter beruft und man der Meinung ist,

dass sich die menschliche Kultur dadurch erhält, dass sie weitergegeben wird (kulturelle Summe voran gegangener Generationen durch das soziale Lernen der Aufklärung).

Das Entwicklungs-Kultur-Lernen schöpft sein kulturelles

Wissen im Auseinandersetzungs-Transzendierungs-Prozess

der Individualisierungsbewältigung, wie der Mensch sich selbstgestaltend hervorbringt und  man der Überzeugung ist, dass die menschliche Kultur sich nur erhält, wenn diese vom Einzelnen entwickelt wird (kulturelles Nichts, weil jeder

neu anfangen und die überlieferten Erfahrungs- und Er-

kenntnisschritte voran gegangener Generationen  durch das existentielle Lernen nachvollziehen muss als Auf-

klärung der Aufklärung) *.

 

* I.) Wenn ich Kultur bezahlen kann, glaube ich diese zu besitzen

(Kunst  als Ware und Kunst als Spekulationsobjekt), aber wenn ich

mich mit  ihr auseinandergesetzt und mich dadurch entwickelt habe, besitze ich sie erst wirklich.


II.) Jede Generation und jeder Einzelne muss kulturell gleich " wie Sisyphos seinen Felsblock des kulturellen Erbes bergauf wälzen, um

nicht überrollt zu werden. Jeder Einzelne seinen Möglichkeiten, Fähigkeiten und geschenkten Reife entsprechend sich kulturell

weiter entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, darf kein Problem

zu schwierig, keine  Entschuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang, kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig,kein Widerstand zu heftig, kein gesellschaftlicher Nachteil ein Grund, keine Tradition unumstösslich und kein Streit zu schwer sein. Wer das tut, der hat soviel getan, wie der Papst in Rom

und noch viel, viel mehr. 


III.) Der Gradmesser für die Höhe einer Kultur des Volkes sind nicht das

Bildungsniveau des Einzelnen, die Höhe des Sozialproduktes oder die  

Anzahl der Museen, sondern die Anzahl der Entwicklungseinzelnen.

   

IV.) Siehe auch " Eine Gesellschaft wird sich nie als Kulturvolk be-

greifen, sondern es ist immer nur der Einzelne " in Gesellschafts-

und Entwicklungsmensch

 

V.) Siehe auch " Nr. 2 Kultur und Kunst heute " in Kulturrezension


14.) Bildungs-Kultur-Lernen ist verwirklichte Kultur als kul-

turelle, bevormundete Festsetzung (Zivilisationskultur des Allgemeinen für einen angepassten, austauschbaren Mas-

senmenschen). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist verwirk-

lichtes Individuallogos als Lebensform-Prozessformkultur

(Kultur des Individuellen, Geschichtlichen und Einzigartigen).

  

15.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die allgemeine Geisteskultur

und Objektkunst als Überlieferungsform. Kultur ist ein Zu-

stand und das was der Mensch in seiner allgemeinen Kultur-

geschichte hervorbrachte und hervorbringt. Es sind auch   Kulturtechniken wie bspw. lesen, schreiben, rechnen,

sprechen, Problemlösungstechniken lernen als  gebannte

Schrift- und Objekt-Schulkultur eines veräusserlichtes, sinnliches Kulturschaffens (passiver Kulturbesitz ausserhalb

von uns). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die individuelle  Entwicklungskultur und Lebensobjektkunst als Erschaffens-

form. Es ist eine noch zu bannende Schrift- und objektlose, verinnerlichte Entwicklungs-Lebenskultur (Kulturentwicklung , wo in der Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Überein-

stimmungs-Bewegung dem Leben Formwert, individualge-

schichtliche Bedeutung und täglicher Lebenssinn gegeben

wird und der Mensch selbstgestaltend hervorbringt (aktive Kultur innerhalb von uns) *. 


* I.) Die Kultur ist zur Zivilisation geworden.


II.) Wenn ich Kultur bezahlen kann, glaube ich diese zu besitzen

(Kunst als Ware, Kunst als Spekulationsobjekt, Kunst zum Geniessen, Kunst als Statussymbol), aber wenn ich mich mit ihr auseinanderge-

setzt und mich dadurch entwickelt habe, habe ich sie verinnerlicht

und besitze diese erst wirklich. Die Leidenschaft Kunst zu sammeln,

weil ich es mir leisten kann ist nur eine Entwicklungsvorstufe der Lebenskunst, um kultureller zu werden.      

 

III.) Die Kunst wird zum Kunstgewerbe und das Leben hat sich ökono-

misiert. Früher war die kulturelle Leistung einer Nation von Bedeu-

tung und Wert, heute ist es der Reichtum Einzelner und das Sozialpro-

dukt als die wirtschaftliche Leistung des Landes. Aber es lassen sich

keine kulturellen Bindungen auf der Grundlage wirtschaftlicher Indikatoren aufbauen. Das Wesentliche der Kultur besteht nicht aus materiellen Errungenschaften.

  

IV.)" Die Kunst ist mächtiger als die Erkenntnis, denn sie will das Leben, und jene erreicht als letztes Ziel nur-die Vernichtung "*.


* Friedrich Wilhelm Nietzsche, klassischer Philologe und Philosoph  

 

V.) Der höchste Grad der menschlichen Kultur ist der höchste Grad der Entwicklungsspannung, die der Mensch im Entwicklungsungleichgewicht aushalten kann, um in der Instabilität seines Lebens Stabilität zu finden.


VI.)  Der Besichtungs-Kulturtourismus findet sich in einem Erlebnisbe-

richt eines " Kulturbustouristen " auf der Fahrt nach der Kulturmetropole

Florenz wieder, der vier Stunden Zeit hatte, sich die Stadt anzuschauen.

Im strömenden Regen irrte er mit seiner Partnerin durch die Strassen,

und wie Vulkanmagma wälzte sich die Masse vorwärts. Sie kapitulierten vor den " Menschenschlangen und den langen Warteanstehzeiten " vor

den Museen und Kirchen, immer wieder war der Blick auf die Kunst verstellt, mussten sich ständig fliegender Händler erwehren und waren endlich froh, nach vier Stunden wieder genervt und müde im Bus zu sitzen. Bei den Menschenmassen, welche sich durch die historische Altstadt schieben und nichts anderes tun als den Selfstick hochzu-

halten, um dann in den sozialen Medien vorzuführen, was sie tolles gesehen und erlebt haben. Von Erholung, Genuss und Erbauung konnte wirklich keine Rede mehr sein.


VII.) Was eigentlich zur menschlichen Mitte der Ruhe führen soll bringt

nur noch mehr Unfrieden. Wir machen uns nur etwas vor. Der Kulturtou-

rismus ist zu einem Geschäft verkommen und verbraucht unsere besten

Kräfte, ist nur Unruhe und kostet Geld ohne bleibenden Wert,  aber die Kulturschöpfungen warum es eigentlich geht, bleiben auf der Strecke.

In Museen wird wieso kein persönlicher Entwicklungsweg gefunden. Ein beschaulicher und besinnlicher Kulturtourismus ist bei den Massen an

Besuchern und Urlaubern gar nicht mehr möglich. Bei diesem Sight-

Seeing-Schelldurchlauf hat das Individuelle keine Chance und Ge-

staltungsfreiraum mehr. Wahre Kultur als Individualkultur d.h., wenn

man sich in einer Kunstausdruckform erkennt, was einen übersteigt, ist dagegen erkraftend, aufbauend, erhebend, zeitlos und diese gibt es umsonst, andernfalls ist es wert-und sinnlose Unkultur.


VIII.) Für Touristen sind mittlerweile viele Kulturmetropolen mehr ein

Alp-als ein Besuchstraum und andererseits sind für viele einheimische Bewohner dieser Städte die Massen an Besucher( obwohl sie das Geld bringen) zur " Plage " geworden, gegen die man sich schützen sollte und nicht mehr willkommen sind (" Tourist go home "), weil ihr Lebensraum gefährdet ist. Der Massentourismus überfordert nicht nur die Bewohner und die Infrastruktur vor Ort, die mit ungewohnten Menschenmassen konfrontiert werden, sondern gefährden auch das ökologische Gleich-

gewicht sensibler Regionen und die Lebensgewohnheiten der Menschen. Der Tourist zerstört etwas, was er eigentlich liebt. Mit prophetischer Sicherheit lässt sich sagen, dass diese Art des touristischen, leeren

und krisenanfälligen Monokulturtourismus eines Kauf-, Verzehr-, Unterhaltungs- und fotografierenden Besichtigungstourismus bald

der Vergangenheit angehört. " Covid 19 " zeigt wie krisenanfällig dieser

traditionelle Tourismus ist und sich allmählich zu einer höheren Touris-

mus-Entwicklungsstufe eines kulturellen-Individualisierungs-Tourismus durchringt *.


*1.)  Siehe auch Geistige Entwicklungsstufen und Lernphasen


2.) Siehe auch den Gliederungspunkt " Covid 19 " im Impressum


IX.) Das bedeutet auch  bspw. in Deutschland für Rüdesheim, Roten-

burg ob der Tauber oder Heidelberg wird wieder Ruhe einkehren.Das

nur Schöne, Idyllische, Postkartenmotivische, der entwicklungslose

" Kitsch und Kommerz " und " nur essen und trinken " wird Platz machen müssen für das Individual-Besondere eines intelligenteren Entwicklungs-Individual-Kultur-Tourismus und es werden immer mehr Einzelne

werden. Nur was ich in mir trage und bin, kann ich auch kulturell erkennen. Es ist eine Weiterentwicklung von " ich sehe nur was  ich

weiss " zu " ich erkenne nur, von dem ich ergriffen bin ". Der Kreuzfahrt-

tourismus, wo Tausende von Menschen z.B. 3 Stunden Zeit haben und

ein touristisches Kleinod in Beschlag nehmen, kann als ein Maximum an oberflächlichem Tourismus gedeutet werden*.


* Wegen dem Klimaschutz müssen in naher Zukunft Abstriche bei den

Konsum- und Lebensgewohnheiten gemacht werden. Aufgrund der schlechten Umweltbilanz ist " mal schnell übers Wochenende " nach Venedig fliegen nicht mehr verantwortbar.


X.) Das 3-Gang-Menü nach dem kulturellen Pflichtprogramm interes-

siert immer noch viele Besucher mehr, als noch 2 weitere Kirchen-

besuche. Es ist vordergründig eine Kulturreise, aber zu Hause ange-

kommen, wird über essen, trinken und  einkaufen " erzählt. Die kulturellen Schöpfungen  stehen auf dem Markplatz, in den Museen, schlafen in den Bibliotheken aber sie erreichen die Menschen nicht wirklich mehr. Wie heisst es in einem Bonmot so treffend, " dass die Touristen die Kathedralen besuchen und die Einheimischen die Knei-

pen ".


XI.) Entwicklungsstufen ehemalige und heutige religiöse und kulturelle Wirtschaftsfaktoren:

  • Reliquien, Kirchen, Papstbesuch
  • Johann Wolfgang Goethe, Pariser Eifelturm, Museen
  • Was ich selbst bin, individualisierungskonform, Kulturwahrheit


16.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bin ich bspw. als Buchautor tätig und es erscheint im Buchhandel ein neues Buch über " Kunst und Kultur ", welches durch die Unlebendigkeit den Zeitgeist nicht übersteht (in der Zeit ein kulturloser Best-

seller). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen verfasse ich

bspw. im Internet einen Block über " Kunst und Kultur ", der ständig von mir immer wieder aktualisiert und verbessert

wird, nur durch diese Lebendigkeit erst seine wirkliche Reife erhält und zeitlos bleibt (über den Zeitgeist hinaus ein Best-

seller und deshalb erst Kultur).


 17.) Das Bildungs-Kultur-Lernen orientiert sich an zeitgeisti-

gen, gesellschaftlichen Werten als Soll-Tugenden der Inkul-

turation. Entwicklungs-Kulturlernen orientiert sich an der Entfaltung von zeitlosen Entwicklungswerten als Wollens-Tugenden der Kulturation.

     
18.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Traditionslernkultur der klassischen Bildung (lesen, schreiben, zuhören, antworten).

Es ist das Lernen durch Belehrung, Ermahnung, Gesetz etc.

als ein rationales Verstandes- und Vernunftslernen " vom Schlechten zum Guten " (Übungscharakter). Entwicklungs-

Kultur-Lernen ist  die neue Lernkultur des Gotischen-Lern-

prinzips in all seinen Lern-Eigenschafts-Ausprägungen. Es ist auch das Lernen der Erfahrung vom " Schlechten zum Guten " (Irrtumscharakter)*.



*   Siehe auch " Das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch. Gott braucht den Teufel als Irrtumswahrheit, um den Weg zu sich zu zeigen. Die Tugend wird nur in der Verführungsschwachheit vollbracht, weil diese

zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Nur, weil ich der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker und gereifter daraus hervorgegangen und der " Fluch wurde zum Segen " in Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch


19.) Der Weg des Bildungs-Kultur-Lernens ist von der indi-

viduellen Natur zur gesellschaftlichen Kultur. Der Weg des Entwicklungs-Kultur-Lernens ist von der individuellen Natur durch die ureigene Unnatur zur Individualkultur*.


* Jede Kultur ist immer Selbstkultur, jede Bildung ist Selbstbildung,

jede Erziehung ist Selbsterziehung und jede Hilfe bleibt die Selbst-

hilfe. Nur die Selbsterziehung überwindet alles. Deshalb ist jeder für seine Selbstentwicklung verantwortlich und dieses ist immer die Sache des Einzelnen.


20.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden dem Lernenden Weisheiten, Werte, Tugenden und Erkenntnisse des Bildungs- und Kulturgutes vermittelt, um wissender zu werden. Es ist

die bequeme Wahrheit, die in der Belehrung und in den

Appellen der Lehrer, Eltern und Politiker zu finden ist. Es

ist leicht die Wahrheit zu wissen, aber schwer in der Wahr-

heit zu leben. Es ist die pädagogische gedachte, gelernte Bildungswahrheit. Es sind dogmatische, verwaltende Wahr-

heiten als ein Wissensverhältnis zur fremden Wahrheit oder relative funktionierende Nützlichkeits- und Alltagswahr-

heiten kennen lernen (wahr ist, was funktioniert , gegen

kein Gesetz verstösst, Geld bringt, eine wissenschaftliche

oder religiöse Wahrheit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen beginnt der Lernende diese gelernten Weisheiten auf ihren Wahrheitsgehalt in der eigenen Lebenserfahrung zu prüfen, 

bevor er sie zu eigen gemacht, um weiser zu werden. Wenn

die allgemeine Wahrheit zur Schulweisheit wird, ist sie für

die Entwicklung nicht mehr brauchbar. Die Wahrheit, die

z.B. nur in der Literatur oder Ethikunterricht gesucht, aber nicht im Leben angewendet wird, bleibt bedeutungslos.

Wer zu einer Wahrheitserkenntnis gelangt, muss alles war

er über Wahrheit weiss, erst einmal vergessen. Über die Wahrheit informiert man  sich nicht, sondern sie geschieht.

Die unmittelbare und selbst erfahrene und getane, trans-

zendierte Entwicklungslebenswahrheit hat eine höhere Autorität, als die vermittelte Wahrheit. Entwicklungslernen

ist sich den individuellen Entwicklungswahrheiten annähern

und somit von der Wahrheit gereinigt und ihr gleich werden.

Es ist die selbst erkannte Entwicklungsprozesswahrheit im persönlichen Wahrheitserleben (dann wäre z.B. " blau machen am Arbeitsplatz " undenkbar). Es ist die Wahrheit, welche

sich bei Reife für mich erst erschliesst und deshalb steht

der Entwickler in der Wahrheit und ist ein Mensch der Ent-

wicklungswahrheit. Bei der Entwicklungswahrheit ist alles,

was nicht eigenes ist, nicht  wahr, weil es nicht auf die ge-

lehrte Wahrheit ankommt , sondern im Einzelfall auf die

gelebte Wahrheit. Die Wahrheit offenbart sich jedem nach seiner Art. Wahrheit ist ein Lebensimperativ, der in jeder Lebenssituation stets neu erfüllt und sich bewähren muss

als Ziel dauerhaften Entwicklungsstrebens (Hätte z.B.

Vincent van Gogh nicht seine individuelle, empfundene

Wahrheit gemalt, sondern wäre wie ursprünglich aus der wirtschaftlichen Not heraus geplant " Verkaufsmaler " gewor-

den, wären seine Bilder heute vergessen)*.


* I.) Siehe auch  Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung


II.) Die Bildungsgleichheit ist mit dem Begriff der Wahrheit unverein-

bar. Die Gleichheit steht " Gott sei Dank " nur auf dem geduldigen Papier. Es lässt sich damit nicht die menschliche Natur austreiben. Die individuelle Wahrheit und nicht die gleiche Wahrheit macht den Einzel-

nen aus. Jeder gebildete Mensch hat Anteil an der Wahrheit, weiss

von ihr, ist im Besitze der Wahrheit und trägt sie nur abstrakt mit sich herum. Wahrheit ist nun das was gelehrt wird und die Mehrheit ist, obwohl es in Wahrheit keine Wahrheit gibt. Damit ist das Postulat

des Individualisierungs-Entwicklungsstrebens nach der Wahrheit zu forschen überflüssig geworden. Der Entwickler gewinnt, aber die Wahrheit nur, indem er in der absoluten Selbstzerrissenheit und

inneren Unruhe zu sich selber und zu seinem Frieden findet. Es gelten nicht mehr die einseitigen, verkündeten Schulwahrheiten, sondern

eine lebensgemeinsame, sokratische Suche nach der Wahrheit.    


III.) Bildungslernen ist der griechische Geist bspw. als die Wiederkehr

des Gleichen, die Betonung der Form und steht für eine lebensabstrakte, persönliche aber abgeschlossene Kultur der Ruhe, der Zufriedenheit des Glückes und des Lebenssinnes. Entwicklungslernen ist der gotische Geist

bspw als Abwandlung eines Formenprinzips durch viele Möglichkeiten,

nicht Regelmässigkeit wird erstrebt, sondern Mächtigkeit, Originalität, Individualität, Freiheit und Fülle,die Idee wird betont und steht für eine lebensnahe, überpersönliche, offene individuelle Kulturentwicklung der Unruhe, der Unzufriedenheit, der inneren Suchzerrissenheit, des Unglücklichseins und der Sinnsuche.


21.) Bildungs-Kultur-Lernen ist für Besucher, welche sich

von Vorträgen und Seminaren, im Lesen überregionaler Zeitungen mit publizistischen Anspruch erbauen lassen,

in Internet-Foren, auf sozialen Plattformen  und  Blocks publikativ  sind und natürlich wissen, was besser gemacht werden kann und wie es in Zukunft sein sollte. Das Allge-

meine steht im Mittelpunkt des philosophierens (" die lauten Intellektuellen im Lande "). Entwicklungs-Kultur-Lernen geschieht in der alltäglichen Individualisierungs-Auseinan-

dersetzung, wie der Tag entwicklungsmässig genutzt und

zum Programm werden kann, nehmen sich abends eine Reflexionsauszeit und  bessern entsprechend dem gotischen Lernprinzip ständig nur bei sich nach. Der einzelne Mensch  steht im Mittelpunkt des philosophierens (" die stillen, ver-

borgenen (Vorbild)entwickler im Lande ") *.


* I.)  Es  ist eine Hochstapelei im Verschweigen von Qualifikationen

und eine Tiefstapelei im Erzählen von seinen Entwicklungszielen.


II.)  Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir und diese der einzige Punkt dar-

stellt, wo in der Welt wirklich etwas geschieht. Die Tatsächlichkeit

liegt vornehmlich innerhalb des Lebens und nicht ihm gegenüber.


III.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklers


IV.) Siehe auch Evolutionäre Allzeitnutzung


22.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Bildungsrechtsgläubigkeit.

Der Bildungsreformer Wilhelm von Humboldt erhebt die Bil-

dung zum Programm. Es ist eine zweckbestimmte Fassaden-

bildung einer Bildungskultur und der Glaube der Humanisten

bei Bildungsreife an die Bildungsfähigkeit der Menschen

(äussere Notwendigkeit). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist

Entwicklungs-Selbstgläubigkeit und vertraut dem Bildungsbe-

griff des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel zur Befreiung des Menschen. Es ist eine zweckfreie Lebens-

fundamentbildung einer Entwicklungskultur und der Glaube

erst bei Entwicklungsreife an die Entwicklungsfähigkeit des Menschen (innerer Lebensauftrag) *.


* I.) Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt war ein 

preussischer Gelehrter, Schriftsteller und Staatsmann. Als Bildungsrefor-

mer initiierte er die Neuorganisation des Bildungswesens im Geiste des Neuhumanismus und betrieb die Gründung der Friedrich-Wilhelms-Univer-

sität Berlin.


II.) Georg Wilhelm Friedrich Hegel war ein deutscher Philosoph, der

als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus gilt.


III.) Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Reife

  

23.) Bildungs-Kultur-Lernen ist von den traditionellen, kulturellen und neuen Medien lernen (partiell). Entwick-

lungs-Kultur-Lernen orientiert sich nach den Gotischen-Lern-

prinzipien(Universell).


24.) Das Bildungs-Kultur-Lernen hat die Lebensverwaltung

und Lebensbeherrschung durch Kulturtechniken zum Ziel

und das Leben wird nach den Begriffen ausgerichtet(ich

gebe der Idee des Fortschritts den Vorzug und lasse mich

von äusseren Ideen leiten). Das Entwicklungs-Kultur-Lernen 

hat die Lebens-Individualisierungs-Gestaltung und Lebens-

herrschung durch Entwicklungskräfte zum Ziel und die Be-

griffe werden nach dem Leben ausgerichtet (ich gebe dem Fortschritt der Entwicklungsideen den Vorzug und lasse mich

von inneren Ideen leiten).


25.) Bildungs-Kultur-Lernen ist bezwungene, kategorisierte Entwicklung der vorhergehenden Generationen. Entwick-

lungs-Kultur-Lernen ist transzendierte eigene Entwicklung

und vertraut darauf, dass jede Generation kulturell gleich

" wie Sisyphos  ihren Felsblock bergauf wälzt ", um nicht 

überrollt zu werden. Trotz dem kulturellen Erbe muss sich

jeder Einzelne selbst besinnen und seinen Möglichkeiten, Fähigkeiten und geschenkten Reife entsprechend sich kultu-

rell entwickeln d.h., diese bildungskulturelle Erbsubstanz

ist nur von bleibenden und tragenden Lebenswert, wenn

der gegangene Bildungserkenntnis- und Erfahrungsweg als persönlicher Entwicklungsweg nochmals als Gewandelter gegangen wird und zum gleichen Wissen und zu gleichen

Er kenntnissen führt. Es ist die " Entwicklungs-Individua-

lisierungs-Lebens-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit "

eines jeden Einzelnen *.


* Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit


26.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden Lernbedürfnisse

als Bildungsdefizite empfunden. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen werden Entwicklungsbedürfnisse als Entwicklungs-

möglichkeiten empfunden *. 


* Es ist weniger die Kunst des Möglichen, sondern im Rahmen des Möglichen, wozu ich auch wirklich individualisierungsreifebereit bin

als eine neue Kulturkategorie, wo ich meiner Lebenswelt im Beruf

und in der Gesellschaft der Individualiserungs-Auseinandersetzung gegenüber trete und im Entwicklungs-Transzendierungs-Prozess

Kultur schaffe. 


27.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bekomme ich bei Fehlern

eine schlechtere Schulnote (Schulnoten als Fehlerkultur als Belohnungs- und Bestrafungssystem). Beim Entwicklungs-Kul-

tur-Lernen  bekomme ich für jeden gemachten Fehler eine

neue Chance ." Wenn ein Mensch jetzt gut ist, ist er so  gut,

als wenn er nie einen Fehler gemacht hätte" (Chance als Möglichkeitskultur eines Selbstbelohnungssystem) *. 

 

* Durch schlechte Schulnoten wurde mir die Lernlust z.B. für

das Unterrichtsfach Deutsch genommen und der " Geheimrat Goethe vermiest", aber erst durch einen kulturellen Weimarbesuch und

durch das Lesen von Goethe-Biografien habe ich " den Geheimrat "

im ersten Schritt wieder lieben, im zweiten Schritt viel von ihm und

im dritten Schritt was ich noch alles lernen muss.


28.) Beim Bildungs-Kulturlernen " leidet der Künstler“ um der Wahrheit willen für seine darstellende Kunst z.B. siehe

Biografie von Vincent van Gogh (hinter der eigentlichen

Kunst steht eine gewaltige Askese). Entwicklungs-Kultur-

Lernen ist der Entwicklungsindividualisierungsweg als Lebenskunst z.B. vom angepassten Gesellschafts-Massen-Menschen zum einmaligen und einzigartigen Individuum. Es

ist die Lernwahrheit alleine dazustehen und die Ausdauer

und Disziplinierungskraft zu haben, seinen Entwicklungsweg allen Versuchungen, Konventionen, Bequemlichkeiten und Widerständen zum Trotz weiterzugehen. Dazu gehört auch 

ein Lebensscheitern, Lebens- und Irrtumskrisen, Lebenser-

schütterungen, durch " die Verworfenheit des Lebens gehen " und die ganze Bedrängnis erfahren, die das Leben für einen vorgesehen hat (hinter dem Individuation steht ein gewalti-

ges Risiko) *.


I.) Siehe auch " Individualisierung in der Gesellschaft " in  

Gesellschafts-und Entwicklungsmensch


II.) Siehe auch unten Gliederungspunkt  " Individualisierung im Berufs- und Arbeitsleben " in Wandlung der Arbeits-und Berufswelt


III.) Siehe auch " Eine Vorbildautoritätskultur ist immer mit Askese und Entsagung des eigenen, gegangenen Entwicklungsweges verbunden, 

die nur durch sie begründet und erhalten werden kann. Es ist nicht die 

Askese früherer Klostermönche, die in die nitrische oder sketische Wüste gegangen sind, sondern es ist die Askese, welche der ringende, suchende 

und transzendierende  Entwicklungs-Individualisierungs-Lebensprozess darstellt, das verhaftende immer mehr aufzugeben und " egoistisch sein

" für die Anderen " in  Entwicklervorbild


29.) Bildungs-Kultur-Lernen ist der Ablauf der Kulturen und Geschichte der Völker. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der

Ablauf der eigenen kulturellen Individualisierungs-Entwicklung als Individualgeschichte *. 


* Siehe auch Individualgeschichtlichkeit


30.) Bildungs-Kultur-Lernen wurde schon einmal als " Kul-

turkampf " bezeichnet im Sinne von Unwissenheit, Rück-

ständigkeit und Borniertheit. Entwicklung-Kultur-Lernen ist

in der Fortsetzungs-Sinnline ein " Kulturkampf " gegen Ent-

wicklungsunwissenheit, Anpassungsgewöhnung und Ent-

wicklungsresistenz *.


* I.) Es wird einmal eine Zeit kommen, wo " Entwicklungsresistente " als 

Unbelehrbare gelten.


II.) Siehe auch Entwicklungsresistenz in der Gesellschaft


31.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist an eine Kultursprache gebunden, um mit Worten einen Denkzustand auszudrücken

und der Kulturwandel ist auch Sprachwandel (Sprachwert der gedachten Sprache). Das Entwicklungs-Kultur-Lernen ist an

die Muttersprache gebunden. Erst in dieser Sprache bin ich identisch und mir bewusst, um einen Entwicklungs Individua-

lisierungszustand auszudrücken und deshalb ist Kulturent-

wicklung auch Sprachentwicklung (Entwicklungswert der gefühlten Sprache) *.


* Siehe auch" Sprachrezeption " von Nr.243 - Nr.249 in Bildungs- und Entwicklungslernen


32.) Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum interkulturellen Entwicklungs-Lernen *.


* Siehe auch " Der Geist kennt kein Geschlecht, keine Hautfarbe, Nationalität, Kulturunterschiede, Volks- oder Glaubenszugehörig-

keit, weil der " allumfassende Geist ", die Beziehung aller Teile zum

Ganzen und zu seinen Teilen ist. Es sind subjektive, angeborene Per-

sönlichkeits-Menschenrechte aufgrund des Mensch- und Daseins, die universell für jeden gelten und damit eine  Allgemeingültigkeit besitzen.

" Kein Weg zu Gott ist direkter als ein anderer ". " Keine Religion ist die einzig wahre Religion "." Kein Volk ist das auserwählte Volk "." Kein Prophet ist der grösste Prophet "Nr. XXIX bis Nr.XXXIV  in  Die Zukunft

des Christentums


33.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen hat laut einer aktuellen

Studie ein Drittel der " der Deutschen Jobängste ", die Hälfte Angst vor der ungewissen Zukunft und was alles kommen

könnte (Lebensunsicherheitsgefühl). Beim Entwicklungs-Kul-

tur-Lernen wird sich auf eine bessere Zukunft gefreut, weil diese ständig neu erschaffen wird. Es wird mit einem  Zu-

kunftsvertrauen gelebt, wenn sie die Welt einmal verlassen werden, diese ein wenig besser durch sie geworden ist " und

sie noch daran Schuld sind "(Lebenssicherheitsgrundgefühl). 


34.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht das gefunden haben

und besitzen im Mittelpunkt des Denkens (wenn ich mich

darauf ausruhe, werde ich alt). Beim Entwicklungs-Kultur-

Lernen steht das Suchen im Mittelpunkt des Lebensstrebens (solange ich suche, bleibe ich jung) *.


* Siehe auch Evolutionaere-Altjugend


35.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bedeutet Leben als eine lineare, stetig, steigende Verbesserung bis zum Optimum.

Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen besteht das Leben aus Lebensumbrüchen, Neuanfängen und es bleibt eine ständige " Berg- und Talfahrt ". Es ist ein fliessender Prozess, der weder

beginnt noch endet, sondern ineinander übergeht. 


36.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen lernen gibt es für Fehler schlechte Schulnoten (Notentadel als Fehlerlernkultur).

Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen mache ich keine Fehler, sondern lerne nur dazu (Wer einen tadelt, stellt sich mit ihm gleich, hat Goethe einmal bemerkt).


37.) Bildungs-Kultur-Lernen ist das Maß der Bildung, was

der Mensch als Nutzen braucht, um in der Gesellschaft

seinen Platz und Anerkennung zu finden und seinen Beruf aufzuüben. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist das Maß an Entwicklung, was über jeglichen Nutzen hinaus, um seinem Leben einen Sinn zu geben und das Leben individualisie-

rungsmässig gelingt.


38.) Die Grundlage des Bildungs-Kultur-Lernens ist unser Bildungs-Stufensystem bestehend aus Primärstufe (Grund-

schule, Realschule, Gymnasium), Sekundarstufe (berufsaus-

bildungsfachlich), Elitärstufe (Universität) und Qualitätsstufe (Fort- und Weiterbildung). Die Grundlage des Entwicklungs-Kultur-Lernens ist die fehlende Individualisierungsstufe

(Gotisches-Lernprinzip). 


39.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird eine Hochschule gebraucht, die sich dem Problem der Gegenwart zuwendet.

Beim Entwickungs-Kultur-Lernen wird eine Hochschule ge-

braucht, welche sich der Entwicklung des Einzelnen zuwendet *.


* Wilhelm Merton, Unternehmer, Sozialpolitiker, Philantrop und Universitätsstifter


40.) Bildungs-Kultur-Lernen ist u.a. die Welt der Bücher und

der Kulturtechniken. Wenn Entwicklungs-Kultur-Lernen " seine Stunde hat ", werden Millionen von Büchern überholt sein

und die traditionellen Kulturtechniken werden durch neue abgelöst werden.


41.) Bildungs-Kultur-Lernen ist an einer Kulturreise auf

Goethes Spuren " teilnehmen. Entwicklungs-Kultur-Lernen

ist seinen eigenen Entwicklungs-Individualisierungs-Weg gehen und auf diesem Spuren hinterlassen.


42.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen fahre ich in die Kultur-

hauptstadt Weimar in Thüringen, weil ich von Johann Wolf-

gang Goethe mehr erfahren und wissen möchte. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen fahre ich in die Kulturhaupt-

stadt Weimar, um in der Auseinandersetzung mit Goethe

mehr von mir erfahren und wissen möchte. 


43.) Bildungs-Kultur-Lernen stellt die These auf, dass fast

jedes Jahrhundert eine andere Vorstellung vom Menschen hat und deshalb keine feste Bestimmung und ein Lebenszielsinn

des Menschen gibt. Entwicklungs-Kultur-Lernen vertritt die Gegenthese, dass die unbeirrte Lebensrichtung  eingeboren

ist und der Lebensformwille als das Bauplan-Lebensprinzip (Individual-Logos) der Unverwechselbarkeit und Einzigartig-

keit als Individuationsentfaltung nach dem individuellen Eigengesetz der Lebenszielsinn ist *.


* Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens"

im Gliederungspunkt " Individualisierungsentwicklung als Lebensweg "

in Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg


44.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gibt es bspw. Noten, Versetzungen und Abschlüsse. Beim Entwicklungs-Kultur-

Lernen gibt es immer wieder Chancen, Möglichkeiten in Hülle und Fülle und schliesst nie ab.


45.) Die Bildungs-Kultur-Lern-Kunst kommt von Können. Die Entwicklungs-Kultur-Lern-Kunst kommt von müssen.


46.) Bildungs-Kultur-Lernen ist sich an grossen Taten, Leis-

tungen, Gedanken und Kulturschöpfungen anderer schulen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen arbeitet man sich an gros-

sen Gedanken und den Kulturschöpfungen empor und es  gilt, " dass die meisten grossen Taten und die meisten grossen Gedan-

ken einen belächelnswerten Anfang haben " *.


* Albert Camus, französischer Schriftsteller und Philosoph 


47.) Bildungs-Kultur-Lernen unterstützt z.B. " die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ", weil jeder möchte, dass unsere (Kultur)vergangenheit eine Zukunft hat (Gegenwarts- und Zukunfts-Bezogenheit). Entwicklungs-Kultur-Lernen unterstützt die eigene Vergangenheitsbewältigung, dass ich eine Zukunft habe (Vergangenheits-Bezogenheit)*.


* I.) Bevor es zur Wandlung kommt muss " der Weg des Rausches,

der Anpassungsbequemung, der Lebenskrisen, der Irrtümer und der Verzweiflung als Lebensführungsdruck bis zur Entwicklungsreife

gegangen werden, weil sich der Mensch von der Gegenwartsexistenz

sich erst zu lösen vermag, wenn er die Vergangenheit seiner Existenz, welche in die Zukunft hinaus als lebendige Wirklichkeit nachwirkend

ist, diese auch erkennt, akzeptiert und durch die Auseinandersetzung

mit ihr sich damit in der Entwicklungs-Überwindungs-Transzendierung davon gelöst hat. 


II.) Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es un-

wichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und

tun, wie prominent jemand ist, sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht

alles nur in mir. Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um

diese in der Aussenwelt bspw. durch Reformen, Technik und viel Geld

zu verbessern und retten zu wollen und der Mensch will und kann

bleiben wie er ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innen-

welt, wo der Mensch sich im Entwicklungs-Individualisierungs-Pro-

zess wandelt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb ist er " der Nabel der Welt ". Es geht 

nicht mehr um die Wandlung der gesellschaftlichen Formen, sondern

um eine Wandlung des Menschen selber. Die Tatsächlichkeit liegt vornehmlich innerhalb des Lebens und nicht ihm gegenüber. Keiner vermag über das hinaus zu wirken, was er nicht selber in sich hat. Wir verändern und verbessern als Orientierungsvakuum die Welt nicht mit dem was wir sagen und schreiben, sondern nur durch das, was wir

durch den gegangenen Vorbild-Entwicklungs-Lebensweg geworden oder nicht geworden sind.  


48.) Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt meistens in der (schuli-

schen) Jugendzeit. Entwicklungs-Kultur-Lernen erfolgt meis-

tens in der (ausserschulischen) Altjugendzeit*.


* Siehe auch Evolutionaere-Altjugend


49.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen hat Brot und Frieden

hat immer Vorrang vor Geist und Kultur. Früher galt nur

der Bildungsgeist kultivierend und eine wirtschaftliche Pros-

perität war die Voraussetzung und deshalb galt " Brot vor

Geist ". Es ist die Abhängigkeit als Wechselwirkung von öko-

nomischer, äusserer und kultureller Entwicklung. Es ist nicht

die Wahlfreiheit zu haben, sondern vom Zwange der äusse-

ren und wirtschaftlichen Notwendigkeit getrieben sein. Es

ist auch die Tatsache, dass in unruhigen Zeiten und bei exis-

tentiellen Nöten wenig oder kein Interesse für den das Kultu-

relle gegeben ist, was auch nicht erst einmal nicht anders

sein kann. Weil aber immer  " Brot vor Geist gilt " und Bil-

dungsfreiheit erst einmal nur Not bedeutet bis sie zur

Tugend wird, hat sich die Bildung mit der Schule faktisch verabschiedet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen bedingen

sich  " Brot und Geist " gegenseitig und die kulturelle Ent-

wicklung verlagert sich von aussen nach innen, weil jede  Wahrheit kostenlos zu haben und in allem zu finden ist.

Wenn alles einschliesslich Bildung im Leben als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck verstanden wird, ist die Selbstkultivierung im beruflichen Alltag und in der Freizeit

auch unter Geld- und Zeitdruck oder anderen Sachzwängen möglich, schon deshalb, weil diese als Mittel zum Indivi-

dualisierungszweck betrachtet werden. Die ge- oder un-

genutzen Entwicklungsmöglichkeiten sind nicht von einem " wenn-dann "  abhängig, oder ob es mir wirtschaftlich gut

oder schlecht geht oder wenn ich keine stupiden Arbeits-

tätigkeiten jeden Tag im Büro verrichten muss *. 


* Die Kulturepoche der Renaissance z.B. war nur denkbar einerseits

durch die politische Freiheit der Städte und andererseits durch

den Wohlstand, welcher der Handel ermöglichte und private und öffentliche Kunstschöpfungen in Auftrag gegeben werden konnten. Freigeistigkeit und eine ökonomische Autonomie galten ausnahms-

los als Kulturvoraussetzung.


50.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen stehen die äusseren, sinnlichen Gegenstände, Gegebenheiten, Kulturschöpfungen

und andere Menschen im Mittelpunkt meines Daseins. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen stehen die Gegenstände, Ge-

gebenheiten, Kulturschöpfungen und andere Menschen 

als äussere, sinnliche Mittel zum inneren Individualisie-

rungs-Sinn-Zweck und nur ich selbst stehe im Mittelpunkt des Daseins, weil in der Welt und um uns herum viel geschieht,

aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir.


51.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Mensch das, was er

sich bewusst ist (was ich bin). Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-

nen ist der Mensch das,  was er sich nicht bewusst ist (was ich sein werde).


52.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen weiss und kann ich alles,

weil ich es eben gelernt, studiert und Erfahrungen gesammelt habe (alte Kulturkategorie als Wissender durch Einmal-Ler-

nen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen mache ich alles zum ersten Mal, jeder Tag ist anders und muss mich ständig mit

neuen Aufgaben und Situationen auseinandersetzen und die Probleme lösen (neue Kulturkategorie des lebenslangen

Lernens als Suchender).


53.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen schreibt man Bildungssätze nur einmal als Lernwissen auf und die Erkenntnisbildung am Gegenstand und Objekt im Mittelpunkt des Lernens (der Dualismus der Bildungs-Schrift-Kultur). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen schreibt man Entwicklungssätze wiederholend

auf, bis diese in Fleisch und Blut übergehen und ich durch die ständige Rezitation mit dem Geschriebenen lebensauthentisch bin. Es gibt mit jeder Entwicklungs-Transzendierung keinen Gegenstand und kein Objekt der Erfahrungserkenntnis mehr,

nur die Erkenntnis bleibt. Wo ich mich in der Entwicklung wieder erkenne, ist die Erkenntnis mir ebenbürtig (der Uni-

versalismus der Entwicklungs-Lern-Natur).  


54.) Bildungs-Kultur-Lernen ist ein abstraktes, totes  Buch-

staben- und Zahlenverhältnis zum Weltwissen und der Welt-

kultur-Tradition. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ein kon-

kretes, lebendiges Verhältnis zum Lebenswissen und der Lebenskultur-Individuation.


55.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen herrscht das allgemeine Kulturverständnis des Suchens des Absoluten und der Wahr-

heit in den kulturellen Schöpfungen vor. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen herrscht das individuelle Kulturverständnis

des Findens des Absoluten in der Entwicklungsverfassung des eigenen Lebens vor. Ich entdecke z.B. die Wahrheit nur

dadurch, dass ich die Lüge als Lüge empfand *.


* I.) Mit jedem richtigen Lernen ist das Unrichtige gegeben. Mit jeder Wahrheit ist auch die Unwahrheit und der Sinn im Unsinn mitge-

geben. Jede Kehrseite existiert ja kausal und final nur durch ihre Polarität.


II.)Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch


III.) Siehe auch Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung


56.) Bildungs-Kultur-Lernen ist äusseres Scheinkultur-Wis-

sens-Lernen. Wenn z.B. das Demonstrationsgrundrecht zum Zwecke der Meinungsäusserung in Anspruch genommen wird, besteht die Gefahr, das diese zu Gewalttätigkeiten von Cha-

oten (Kulturvandalen) missbraucht wird und auch vor Kunst-

schöpfungen mit ihrer Beschädigungs- und Zerstörungswut

nicht halt machen. Entwicklungs-Kultur-Lernen führt zu

einer inneren Kulturverankerung und die Kulturgüter sind

jedem heilig. Jede Kundgebung wird friedlich ablaufen und

die öffentliche Ordnung wird nicht gefährdet.


57.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gibt es ein grosses Mäzäna-

tentum und Sponsorship für Kunst, Museen und andere sta-

tische Kulturobjektträger. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen steht die Entwicklungs- und Talentförderung einzelner Per-

sonen als lebendige und schaffende Kulturträger im Mittel-

punkt einer Kulturförderung.


58.) Beim Bildungskulturlernen ist die menschliche (Entwick-

lungs)natur zur Ruhe gekommen, während beim Entwick-

lungslernen die menschliche (Entwicklungs)natur in der Un-

ruhe angekommen ist. Kulturelle Schöpfungen, wo die

" Seele " ihre Ruhe findet sind z.B. die sixtinische Madonna

oder das klassische Parlament in Wien, Unruhe strahlt  da-

gegen Vincent van Goghs " Sternennacht " oder die " West-

fassade " des Straßburger Münsters aus. 


59.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen  gilt in Anlehnung an den irischen Schriftsteller Oscar Wilde, wohlerzogen sein ist heutzutage in der Gesellschaft und Wirtschaft von grossem Vorteil, weil dieses gute Bildungs- und berufliche Möglichkei-

ten erschliesst (linearer, nicht dialektischer Anpassungs-Lebensweg). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dagegen gilt, wohlerzogen sein ist heutzutage von grossem Nachteil, weil

es einen von so vielem ausschliesst (nicht-linearer, dialekti-

scher Individualisierungs-Lebensweg).


60.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die Wissens- und Lebenskultur, die Besitzmentalität des Kunsterwerbs und das

Ego des Künstlers im Mittelpunkt. Die Kunst wird  geschaffen,

um zu schmücken und zu repräsentieren, aber sie  muss

nur wahr sein. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen werden

die kulturellen Schöpfungen der Menschheit wie bspw. die Dichtung, die Malerei, die Musik, die Philosophie, die Archi-

tektur, welche sich ausserhalb des einzelnen Menschen be-

finden, als Mittel zur Selbstkultivierung betrachtet, welche

auf Höheres verweisen, um die Sehnsucht nach oben wach-

zurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenauf-

gabe ist *.

 

* I.) Der Wert der Kultur wird gemessen an der Kaufkraft, den Quoten, dem Aktienkurs, am Technisierungsgrad, dem Stand des Gesund-

heitssystems, der sozialen Stabilität, am neuen Opernhaus, an der modernen Architektur, den Besucherzahlen der kulturellen Ein-

richtungen, dem Bildungssystem, den Kulturreisen, dem Mäzena-

tentum  etc. Heute wird alles gleich zur Kultur. Einkaufs- und Ver-

kaufskultur, Spasskultur, Ess- und Trinkkultur ( "McDonaldisierung "),  Palaverkultur (Talkshows), Fernsehen- und Internetkultur, Aktien-

kultur, Unternehmens- und Geschäftskultur, Fahr- und Reisekultur, Trauerkultur, Sportkultur, Bildungskultur, Wohnkultur, Arbeitskultur, Beziehungs-und Trennungskultur (Scheidung) Unterhaltungs(be-

zahl)kultur, Museums-und Kunstauktionskultur, was aber alles im kulturellen Entwicklungs-Begriffssinne eigentlich kultur(wider-

stands)los ist.


II.) Die Bilder von bspw. Vincent van Gogh kann man, viel Geld voraus-

gesetzt, kaufen, aber seinen Geist(Genie) nicht. Auch produziert die moderne Kulturindustrie (Musik, Medien, Kino, Fernsehen etc.) keine lebenswichtigen Bedürfnisse mehr, sondern stellt eine Eigenwelt dar, welche die Bedürfnisse erst dafür weckt. Was wir als Kultur bezeich-

nen, ist in Wahrheit die Gegenkultur als Zersetzung unserer Rest-

kultur. Was eigentlich zur menschlichen Mitte der Ruhe führen soll,

bringt nur noch mehr Unruhe. 


III.) Kulturkritisch betrachtet ist es die Entwicklung vom wissenschaft-

lichen und technischen Fortschritt auf der Horizontalen, als ein Näher- 

und Weiterkommen (von der Bewusstseinserkenntnis ging die Krise

aus, welche nie die Totalität und das Ganze darstellt, weil der Mensch glaubt das zu sein, was er hat und sich bewusst ist ) zum wissenschaft-

lichen und technischen Fortschritt, als ein nur Zuende- und zum Wendepunkt kommen in Richtung der Vertikalen, was Jahrhunderte

lang schon den Verfallskeim der Auflösung in sich trägt, als eine Form

der Selbstzerstörung und deshalb in die Bewusstseinskrise der Erkennt-

nis schliesslich führen muss, weil der Mensch das ist, was er nicht hat

und sich nicht bewusst ist.

  

IV.) Die moderne Kunst entbehrt einer gewissen Monumentalität und

es herrscht der nivellierende, demokratische, ökonomische Geist.

Die moderne Kunst hat keine  Kraft mehr etwas zu verändern, ver-

heisst noch nicht das Rettende, Lebenstragende, Friedengebende,

gibt keine verlässliche Orientierung und drängt auch nicht nach Auf-

lösung der Lebensspannungen. Die Moderne versagt, das Leben in

den (Entwicklungs)griff zu bekommen, um eine Entwicklungs- Indivi-

dualisierungs-Bewegung auszulösen, was zur kulturellen Höherentwick-

lung führen würde.

 

V.) Kultur hat nichts mit einem " Geschäft "  zu tun, sondern es ist die positive Polaritätssichtsweise des Materialismus und Kapitalismus, dass man erst einen Besitz haben muss, bevor man es als Mittel zum höhe-

ren Entwicklungs-Werde-Zweck transzendieren kann. Es ist die Re-

materialisierung als Gesetzmässigkeit zur Erhaltung von Energie und Materie im Weiterentwicklungs-Sinne, weil alles in der Welt nur eine Metapher und Mittel zum Entwicklungs-Sinn-Zweck ist, was über

die Dinge hinaus auf etwas Höheres verweisen will, was über den Menschen hinausragt und wozu er durch seine Entwicklung fähig sein kann. Kultur und Bewusstsein sind nur Mittel, die zur Verwandlung führen, aber sie sind nicht die Wandlung selber, sie sollen diese nur ermöglichen. 


VI.) Siehe auch Kulturrezension

     

61.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind Kultur und Kunst stets ein Produkt der äusseren Freiheit. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind Kultur und Kunst  stets ein Produkt der inneren Einheit. 


62.) Bildungs-Kultur-Lernen ist ein kulturelles Suchen des Bildungsmenschen, was aber nicht gefunden wird, weil ich

es selbst noch nicht geworden bin und deshalb unbefriedi-

gend bleibt (unwürdigend). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist individuelles Selbst-Sein-Werden als Entwicklungsmensch, wo

ich nicht mehr suchend bin, sondern nur noch vollende,weil

ich es innerlich entwicklungsprozessual transzendiert habe

und damit selber geworden bin (würdigend).


63.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist  das materielle und im-

materielle überlieferte, kulturelle (Welt)erbe als Stolz einer Nation und der Menschheit mit der Bewahrungsverpflichtung

für zukünftige Vermittlungsweitergabe an die nächste Ge-

neration. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen muss jede Generation und jeder Einzelne kulturell gleich " wie Sisyphos seinen Felsblock bergauf wälzen, um nicht überrollt zu

werden ".Trotz des kulturellen (Welt)erbes muss sich jeder Einzelne seinen Möglichkeiten, Fähigkeiten und geschenkten Reife entsprechend sich kulturell weiter entwickeln d.h.,

diese bildungskulturelle Erbsubstanz ist nur von bleibenden 

und tragenden Lebenswert, wenn der gegangene Bildungs-

erkenntnis- und Erfahrungsweg als persönlicher Entwick-

lungsweg nochmals als Gewandelter gegangen wird und zum gleichen Wissen und zu gleichen Erkenntnissen führt *.


*  Ein hoher Lebensstandard und Eigentum als auch die demokratischen

Grundwerte bilden erst die Grundlage  jeglicher sozialen Ordnung und sind Voraussetzung für das " Entwicklungswohlergehen ". Jede Generation schafft erst  die notwendigen Entwicklungsvoraussetzungen für die nächste Entwicklungsstufe der jetzigen Generation. Die heutige Erbge-

neration kann nur dankbar die heutigen sozial-ökonomischen Verhält-

nisse als Erbe und die Werte der " Aufbau-Nach-Kriegs-Generation nach 1945 in Deutschland " in Empfang nehmen und dieses für die kommende Generation nicht nur zu bewahren, sondern den darin liegenden, mög-

lichen Entwicklungssegen als Zinsen durch die Individualgenese in der Weiterentwicklung entfalten *.


*  Siehe auch Individualgeschichtlichkeit


64.) Bildungs-Kultur-Lernen ist geprägt von der vorherrschen-

den  Gesellschafts- und kulturellen Zivilisation, welche nur zwangssolidarisch ver- und aufteilen kann. Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen wird erst im Verzicht oder als Mittel

zum Entwicklungs-Individualisierungs-Zweck subsidär kul-

turelle Substanz geschaffen und kann nicht durch Konsum

und Reichtum, sondern nur durch die Askese und Entsagung begründet und erhalten werden.


65.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gelten die  Kultur und

Kunst als Ware,  Kulturbesitz, Besichtigungs- und Speku-

lationsobjekt (je teurer die Kunst und der materielle Geld-

wert, desto grösser die Kunst). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ruft  Kultur und Kunst jeden die Sehnsucht nach

oben wach, weil durch die Dinge hindurchgegangen und

durch sich auf Höheres verweist wird, wozu er durch seine Entwicklung fähig sein kann (je grösser die Kunst als im-

materieller Wahrheitsgehalt, desto grösser der kulturelle Entwicklungswert) *.


* I.) Das Sichtbare ist die Form, der Bekanntheitsgrad, die Handelsware

etc., aber das Unsichtbare macht erst den Wert, Sinn und das kulturelle

Wesen aus. Das Kunstwerk ist umso grösser, je mehr Ideelles es wieder-

spiegelt.  

 

II.) Es sind Status- und Vermögensobjekte für ihn geworden, zwischen

denen er stolz und selbstbewusst als Subjekt herumwandert ohne inner-

lich selbst kulturell zu sein.    

 

III.) Kultur und Bewusstsein sind zur Wirklichkeit geworden und haben  

ihren vermittelnden "Entwicklung-Individualisierungs-Mittel-Zweck-

Charakter" verloren. Die Kultur weist nicht mehr über sich hinaus

auf etwas, was hinter ihr steht und durch sie verwirklicht werden

soll, sondern sie verweist nur noch auf sich selber und bestätigt das sinnliche (Erkenntnis)bewusstsein des Menschen. Der Mensch steht

der Kultur nicht mehr gegenüber, sondern ist nur noch ein (besessener) Teil von ihr.


66.) Bildungs-Kultur-Lernen versteht unter Kunst veräusser-

lichtes, sinnliches Kunstschaffen als Beseelung der materi-

ellen Kunstgegenstände (körperliche, Objektkunst). Ent- wicklungs-Kultur-Lernen versteht unter Entwicklungskunst

ein verinnerlichtes Entwicklungsschaffen, indem ich mei-

nem Leben Wert, Bedeutung und jedem Tag Sinn gebe (körperlose, Sinn gebende Lebenskunst) *.


* I.) " Erst kommt das Brot dann der Geist". Kunstwerke  konnten nur

geschaffen werden, wo Geld und Kunstmäzene dieses Schaffen er-

möglichten z.B. in der Renaissance. Die Weiter-Entwicklungs-Sinn-

line dieses Kunstschaffen wären die Kunstwerke, welche auf etwas Höheres hinweisen was man selbst nicht ist, das eigene Lebenskunst-

werk. Das Kunstschaffen erfolgt in der persönlichen, permanenten Entwicklung, um zu  Höherem zu gelangen, was ich heute noch nicht

bin, aber mein Leben zu einem Kunstwerk zu machen, Lebenauftrag

ist, weil der Mensch, der nicht individuell ist, eigentlich nicht exis-

tiert. Dieses Individualisierungs-Kunstverständnis wird für jedermann

erst durch das andauernde Wirtschaftswunder und den Sozialstaat ermöglicht.

 

II.)  Wenn die kulturelle Kraft der Kunst zu nehmen soll, muss sich

auch der Künstler charakterlich weiter entwickeln. Bisher wurde nur

das Kunstschaffen bewertet und die moralische Integrität der Vita

war nur eine Fussnote. Weil jeder Mensch ein Teil der Menschheit

eines universellen Ganzheitsbewusstseins ist und erst, wenn es vom Einzelnen realisiert wurde, wirkt die kulturelle Kraft für das Ganze.

Von dem Grad der Selbstbeherrschung wird der Grad der charakter-

lichen Gleichwilligkeit der Anderen bestimmt. Wer nicht durch " die Verworfenheit des Lebens " als Vorbild gegangen ist, bleibt auch als Künstler autoritäts- und damit kunstschwach. Wir verändern die Welt nicht mit dem was wir sagen, schreiben und künstlerisch erschaf-

fen, sondern nur durch das, was  wir durch die Individualisierungs-

entwicklung geworden sind.


III.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Vorbildes



67.) Bildungs-Kultur-Lernen begründet sich auf eine  abge-

schlossene Bildungstradition und künstliche Zivilisations-

kultur als " Stolzkultur " ausserhalb von uns (Kulturwissens-

besitz und Kulturpflege . Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen

wird jeder Einzelne zum Kulturträger und natürlichen Ent-

wicklungszivilisation als lebendige Entwicklungswürdekultur

in uns (Kulturentwicklung als Bewusstseinswahrnehmung

von Veränderung, wo dieses im Entwicklungs-Lebens-Trans-

zendierungs-Prozess neu gebildet wird).

       

68.) Bildungs-Kultur-Lernen ist allgemeine Geisteskultur

und Objektkunst als Überlieferungsform (Kultur als Zustand

und das, was der Mensch selbst gestaltend in seiner allge-

meinen Kulturgeschichte hervorbrachte).Unter Entwick-

lungs-Kultur-Lernen versteht man eine  individuelle, sich entfaltende Entwicklungskultur und Lebenskunst als Ent-

wicklungsform (Kultur als Entwicklungsprozess als das, was

der Mensch selbst gestaltend in seiner individuellen Kultur-

geschichte hervorbringt) *. 


* Siehe auch Individualgeschichtlichkeit


69.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen will der Zivilisationsmensch etwas darstellen will (selbstbezogener Individualismus als

" Protz "- und Erfolgskultur). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen will der Entwicklungsmensch erst etwas werden. Es erfüllt sich dann die profunde Prophezeiung in Anlehnung

an den Lyriker Friedrich Hölderlin: " Was ich bin, gemacht, gelernt, studiert, geleistet habe, meinte, plante, wollte

und was ich besitze ist nichts, Ego und war der falsche Weg (Spaltung und nur Teile, wenn ich nur für mich da bin),

aber was ich suche, erkannt habe, schaffe, nicht wollte,

nicht plante und auch einmal sein werde, das ist alles,

egoistisch für andere und auf dem richtigen Wege sein (Aufhebung der Spaltung und das Ganze, wenn  ich für

alle da bin).Es  ist eine Hochstapelei im Verschweigen von Qualifikationen und eine Tiefstapelei im Erzählen von

seinen Entwicklungszielen. Was ich bin, konzentriert sich

auf meine Stärken, was ich nicht bin, auf meine Schwächen.

Ich bin mich selbst, mehr kann ich nicht sein, denn wer

glaubt etwas zu sein, hat aufgehört zu werden. Wenn

ich Arzt, Quantenphysiker oder Baggerfahrer bin,

aber das sind viele andere auch und das ist kein Allein-

stellungsmerkmal einer Individualisierung. Es ist der Ent-

wicklungsverlauf " von der klassischen, kartesianischen, dualistischen Denkformel: " Ich denke, also bin ich " zur umgekehrten, paraphrasierten, kartesianischen Denkformel:

Ich entwickle mich, deshalb werde ich ". Was ich einmal

wollte war immer Lebensunruhe und Lebensirrtum, was ich nicht wollte, war Frieden und Problemlösung. Frieden ist

auch immer Ursache und Wirkung zugleich. Die Vision des Werdenden ist mächtiger als die Bestandsaufnahme des Gewesenen. Es ist auch Albert Einsteins Anmerkung ; " Ich

habe keine besondere Begabung, sondern ich bin nur lei-

denschaftlich neugierig ". Der Mensch ist kein fertiges und vollkommenes Wesen, dessen Entwicklung z.B. im Alter ab-

geschlossen und vollendet ist, sondern er ist noch unfertig, unvollkommen und befindet sich inmitten einer Entwick-

lung auf etwas anderes und höheres angelegt ist, als er es

heute darstellt. Es ist die produktive Unzufriedenheit als

der spannungshafte Bezug zum Ganzen, welcher mich in

Lauf hält. Dann ist der Quantenwechselsprung vom

äusseren, materiellen, entwicklungslosen Ich-Bewusst-

seins-Geist Zeitalter zum inneren, geistigen Transzendie-

rungs-Selbst-Werdesein-Bewusstseins-Zeitalter der Entwick-

lungs-Individualisierung erreicht (gemeinschaftsbezoge-

ner Individualismus (egoistisch sein für andere) als Ent-

wicklungskultur).


70.) Das Bildungs-Kultur-Lernen beruft sich auf die  staatliche und private geförderte und subventionierte Kulturpflege

(" Entweder-oder-Kultur "). Das Entwicklungs-Kultur-Lernen beruft sich auf Einzelentwicklung als Kulturträger,

die kostenlos zu haben ist (" Sowohl-als-auch-Kultur ").


71.) Bildungs-Kultur-Lernen ist vergesellschaftliche Degene-

rierung durch den Konformitätsdruck der Zivilisation als organisierter Wille aller (Kultur ist zur Zivilisation gewor-

den). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist gesellschaftliche Ge-

nese durch die Überwindung der Zivilisation. In der Indivi-

dualisierungsentwicklung ist man erst zivilisiert als Ent-

wicklungswille des Einzelnen (Zivilisation wird zur Kultur) *.


1.) Weil die Gesellschaft nur einen reichen und systemischen, aber

keinen individuellen Menschen zulässt, der seinem " Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen " mehr folgt und dem Gemeinwohl mit Zukunftsblick dient, was nur gegen die Gesellschaft zu haben ist,

als das was der Staat, die Wirtschaft und die Gesellschaft ihnen zu

folgen vorschreibt.


2.) Der Konformismus und die gesellschaftliche Anpassung ersetzt

das  Gewissen. Ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich mich

masslos  auslebe, aber es legal ist und ich es mir leisten kann. Die Handlung wird  nicht durch den Gewissensfilter ethisch beurteilt,

sondern das Verhalten orientiert sich an gesellschaftlichen Spiel-

regeln und ist geleitet von den vorherrschenden Werten und der öffentlichen Meinung. Wir haben sogar keine Gewissensbisse, wenn

wir ein Gesetz übertreten. Beim Entwicklungsgewissen wird die Hand-

lung nach dem Entwicklungs-Individualisierungs-Wertmaßstab beur-

teilt. Wir können das Gewissen als " höhere, zeitlose Intelligenz und Führungs-Orientierungs-Instrument" nicht einfach  ignorieren, was

immer schon richtig war. Wenn das Gewissen als der zentrale Ort erscheint, an dem die Dinge des Menschen und der Welt immer

entschieden werden und die Spaltung des Menschen überwunden

werden kann, ist das Entwicklungsgewissen der archimedische Punkt

des Menschen, von dem alles ausgeht und bewegt wird. Ohne Gewis-

sen hört der Mensch auf als Einzelner zu existieren, denn nur im Einzelnen ist das Gewissen wach und nur als Einzelner besitzt der

Mensch Zugang zum Gewissen. Das Gewissen ist im Einzelnen gebun-

den und wird im Kollektiv aufgehoben. Nur der Einzelne wird von

seinem Gewissen bedrängt, während das Kollektiv gewissenlos ist *. 


72.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen hängt von dem, was aus

dem Menschen wird davon ab, was ihm kulturell angeboten wird (geschaffene Objektkunst-Kultur als kulturelles Erbe des Besichtungskulturtourismus und multikulturelle Vielfalt) Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen hängt davon ab, was aus dem Menschen wird, was er entwicklungskulturmässig aus sich

macht (schaffende  Entwicklungs-Kultur als kulturelle Sub-

stanz, welche nur vom Einzelnen in der Entwicklungs-Individualisierung geschaffen wird und multi-individuelle Vielfalt).


73.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden Anleihen bei goti-

schen Kathedralen  bei bspw. profanen Bankenhochhaus-

architektur bezüglich der Licht-, Raum- und Meditations-

eigenschaften  genommen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird zur sakralen, gotischen Kathedralenarchitektur als

Höhepunkt europäischer Kunst und Quelle zurückgekehrt,

in der sich die Wahrheit und der Genius der christlichen

Religion (als Entwicklungs-Lebens-Christentum) symbolhaft

als universalistische Sprache in den Formenelementen wieder findet *.


* I.) Siehe auch Der gotische Baustil 1


II.) Siehe auch Kurzbeschreibung der Domain " www.entwicklungschristen-

tum.de "  im Impressum


74.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt " die Kraft und Grösse

des Menschen" als das Maß der Dinge ".Deshalb wird versucht, die kulturelle Bildung und die Lebenssinnbestimmung in

der geistigen Interessens-Auseinandersetzung mit den Kulturschöpfungen zu erreichen (die Tugend wird zum

Wissen als ästhetischer Hedonismus). Beim Entwicklungs-

Kultur-Lernen stehen die Schwächen des Menschen und

seine Nichtigkeit im Mittelpunkt im und deshalb der Ver-

such einer Entwicklungskultur und Lebens-Sinnbestimmung

in der praktischen Auseinandersetzung an den Widerständen

und in den Krisen des Lebensalltages zu erreichen. Die

Tugend wird nur in der Verführungsschwachheit vollbracht,

weil diese zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Nur, weil

ich der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch

stärker und gereifter daraus hervorgegangen (als Bildungs-

dekonstruktion und innerweltliche Transzendierungsaskese. *.


* Siehe auch " Das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch " in

Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch


75.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist die Regel das Interessie-

rende und zu Wissende. Einmal gelesen wird z.B.das Buch wieder in den Schrank gestellt oder kommt  zu  seinem

Besitzer zurück. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ( bspw.

diese Domäne " die gotische Kathedrale " ) bestätigt eine anonymisierte Volumenbesucherstatistik das zunehmende Leseinteresse für diese Webseite. Jeden Monat nimmt nicht

nur die Anzahl der Besucher zu, sondern im besonderen

Maße die Anzahl der Vielleser, welche dreissig, fünfzig,

siebzig oder hundert Mal und noch häufiger aufgrund des Vieltextes diese Webpräsenz  besuchen *.


* I.) Ein " Buchbestseller" sollte nicht an der verkauften Auflagenhöhe

gemessen werden, sondern wie oft Einzelne es immer wieder lesen

und davon gefesselt werden, sich ständig damit auseinandergesetzt

wird, zu einem " Kopfkissenbuch " wird und es zur Lebens-Handlungs-Anleitung wird. Man trennt sich ungern von diesen Lieblingsbüchern,

weil diese ein Teil von mir geworden  sind.


II.) Beim Bildungs(eigenschafts)lernen leihe ich mir z.B. Bücher in der Bibliothek aus, behandele diese pfleglich und gebe sie innerhalb der

Leihfrist wieder zurück. Entwicklungs(eigenschafts)lernen dagegen ist 

eine bewusste, schriftliche Entwicklungsauseinandersetzung mit dem Gelesenen im Buch selbst. Es ist das allbekannte " Bleistiftlesen". Das 

Gelesene wird durch herausschreiben, durch Markierungen oder sogar

durch " Blätter rausreissen" verlebendigt und am Ende ist das Buch 

" zerlesen ". Es bleibt die höchste Ehre für ein Buch, wenn es diese Leseauseinandersetzung nicht übersteht. Meine Bibliothek ist der

Papierkorb. Das Buch ist nur ein gutes Buch, wenn man sich mit ihm

mehr auseinandersetzt als nur liest.


III.) Wenn der Geist der Entwicklungswahrheit zur beherrschenden Domäne wird, werden Millionen von (systemischen) Bildungs-Büchern zur Makulatur werden.


IV.) Ein gutes Buch muss eine folgenreiche Gefahr darstellen für die bestehende gesellschaftliche Ordnung.


V.) Ich teile die Meinung der Dichterin Anette-Droste von Hülshoff,

welche nicht gerühmt werden, sondern nur in hundert Jahren gelesen werden wollte und das ihre Bücher nicht zur leblosen Literatur wird.

 

VI.) Je grösser ein Schriftsteller, desto stärker treten die Widersprüche

seiner Zeit und die zugeschütteten Notwendigkeiten in seinem Schaffen

ans Tageslicht.


VII.) Bücher haben ihre Schicksale, die zum Schicksal der anderen werden können. Es geht nicht darum, die Flut der Bücher (Domains) durch eins

(eine) zu vermehren, sondern ein Buch zu schreiben, was kein anderer

so sagen kann, die Welt darauf gewartet hat und dieses der Welt fehlen

würde, weil wir erst durch ein gutes Buch wissen, was der Welt fehlt.


VIII.)Autoren-Anonymität : " Nach Wilhelm Busch sagt man am besten

zum Spass, was man ernst meint. " Es könnte ja jemand die Webpräsenz lesen, der den Autor als Kind und Jugendlicher gekannt hat ".


IX.) Einen Namen hat man erst, wenn man keinen Wert mehr auf seinen

Titel legt * .


* Sigmund Kraft, Deutscher Schriftsteller


X.) " Ich glaube, man schreibt immer das gleiche Buch "*.


* Françoise Sagan, Schriftstellerin


XI.) Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr, als die

Wahrheit *.


* Joseph Joubert, französischer Moralist

 

XII.) Dieses Entwicklungsgedankengut liegt in der vorherrschenden,

sichtbaren Entwicklungsrichtung als Beweis, dass es sich bei der Re-

daktion nicht um subjektive Spekulation, sondern um eine nachvoll ziehbare, objektive Erkenntnis handelt. 


XIII.) Wenn man schreibt, sollte man in der Überzeugung schreiben,

als wenn man die Vollmacht besitzt und beauftragt worden ist, es zu schreiben und vom einzigen Menschen, der es so schreiben konnte. 


XVI.) Der Wert des Geschriebenen und Gesagten wird eingeschätzt nach

der Kraft, Aufrichtigkeit und der Entschiedenheit, nach der Tiefe und

der Wahrheit in der Behandlung einer Idee oder eines Themas.


XV.) Das Schreiben wird von vielen Autoren als eine Therapie und als

ein Stück Freiheit verstanden. 

 

XVI.) " Wenn du etwas auf eine neue Art und etwas anderes sagen willst,

dann sage bitte ja nichts Neues ".


XVII.) " Wenn nicht jeder Satz, der geschrieben wird, der wichtigste ist,

sollte jeder Autor das Schreiben sein lassen ".


XVIII.) Mich interessiert eigentlich nicht, ob es jemand liest was ich

schreibe, sondern ich muss es nur um der " Wahrheits-Liebe-Willen"

aufs Papier gebracht werden. Es ist Meister Eckhart Rigorosität, dass

er die Wahrheit auch dem Opferstock gepredigt hätte, wenn ihm keiner

zugehört hätte.


XIX.) " Das Buch ist länger geworden als ich wollte, weil ich keine Zeit

hatte, es kürzer zu schreiben ".


XX.) Ein gutes Buch sagt nichts Neues. Nur wenn ich es mache, ist

alles neu.


XXI.) Wenn der Geist der Entwicklungswahrheit zur beherrschenden

Domäne wird, werden Millionen von (systemischen) Bildungs-Büchern

zur Makulatur werden.


XXII.) Es ist nur ein gutes Buch, wenn es sich in der Einheit wieder

findet und ich mich durch die Interverbundenheit darin wieder finde *.


XXIII.) Von denen, die nur für Geld, Macht und Ego vom Glück und

" von der Leichtigkeit des Seins " schreiben, um der Schönheit willen

die Wahrheit zu opfern, von denen will ich nichts wissen, weil es wieso nichts taugt. 


XXVI.) Wenn sich nur ein Buchgedanke in der Menschheit durchsetzt,

haben sich alle Mühen gelohnt und auf dem Grabstein sind später die Worte  " non inutilis vis " (ich habe nicht unnütz gelebt) zu lesen.


XXV.) Die meiste Kraft hat es gekostet nicht so sehr das Buch zu schrei-

ben, sondern es  gegen die vorherrschenden gesellschaftlichen und wirt-

schaftlichen Ordnungs- und Beharrungswiderstände zu vollenden. Für

den Autor besteht auch immer (wegen der Ungeduld) die Gefahr, am eigenen Anspruch zu scheitern. Die längste Zeit ist immer die Zeit der Reife, die Vollendung geschieht dann meistens sehr schnell. Wer einen hohen Turm bauen will, muss lange am Fundament verweilen.


XXVI.) Jedes gute Buch ist ohne das Leben des Verfassers nie richtig zu begreifen, weil es sein Entwicklungsweg war, sein Leben in philosophische

Form gebracht hat. Er wollte etwas los werden in der Absicht, dass keiner

daran vorbeikommt.


XXVII.) Johann Wolfgang Goethe meinte, nur wenn man eine Million

Leser (heute eine Million Webseitenbesucher) erwartet, sollte man anfangen zu schreiben.


XXVIII.) " Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch

an, wohin uns die Normalen gebracht haben " *.


* Georg Bernard Shaw, irischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musik-

kritiker und Pazifist, der 1925 den Nobelpreis für Literatur und 1939

den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch erhielt.


XXIX.) " Hätte ich mehr gelitten, umso grösser wäre das Werk gewor-

den " *.


* Autor unbekannt


XXX.) Der Autor möchte keine zu grosse Erwartungshaltungen wecken

und mit dem Werk nichts versprechen, aber das Versprechen wird er

auch halten.


XXXI.) Ein gutes Buch wurzelt immer in einem Kindertraum und dieses

kann man nicht ausdenken oder wollen, sondern es muss sich aus dem

Leben heraus entwickelnd ergeben und dass man noch nicht einmal  etwas dagegen tun konnte.


XXXII.) Das Buch ist nur ein gutes Buch, wenn man sich mit ihm mehr auseinandersetzt als nur liest.


XXXIII.) Ein guter Spruch ist oft die Wahrheit eines ganzen Buches.


XXXIV.) Bildungslernen schreibt etwas, was sich zu lesen lohnt z.B.

eine Biografie. Entwicklungslernen lebt ein Leben, über das sich zu

schreiben lohnt (z.B. biografisches Leben).


 76.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird die Kunst  geschaffen,

um zu schmücken, zu repräsentieren und um zu verkaufen (Kunst kommt von können und ist unbezahlbar). Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen ist die Lebenskunst  ein Ausdruck

der Individualisierungswahrheit (Kunst kommt von müssen

und sein Dasein ist unersetzbar) *.


* Siehe auch Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung


77.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gibt es für Fehler schlechte Schulnoten (Notentadel als Fehlerlernkultur). Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen mache ich keine Fehler, sondern lerne

nur dazu (Wer einen tadelt, stellt sich mit ihm gleich, hat Goethe einmal bemerkt als Entwicklungslernkultur) *.


* Siehe auch Nr. 301 " Irrtumslernen " in Bildungs-Entwicklungslernen


78.) Beim Bildungs-Kultur-Lernens sind der Mathematik-

lehrer, der Schuldirektor, der Reiseführer und das Museum wichtig. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind nur noch

die (Lebens)lehren, sich treu zu bleiben und die Entwick-

lungs-Individualisierungs-Bringsschuld der Entwicklunglosig-

keit wichtig. 


79.) Bildungs-Kultur-Lernen ist sich an der Kulturschöpfungen der Menschheit sich erfreuen, diese besichtigen, sich daran zivilisieren und bilden. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die

Welt zu einem besseren Ort machen und auch noch daran

schuld sein.


80.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bedeutet Freiheit mehr

Wissen und weniger Gesetze, besonders wenn dieses umge-

münzt werden kann. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen be-

deutet Freiheit immer Not und diese wird zur Tugend.


81.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gibt es für alles Worte, Begründungen und über alles lässt sich medial berichten (Gerede). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gibt es viel Elend, Leiden und Ungerechtigkeiten, wo die Sprache versagt und blosse Worte ihrer nicht würdig sind, aber persönliches Bürgerengagement und ein " stilles Gebet " die richtige

Hilfen sind (Getan).


82.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht durch die Welt-

wertsichtweise der Werterhalt und der Zuwachs im Mittel-

punkt des Bestrebens. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen

findet durch die neue Entwicklungs-Zweck-Sichtweise ein Wertewandel statt und die Vermögensschmelze ist nicht

nominal, sondern evolutional. Die Dinge werden durch die

neue Einstellung ihrer Autorität beraubt und die Spannung zwischen Subjekt und Objekt ist aufgehoben.


83.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt der als guter Lehrer,

wer die Schüler für seine Unterrichtsfächer begeistern kann. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt der als ein beru-

fener (Vorbild)lehrer, der in seinen Schülern die Kindheits-

und Jugendideale wachrufen und eine neue Sturm- und Drangzeit auslösen kann.


84.) Bildungs-Kultur-Lernen als Bildungsinteresse besteht nur solange, bis es durch das Entwicklungs-Kultur-Lernen bei Individualisierungsreife abgelöst wird.


85.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird notgedrungen gefolgt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen drängt es mich zu folgen.


86.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist es geschrieben worden, dass es gelernt werden kann. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist es geschrieben worden, damit es transzendiert/individuali-

siert werden kann.


87.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird ein Buch geschrieben, was er seine " Fachkompetenz " nennt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird ein Buch geschrieben, was er sein Kind nennt.


88.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird alles als richtig hingenommen " als sei es Gottes Wort ". Beim Entwicklungs-Kultur Lernen wird alles bisherige erst einmal als fragwürdig betrachtet und nichts ist in Stein gemeißelt.


89.) Bildungs-Kultur-Lernen ist nur zwischen zwei Buch-

deckeln gepresst. Entwicklungs-Kultur-Lernen findet wechselseitig zwischen den beiden Gehirnhälften statt *.


* Siehe auch oben Nr.142 Bildungslernen (IQ-Intelligenzquotient) und Entwicklungslernen (EQ-Entwicklungs-Transzendierungs-Individuali-

sierungs-Quotient) in Bildungs-und Entwicklungslernen


90.) Bildungs-Kultur-Lernen lässt sich studieren, besichtigen

und bezahlen. Entwicklungs-Kultur-Lernen hat seine Wurzeln bspw. in der Kindheit und Jugendjahren, in der Genese, in

der religiösen Sozialisierung, im Eltern- und Erbgut, in den Landschaftseindrücken der Region, welche einen geprägt

haben.


91.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das Leben in Phasen eingeteilt (z.B. Kindheit-, Bildungs- und Ausbildungs-, Arbeits- und die Altersruhezeit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen

gibt es nur eine nicht sozialisierte Entwicklungslebenszeit. 


92.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Wahrheit suchen in der Verkleidung der Wissenschaft, Kunst, Religion, Musik, Dichtung, Philosophie, Malerei, Literatur, Architektur und dergleichen mehr. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die Wahrheits-Indi-

vidualisierung durch das gotische Lernprinzip. Es ist eine Interpretation der berühmten These des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegels vom Ende der traditionellen Kul-

turträger, welche keinen wirklichen, tieferen Einfluss mehr

auf die kulturelle Entwicklung des Menschen haben, weil

sie auch dem geschichtlichen Gesetz des Werdens und Vergehens unterliegen und deshalb die  Zeit gekommen ist,

wo der Wahrheitsausdruck eines anderen Mediums bedarf.

Diese sind nicht mehr geeignet auf Höheres zu verweisen,

um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst

noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Diese Fülle der kulturellen Werte lebte ursprünglich nicht selber aus sich heraus, sondern z.B. die Brandenburgischen Konzerte von

Bach, eine Stradivari des gleichnamigen Geigenbauers

oder ein Gemälde von Vincent van Gogh waren nur Weg-

weiser und Mittler für den Weg  nach oben und alles dient

als Mittel zum Zweck je nach kultureller Affinität zur Individualisierungsreife.


93.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Philosophie studieren. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind alle Menschen mehr

oder weniger Philosophen.

 

94.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Goethes-Faust-Tragödie des fleischgewordenen Menschen Teil I. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Goethes Faust Tragödie Teil II, wo die menschliche Seele Gesundheit und Erlösung  findet.


95.) Bildungs-Kultur-Lernen ist das cogito ergo sum des Rene Descartes. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist das cogito dei experimentalis des Meister Eckhart * .


*  Die Entwicklung besitzt einen höheren Autoritätsanspruch wie die Bildung, weil die Entwicklungsgrundsätze sich nicht von Bildungsfach

zu Bildungsfach herleiten, sondern kategorisch gültig und wider-

spruchslos sind. Deshalb kommt das Bildungslernende des cogito ergo

sum mit grossem Abstand erst danach.


96.) Bildungs-Kultur-Lernen wird Goethes Roman  " Die

Leiden des jungen Werthers ", ein Ideal vor etwas 250

Jahren, was eine neue Sturm- und Drangzeit auslöste,

gelesen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die Entwicklungs-Individualisierungs-Bewegung als ein neues Jugendideal eine Aufbruchstimmung auslösen und der

Jugend ihren Wert und Würde zurückgeben *.


*I.) Die Gotik z.B. ist ein ewiges Jugendideal, idealstiftend wie ein Winnetoufilm von Karl May (als Wertverkörperung  für Frieden,

Freiheit, Wahrheit und Menschenrechte), eine neue Bewegung wie

der olympische Gedanke (Ideale des Altertums als kulturelle Erzie-

hungsziele)wie das moderne Facebook Märchen einer offenen und vernetzten Welt mit derzeit 2 Milliarden Benutzern oder vergleich-

bar mit Goethes Briefroman " Die Leiden des jungen Werthers, der

einen neuen Sturm- und Drang einleitete (als Gegenpol  zu den versteinerten, etablierten, geschichtslosen gesellschaftlichen Verhältnissen und überkommenen Lebenstraditionen) und gibt

der Jugend ihre Würde, ihre Ideale, ihren Wert und ihre Zukunft

zurück. Der Glaube an einen Stern ist der jugendlichen Seele eigen.

Die Webpräsenz "www.die-gotische-kathedrale.de" besitzt die Kraft

einer Entwicklungsbewegung als Lebensgrundgefühl und wird für

den Entwicklungsstrebenden zu einem Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Lebensprogramm. Kurz gesagt, die Entwicklungs-Bewegungs-

losigkeit, Lebensleere und Konsumdrüssigkeit soll zu einer Entwick-

lungs-Individualisierungs-Bewegung wie die "Jogging-Bewegung "

Anfang der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts werden in sprachmetaphorischer Anlehnung an Meister Eckhart , " dass

wir nicht anfangen sollen im Frieden, sondern laufen in den Frieden "

als die Bauidee, die einen bewegt, weil Ruhe aller Bewegungs-

unruhe Suchziel ist. Jede gotische Kathedrale ist für die Leser und Kathedralenbesucher, welche immer noch ihren Kindertraum

träumen, aber nicht wissen, wie sie es anstellen sollen. Es ist in Anlehnung an Walt Disney, dass alle Träume wahr werden können,

wenn wir den Mut und den " Durchhaltebiss " haben, ihnen zu folgen.

Es wird mit einem Zukunfts-Selbstvertrauen gelebt, wenn einmal

die Welt verlassen wird, diese ein wenig durch mich besser geworden

ist und  " ich auch noch daran schuld bin ".


II.) Siehe auch " Ich glaube, dass erst die zukünftigen Generationen der gotischen Kathedrale würdig " im Sinne einer Individualisierungs-Le-

bensweg-Reife sind " und die religiöse Symbolik der gotischen Bau-

formen individuell interpretieren können, aber gerade für die " Jugend " wird die Notre Dame in Paris wieder aufgebaut " im Gliederungspunkt Resümee ab Nr. X in Zukunft Strassburger Muenster


97.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird Kritik geübt als das schlechte gesellschaftliche Gewissen. Beim Entwicklungs-

Kultur-Lernen geht es nur um die Befolgung des Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissens als nachträgliche Erkenntnis-

teilhabe an der Wahrheit *.


* I.) Wenn das Gewissen  als der zentrale Ort erscheint, an dem die

Dinge des Menschen und der Welt immer entschieden werden und

die Spaltung des Menschen überwunden werden kann, ist das Ent-

wicklungsgewissen der archimedische Punkt des Menschen, von dem

alles ausgeht und bewegt wird. Ohne Gewissen hört der Mensch auf

als Einzelner zu existieren, denn nur im Einzelnen ist das Gewissen

wach und nur als Einzelner besitzt der Mensch Zugang zum Gewissen.

Das Gewissen ist im Einzelnen gebunden und wird im Kollektiv aufgehoben. Nur der Einzelne wird von seinem Gewissen bedrängt, 

während das Kollektiv gewissenlos ist.  


II.) Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen


98.) Bildungs-Kultur-Lernen ist apollinarisch, weil von der griechischen Philosophie der Grundgedanke stammt, dass

die Welt nur auf Buchstaben und Zahlen aufgebaut ist.  Entwicklungs-Kultur-Lernen ist faustisch, weil der abend-

ländische Mensch davon ausgeht; " Wer Gott erkannt hat,

nichts mehr dazu zu lernen ", d.h. die Buchstaben und  Zahlen nicht mehr brauchtn*.


* Es ist die Weiterentwicklung der Bildung mit seinen statischen Bil-

dungs(lern)begriffen, welche von den geistigen Wurzeln romanisch und griechisch sind und als Ausdruck der erstarrten Bildungsklassik gelten

zur Entwicklungs-Individualisierungs-Selbstbildung als dynamischer Entwicklungs(lern)begriff, welcher naturgemäss das Individuallogos

als das Gotische Lernprinzip  ist.


99.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden u.a. die Ideale der Menschheit gelehrt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen braucht nur der Mensch ein Ideal als  Lebenssinn.


100.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die gesellschaftliche Integrationsschuldigkeit im Vordergrund des Lernens. Beim

Entwicklungs-Kultur-Lernen steht die Individualisierungs-Bringschuldigkeit einer Entwicklungslosigkeit des Einzelnen

im Mittelpunkt des Lernens.


101.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen interessiere ich mich für

die Geschichte meines Landes und anderer Nationen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen interessiere ich mich für meine Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens- Geschichte *.


* I.) Evolution vollzieht sich in der Lebensgeschichte eines jeden Ein-

zelnen, weil die menschliche Natur im wesentlichen geschichtlich ist.

Der Einzelne hat keinen Sinn und Wert ausser im Dienste seiner in-

dividuellen Lebensgeschichte, welcher der Menschheit fehlt. Es ist

die Evolutionstheorie vom Sinn der Geschichte des Menschen als Fort-

setzung der Geschichte des Einzellebens. Geschichte als Biografie der Menschheit wird zur Geschichte als Biografie des einzelnen Menschen.  


II.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit

 

 

102.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen war die Bildungs- und Ausbildungsinvestition es wert, wenn ich danach mit dem Gelernten Geld verdiene (Das Geld steht im Lebensmittel-

punkt, weil der vorübergehende Geldwert grösser ist als

der Bildungswert). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen war

meine Irrtums-Erkenntnis-Erfahrung, welche auf das " Konto Lehrgeld " gebucht wurde, das Geld wert (Die Investition in

die eigene Entwicklung steht im Mittelpunkt und der blei-

bende Entwicklungserfahrungswert ist grösser als der Geld-

wert) *.


*  Siehe auch Nr.301 " Irrtumslernen " in Bildungs-Entwicklungslernen

 

103.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird die Kunst um seiner selbst willen geliebt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird

in Anlehnung an Johann Wolfgang Goethe die Kunst nicht als Kunstwerk, sondern als Mittel zum Zweck geliebt, welche

auf Höheres verweist, was in der Individualisierungs-Entwick-

lung verwirklicht werden soll.


104.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der moderne Mensch

stolz auf die kulturellen Leistungen seines Landes und ande-

rer fremden Kulturen, in Museen, in Bücher, in Bauwerken zu finden und zu googeln sind. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen kommt es zur nüchternden Erkenntnis, dass trotz aller

technischen,- ökonomischen,- demokratischen,- medizini-

schen,- bildungs,- politischen,- sozialen- und  anderen zivi-

lisatorischen Errungenschaften, der einzelne Mensch noch

am Anfang seiner kulturellen Entwicklung steht. Der Mensch steht der Kultur nicht mehr gegenüber, sondern ist nur noch

ein (besessener und besitzender) Teil von ihr. Der Mensch existiert nur als halbwegs kultivierter Mensch, weil sich ohne diese innerhalb der gesetzlichen Normen, der gesellschaft-

lichen- und wirtschaftlichen Ordnungsspielregeln auch ganz

gut kultur-im Sinne von " entwicklungslos " leben lässt *. 


* Siehe auch Gesellschafts-und Entwicklungsmensch


105.) Bildungs-Kultur-Lernen sucht den Kulturreiz des Neuen, Anderen, Schrillen, Unterhaltsamen, Sensationellen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen steht die allmähliche, ständige Individualisierungs-Verbesserung als ein prozessuales immer mehr Selbst werden im Lernzentrum, welches sich als Wirk-

kraft des Neuen in der Welt manifestiert. Etwas völlig Neues oder anderes würde dem Prinzip der Entsprechung " wie innen

so aussen " widersprechen. Es wäre auch die Umkehrung des quantenphysikalischen Gesetzes, dass der Geist die Materie  schafft *. 


* Siehe auch den Gliederungspunkt " Nur der Geist ist Wirklichkeit

und die Ursache für die transzendierende Realität " in Quanten-

wirklichkeitsbewusstsein


106.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Kulturphänomen

eine eigene, vom Leben abgetrenntes Ereignis und danach

geht es wieder zum Alltag zurück. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird dieser Dualismus dadurch überwunden, indem

die Lebensentwicklung zu einem kulturellen Ereignis wird.

Der Kulturbegriff wird ins Leben aufgelöst. Das gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff.


107.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen redet man über das kultu-

relle Erbe als Besitzstand. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen leidet man am kulturellen Erbe als Entwicklungszustand.


108.) Bildungs-Kultur-Lernen ist bspw. das Kunstmuseums Louvre mit seiner statischen Objekt-Besichtigungs-Kunst, welches derzeit 10 Millionen Besuchern im Jahr in Bann

zieht. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist bspw. das Straßburger Münster mit dem in Stein gemeißelten gotischen Lernprinzip, welches derzeit 3 Millionen Besucher im Jahr in Bann zieht.

Die Zukunft der gotischen Kathedralen wird die Besucher-

zahlen von der Objekt-Besichtigungs-Kunst zur Entwick-

lungslebenskunst immer mehr umkehren *.


* I.) Siehe auch Zukunft Strassburger Muenster


II.) Einmal davon ergriffen, lässt es einen nicht mehr los. Es ist der Lebenswille und die Ideengeistesmacht, ein mächtiges, urweltliches, unbekanntes Lebensgefühl, der einst elementar in die Formen gelegt wurde und diese Willenskraft ergreift jeden " gotischen Menschen "

und reisst  ihn mit und der hohe Münsterturm zwingt den Blick auto-

matisch nach oben zum Himmel als symbolische Nähe zu Gott. Es ist

ein Elementardrang als ein ewiger Kampf zwischen Unruhe und Ruhe, zwischen Rausch und Besonnenheit, zwischen Unzufriedenheit und Zufriedenheit, wischen Ungeduld und Geduld als ewig menschliche Sehnsucht nach dem Unendlichen und die Loslösung von dem Irdi-

schen. Es ist ein Lebensgrundgefühl, was immer gegenwärtig ist,

wenn etwas Neues mit urweltlicher Kraft zutage tritt. Jede gotische Kunstform will vor allem eins;" motivieren". Es ist das neue Ideal und kultureller Bezugspunkt für die Aufbruch- und Suchjugend/Altjugend,

für das es zu leben (und auch zu sterben lohnt).


109.) Bildungs-Kultur-Lernen geschieht in einem kogni-

tiven Denkakt (Bildungs-Traditions-Vermittlungs-Kulturgut). Entwicklungs-Kultur-Lernen geschieht in einem Entwick-

lungs-Transzendierungs-Prozess als ein Akt des kulturellen Entwicklungs-Lebensvertrauens (Glaubens-Traditions-Lern-Kulturgut).

 
110.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die didaktische Lernver-

mittlungskultur der Bildung ( lesen, zuhören, antworten). Es

ist das Lernen durch Belehrung, Ermahnung, Lob, Gesetz

etc. als ein rationales Verstandes- und Vernunftslernen (Übungscharakter). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die neue Lernkultur der Entwicklungs-Individualisierungs-Auseinan-

dersetzungs-Transzendierungs-Individualisierungs-Erfahrung.

Es ist das Entwicklungs-Reife-Geduld-Ausdauer-Lernen  als

ein evolutionäres Lebensgrundlernen  (existentieller Cha-

rakter). 

  

111.) Bildungs-Kultur-Lernen sind  Kulturtechniken wie z.B. lesen, schreiben, rechnen, sprechen, Problemlösungstechni-

ken, gesellschaftliche und religiöse Werte lernen ( gebannte Schrift- und Objekt-Schulbildung als Traditions-Kulturbesitz ausserhalb von uns). Entwicklungs-Kultur-Lernen sind Ent-

wicklungstechniken wie bspw. Entwicklungsfähigkeits-, Ent-

wicklungsreife-, Entwicklungsvertrauen-, Reflektions-,

Transzendierungs-, Wirklichkeitsererschaffens- und Lebens-

übereinstimmungs- als Individualisierungs-Lernen. Es ist

in der Entwicklungsbewegung Stabilität zu finden, die Ent-

wicklungswertsetzung in allem vorzunehmen und lernen

den Entwicklungsbegriff zum  Handlungsbegriff im Jetzt

werden zu lassen (lebendige Schrift- und objektlose Ent-

wicklungslebenskultur als lebendige Werde-Selbst-Kultura-

tion innerhalb von uns).

      

112.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen  ist man der Meinung,

dass sich die menschliche Kultur dadurch erhält, dass sie weitergegeben wird (Ergebnis des sozialen Lernens). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist man der Überzeugung, dass

die menschliche Kultur sich nur erhält, wenn diese vom Einzelnen entwickelt wird (Ergebnis des existentiellen Lernens)*.

 

* I.) Eine Gesellschaft wird sich nie als Kulturvolk begreifen, sondern

es ist immer nur der Einzelne.   


II.) Es ist auch Franz Kafkas (Schriftsteller) tiefe Erkenntnis, dass er

" die  Verneinung der Kultur unseres Geistes als Rettung des Geistes " ansieht. 


113.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die geistesbildende Bildungs-Wissens-Kultur des Massenhaften, um das Ego zu zivilisieren

und um der gesellschaftlichen Anerkennung willen. Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen ist die lebensformbildende In-

dividualisierungs-Kultur des Einzelnen, um " egoistisch zu

sein für die Anderen " und um seiner Bringschuld der Ent-

wicklungslosigkeit nachzukommen *.


* Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Ent-

wicklungslosigkeit

 

114.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die kulturelle Ent-

wicklung Einzelner im Mittelpunkt, an deren Kulturschöp-

fungen wir uns bilden können und sollen wie bspw. Gropius (Architektur), Mozart (Musik), Goethe (Dichtung), Malerei (Cezanne) Philosophie (Schelling) usw. (normativ). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen steht die Selbstkultivierung als Individualisierung im Mittelpunkt der Lebens-Selbst-Schöpfung. Es sind die eigenen Lebensquellen, an denen wir uns ent-

wickeln können und sollen (konstitutiv) *.  


* Das statische Bildungs-Kultur-Lernen weist nicht mehr über sich

hinaus auf etwas, was hinter ihr steht und durch sie verwirklicht

werden soll, sondern es verweist nur noch auf sich selber und be-

stätigt das Erkenntnisbewusstsein des Menschen. Die Vielfalt der Kulturwerte und Kulturwerke sind nicht zum Selbstzweck geschaf-

fen worden, sondern nur als Wegweiser und Mittler für die Entwick-

lungskultur nach oben.


115.) Bildungs-Kultur-Lernen  ist der Bildungstypus vom allgemeinen, kulturell äusserlichen, austauschbaren Menschen. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der Typus vom einzigartigen, kulturell innerlichen unersetzlichen Menschen *.


* I.) Beim einem Berufs(aus)bildungs-Lebenslauf ist der Mensch ein

Bewerber, Stellensuchender, Bittsteller, Aufsteiger, Abhängiger, Un-

freier, Austauschbarer, mit Statussymbolen ausgestatteter, Getrie-

bener, Aufgabenbezogener, Geordneter und gewöhnlicher Gesell-

schafts-und Arbeitsmensch, jemand der dem Arbeitsmarkt zur Ver-

fügung steht und deshalb gefragt, weil nur wenige die gesuchte Qua-

lifikation/Erfahrung besitzen. Beim Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf ist der Mensch ein Begehrter, Gebetener, Gesuchter, Führender, Freier, nicht Einzuordnender, besonderer Vorbild)ein-

zelmensch und deshalb nur gefragt, weil er einzigartig, unersetz-

bar, selbstschaffend, souverän, ein Segen und ihn zu empfangen

und unterstützen (fast) eine Ehre ist.


II.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


III.) " Siehe auch " Weil wir nichts sind, suchen,  bewundern wir,  ahmen wir nach, vergleichen uns mit anderen und lassen uns von

anderen aus der Ruhe bringen  zum " weil ich mich selbst werde

und bin, bin das Besondere und mache den Unterschied aus. Durch

immer mehr Selbstähnlichkeit neutralisieren wir die Fremdartigkeit

und jeder Personenkult wird mir fremd " Nr. 100 in Bildungs-und Entwicklungslernen


116.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist ein Bildungslernprozess

an einem bestimmten Lebensabschnitt oder Tagen und Uhr-

zeiten (Wissens-Training).Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen

wird der Lernprozess an keinem Lebensabschnitt oder an

einer Uhrzeit festgemacht, sondern ist permanent (Entwick- lungseigenschafts-Training des Gotischen-Lernprinzips



117.) Bildungs-Kultur-Interessierte sind Besucher von Vor-

trägen und Seminaren, lesen überregionale Zeitungen, er-

bauen sich geistig in Talkshows, sind in Internet-Foren, Online Zeitungen, Sozialplattformen und Blocks publikativ bspw.

und wissen, was besser gemacht werden kann und wie es

sein sollte. Das Allgemeine steht im Mittelpunkt des Kritik 

und des Philosophierens (" die lauten, Intellektuellen im

Lande "). Entwicklungs-Kultur-Interessierte findet man in

der alltäglichen Individualisierungs-Auseinandersetzung

wie der Tag entwicklungsmässig genutzt werden kann

und eine permanente Entwicklungswertsetzung in allem

als Mittel zum Individualisierungs-Sinnzweck vorgenommen werden kann. Nur der Einzelne steht im Mittelpunkt der

Kritik und des Philosophierens und dieser bessert ständig

nur bei sich nach( " die stillen,  verborgenen Entwickler im Lande ").

  

118.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird bspw. gesagt; wenn

er tot ist, das er ein guter Mensch gewesen war. Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen gilt, wer aufhört besser zu werden,

hat nicht aufgehört gut zu sein *.


*  Siehe auch Das Leben ist unsterblich


119.) Für das Bildungs-Kultur-Wissens-Lernen gibt es unzäh-

lige Vertreter auf alle Wissenschafts-und Kulturbereiche

verteilt. Für das Entwicklungs-Kultur-Transzendierungs-

Lernen gibt es besonders eine Autorität " Meister Eckhart  ".

Er gilt als der herausragende und einflussreichste Lehrer,

den Deutschland je hervorgebracht hat.


120.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist man im Besitz der gelehrten, ruhenden Wahrheit. Es sind fremd vermittelnde, papierne , gelehrte, akademisch verpackte viele schöne Wahrheiten, aber auf die erlittene und nicht abstrakte Wahr-

heit kommt es an. Die Wahrheit wurde auf den Begriff ge-

bracht und ist damit eingegrenzt, weil sie das Individuelle ausschliesst. Wissende Wahrheit ist nur ein Stück der Wahr-

heit. Wer nur in der Literatur die Wahrheit sucht gilt

höchstens gebildet, weil die allgemeine Wahrheit zur Schul-

weisheit wird und   für die Wahrheitsentwicklung nur noch bedingt geeignet ist. Das Leben ist der abstrakten Wahrheit immer ein Schritt voraus, das Ausgedachte wird durch die realisierte Wirklichkeit überholt. Der Besitz der Wahrheit

macht stolz, träge, gelehrig, übermütig und wägt sich in trügerischer, dogmatischer Sicherheit. Entwicklungs-Kultur-Lernen dagegen ist eine dynamische Auffassung als Wahr-

heitsentwicklung. Man  ist auf der Suche nach ihr und irrt

sich zur Wahrheit empor. Über die Wahrheit informiert man

sich nicht, sie geschieht und ist an die Praxis gebundene Wahrheit. Es  gibt keine Entwicklungswahrheit als die unse-

res alltäglichen Tuns. Alles was nichts eigenes, ist nicht wahr. Nicht die Wahrheit, sondern der Weg zur Wahrheit ist wichtig und ein Teil unserer Kultur. Nicht nur die Wahrheit sagen

(Gedankengebäude), sondern nur die aufrichtige Bemühung "

im Hier und Jetzt" hinter die Wahrheit zu kommen, macht

den Wert eines  Menschen aus (erlebte Wirklichkeit). Wenn Wahrheit wahr sein und sich beweisen soll, dann im Leben

und in der permanenten Entwicklungs-Individualisierungs-Auseinandersetzungs-Prozess-Transzendierung *.


* Siehe auch Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung

     

121.) Von der äusseren Museums(kultur), welche subventioniert und beworben werden muss (Kunstschöpfung) zur inneren Individualisierungs-Kultur eines jeden Einzelnen, die keine Subventionen und keiner Überredungskünste bedarf (Le-

bensschöpfung).


122.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Kulturphänomen

eine eigene, vom Leben abgetrenntes Ereignis und danach

geht es wieder zum Alltag zurück. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird dieser Dualismus dadurch überwunden, indem

die Lebens-Individualisierungs-Entwicklung zu einem kultu-

rellen Ereignis wird. Der Kulturbegriff wird in der Lebens-

 Transzendierungs-Individalisierung aufgelöst.


123.) Wenn eine Entwicklungstradition begründet wird, dann wandelt sich die alte Bildungskulturkategorie (Kultur als

Besitz) zur neuen Entwicklungskulturkategorie (selbst kultu-

rell sein), indem ich ihr gegenüber trete.


124.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist spannungs-und wider-

standsfrei und in der Einheit ruhend. Beim Entwicklungs-Kul-

tur-Lernen ist es der Entwicklungsprozess, wo sich das Span-

nungsverhältnis der Lebens-Auseinandersetzungs-Trans-

zendierung als das dialektische Prinzip in der Lebenseinheit ausgleicht. Es gilt den Spannungszustand auszuhalten zwischen der Realität und der Idealität als nächster Individuations-

schritt. Der höchste Grad der menschlichen Kultur ist der höchste Grad der Entwicklungsspannung, die der Mensch im Entwicklungsungleichgewicht aushalten kann, um in der 

Instabilität seines Lebens Stabilität zu finden. 


125.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist ein " Ich-Werden-Ler-

nen ".Das Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ein "Sich- Selbst-Werde-und-sein" Lernen ".Es ist die Auflösung der Spaltung

vom Ich- zum Selbstbewusstsein. In der Übergangs-Indivi-

dualisierungsphase bin ich nichts mehr und weiss auch noch nicht, wer ich einmal sein werde. Ist der " Selbst-Sein-Werde-Prozess abgeschlossen weiss ich, dass mein " Bildungs-Ich "

nicht mein wirkliches " Entwicklungs-Ich " war.


126.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen findet bspw. bei der

dualen Berufsausbildung in z.B. sechs verschiedenen Schul-

bildungsfächer je 45 Minuten am Tag statt (Vieles, aber nicht Eines). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen findet in Lebens-

situationen, in Lebensprüfungen, bei Irrtümern, in Alltags-

und Berufszusammenhängen, in Lebenskrisen als Mittel

zum Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Zweck etc. statt als Unruhe bleibt der Ruhe Suchziel (Eines durch Vieles).


127.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das, was ich über mich weiss, von anderen und kam ausserhalb von mir. Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen habe ich mich gelöst von dem,

was ich ausserhalb von mir wusste und was ich von mir

weiss, kommt innerhalb von mir.


128.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen richten wir uns nach der

Zeit und die Zeit des Ausübens und des Lernens fallen zusammen. Wenn man die Uhr ansieht, denkt man an die

Zeit. Es ist lernen in Raum und in der Zeit und für die Zeit

nach dem Lernen und zeitgeistiges Lernen (Zeit- und Raum-

bildungslernen als äusserer Zeitsinn und es vergeht jeden Tag einen Tag. Die Zeit wird von der Uhr bestimmt). Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen sind Raum und Zeit in uns und  es

wird in der Zeit gelernt. Wenn man die Uhr ansieht denkt

man nicht an die Zeit. Weder existiert Zeit, noch verändert

sie sich oder hat Dauer. Sie ist stillstehend (Das Lernen in der Zeit ist zum überwinden ihrer selbst und gewinnt jeden Tag einen neuen Tag. Die Zeit wird von der Entwicklungs-Prozess-Bewegung bestimmt) *.


* Siehe auch Evolutionäre Allzeitnutzung


129.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt Böse gilt als Synonym

für eine Theologie der Schwachheit und das Symbol für den

Fall, für Lebensfehler, für Lebensirrtum und Lebensverlust.

Der Irrtum ist gar nicht vorgesehen und will durch Belehrung

vor ihm schützen (Patronisierung). Alles Böse ist grundsätzlich verwerflich, wird bekämpft und bestraft (Theologie des

Guten als negativer Kampf). Eine Entwicklungsdialektik ist in dem vorherrschenden Moral- ,Erfolgsschema und gesetzlichen Regelungen gar nicht vorgesehen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird das Böse als Wachstums- und Aufstiegsmöglich-

keit gedeutet, als Symbol für Entwicklung, für Lebensfreiheit, Wegweisung als Selbstwerdung. Das Böse ist als ein Teil von

mir zu akzeptieren und zu transzendieren, weil religiös 

gedeutet " Gott das Böse als Erziehungssinnmittel " zugelas-

sen hat. Das " moralische Böse " geschieht mit absoluter Lebensnotwendigkeit, dass daraus Besserung geschieht. Daraus folgt: " Gott im Gottlosen suchen führt zu mehr Gott (Theo-

logie der Krise als positiver Kampf). Individualisierte Ent-

wicklungswahrheiten sind immer nur Irrtumswahrheiten.

Der Weg des Irrtums  ist auch der Weg der Wahrheitssuche.

Der Irrtum kann nur durch den Irrtum geheilt werden. Irr-

tümer sind letztes Endes billiger als diese um jeden Preis vermeiden willen. Durch Worte erziehen wird zu einer Erziehung durch den Lebensreife-Schmerz-Erfahrungsdruck, 

was allmählich zu einem befreiten Leben durch die Entwick-

lungs-Prozess-Transzendierung wird. Wo keine Untugend, da

ist auch keine Tugend möglich. Die Untugend ist nur eine verkleidete Tugend. Nur weil ich der Versuchung widerstan-

den habe, bin ich dadurch stärker und tugendhafter daraus hervorgegangen und der " Böse wird zum Guten".  Das

Sprichwort " Wer für die Sünde zu alt ist, preist die Tugend ",

das war gestern *.


* I.) Petrus Abaelardus (französischer Philosoph)  setzt an die Stelle

des Charakters mit seinen Tugenden und Untugenden den Willen Gottes (Friede/ Unfrieden). Das höchste Gut erreicht der Mensch nicht durch moralische Belehrung, einem tugendhaften Leben, sondern Unabhängig-

keit von der Tugendhaftigkeit, weil ein tugendhaftes Leben " ein Kampf gegen die Windmühlen " bleibt. Lebensentwürfe, welche auf der

Tugend aufbauen haben keine Verankerung. Es geht es nur um die Befolgung des Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissens, religiös betrachtet als " Wille Gottes " genannt wird und der sich im Frieden/

Ruhe oder Unfrieden/Unruhe als Lebensempfindungsausdruck äussert

und dadurch alles erreicht wird. Dieses steht im Meinungsgegensatz

von Martin Luther (Theologe) und Thomas von Aquin (Philosoph 

und Theologe), welche die die Tugend neu entdeckten.


II.) Siehe auch " Es ist das  Nobeldilemma in allem. Alfred Nobel das Schiesspulver (Dynamit) erfunden aber der Friedensnobelpreis wird

an diejenigen verliehen,  welche seine Erfindung nicht anwenden" in

Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch


130.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird versucht z.B. christ-

liche Werte zu vermitteln. Entwicklungs-Kultur-Lernen ver-

tritt die Meinung, dass es ebenso wenig christliche Werte,

wie es eine christliche Bildung gibt. Die Bildung ist autonom

und die Werte sind universell menschlicher Natur. Es müssen

die christlichen Werte im Kontext der allgemeinen mensch-

lichen Werte interpretiert werden. Weil es keine für jeder-

mann allgemeingültigen Werte gibt, muss jeder persönlich

seine eigenen Werte  und Maßstäbe finden. Aber auf der anderen Seite sind rechtsstaatliche und gesellschaftliche Grundwerte nicht ausreichend und der stabile Staat ist von Werten abhängig, die er selber nicht entwickeln kann. Erst

mit dem Kennen und der Auseinandersetzung mit der (christ-

lichen) Tradition lassen sich individuelle Wertvorstellungen entwickeln *. 


* Siehe auch " Der Geist kennt kein Geschlecht, keine Hautfarbe, Nationalität, Kulturunterschiede, Volks- oder Glaubenszugehörigkeit,

weil der " allumfassende Geist ", die Beziehung aller Teile zum Ganzen und zu seinen Teilen ist. Es sind subjektive, angeborene Persönlich-

keits-Menschenrechte aufgrund des Mensch- und Daseins, die unive-

rsell für jeden gelten und damit eine  Allgemeingültigkeit besitzen.

" Kein Weg zu Gott ist direkter als ein anderer "  Keine Religion ist

die einzig wahre Religion ". " Kein Volk ist das auserwählte Volk ".

" Kein Prophet ist der grösste Prophet " Nr. XXIX bis Nr. XXXIV  in Die Zukunft des Christentums


131.) Bildungs-Kultur-Lernen ist über und von den Kultur-

schätzen der Menschheit lernen (Wissens-und Erkenntnis-Akkumulation). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist durch die Kulturschätze der Menschheit hindurch lernen (Wissens-

und Erkenntnis-Transzendierung)*.


132.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen kann ich bleiben wie ich

bin (Wissenslernen als Verbesserungslernen. Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen kann ich nicht mehr der Gleiche blei-

ben, der ich einmal war (Veränderungslernen als Verbesse-

rungslernen).


133.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erscheinen immer mehr Bücher des gleichen Autors über ein Thema. Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen wird das eine "E-book " immer wieder nur weiter verbessert, ergänzt, aktualisiert, was den ständigen Neudruck überflüssig macht.


134.) Bildungs-Kultur-Lernen ist forschender Geist. Der Stolz

der Bildung ist seine Objektivierung, was aber nicht möglich

ist. Die newtonsche Objektivität trennt den Beobachter

vom beobachteten Gegenstand. Wenn der menschliche

Geist objektiviert wird, befindet er sich ausserhalb der

Objektivität. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist durch den Entwicklungs-Bewusstseins-Transzendierungs-Prozess erschaffender Geist. 


135.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Ziel eines Schrift-

stellers und Autors andere wissender zu machen. Beim Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen ist das Ziel des Schriftstellers und Autors sich selbst zu werden.


136.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen herrscht die Meinung

vor, dass der Erfinder einer Biersorte, eines neuen Compu-

terchips oder ein Mäzen das künstlerische, kulturelle oder sportliche Tätigkeiten finanziell fördert grosses  für die Menschheit getan hat. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist

man der Meinung, dass zeitlose Werke wie z.B. die Musik van Beethovens, die  Bilder Vincent van Goghs oder die Bau-

schöpfungen der gotischen Kathedralenbauer die Mensch-

heit wirklich weiter bringen und gebracht haben.


137.) Bildungs-Kultur-Lernen ist bspw. die ehemalige Protest-Kultur-Begeisterung der 68iger Bewegung des vorhergehen-

den Jahrhunderts (Generationenkonflikt). Entwicklungs-

Kultur-Lernen ist die zünftige Entwicklungs-Kultur-Begeis-

terung der jetzigen Entwicklergenerationsbewegung von

jung und alt (Lebenssinnkonflikt)*.

 

* I.) Linksgerichtete Studenten und Bürgerrechtsbewegungen wollten

sich gegen die erstarrten Wertvorstellungen und Konventionen der älteren Generation absetzen und deren traditionelle Formen und Le-

bensregeln durchbrechen. Leitbegriffe der damaligen Zeit waren u.a. Kampf gegen die Autorität, Friedensbewegungen und sexuelle Revolution. 

 

II.) Zukunft bedeutet, für welche Ideen und Werte es zu leben sich

lohnt.Die entwicklungslosen, gesellschaftlichen Werte tragen keine

letzte Sinnerfüllung in sich. Unsere Werte sind mehr von der Wirt-

schaft und Gesellschaft als von der kulturellen Entwicklung geprägt. Partielle und vorübergehende Interessen werden als absolute Werte gesetzt. Jeder identifiziert sich mit den vorherrschenden Struk-

turen, die aber von der (kulturellen) Evolution abgeschnitten sind. 

 

III.) Der Mensch hat nicht mehr seinen Wert aus sich selbst heraus,

sondern nur noch im Bezug auf die technische, soziale und ökono-

mische Funktion und ist zum Spielball der herrschenden Mächte wie Wirtschaft, Politik, Medien, gesellschaftliche Normen etc. geworden.

Der Mensch ist nur noch Mittel (Konsument, Quote, Arbeitskraft, Steuerzahler) und nicht mehr der eigentliche Zweck. Der Mensch lebt

in erster Linie für die Systemerhaltung und nicht für seine persönliche Entwicklung. Alle Lebensfragen werden nur noch ökonomisch begrif-

fen und ökonomisch gelöst. Die Ökonomie hat das letzte Wort und tritt

an die Stelle der Religion  als " Letztbegründungsinstanz ". Aus unserer Arbeit-,Freizeit,- Konsum-,Haben-und Wohlfühl-Anpassungs-Gesell-

schaft etc. lässt sich keine neue Idee  und  neuen Werte für die Zu-

kunft entwickeln, für die es sich zu leben lohnt  und ein Lebenssinn, Lebenswert und eine Lebensbestimmung sich ableiten lässt.

         

V.) Weil die alten Lebenswerte eine Bedeutungsveränderung erfahren

haben, und immer weniger zählen, liegt die Lösung und Wertnotwen-

digkeit in einer evolutionskonformen Neuinterpretation der alten, überholten gesellschaftlichen Illusionswerte. Die neuen Werte bekom-

men dann ihre Stunde, wenn durch die Rezeptur der Krise erkannt

wird, dass die alten Werte ein grosser Lebensirrtum waren und die bitteren Enttäuschungen über Schuldzuweisungen zu verarbeiten

sind.

 

VI.) Entwicklung ist kein Ereignis, was die Gesellschaft als Ganzes be-

trifft. Im Gesellschaftlichen gibt es keinen Fortschritt und deshalb ist

nur ein Einzelner Wirklichkeit. Nur in der Individualgeschichte des Einzelnen  und nicht in der Geschichtslosigkeit der Masse gibt es einen Fortschritt. Deshalb macht keinen Sinn " für einen Entwicklungspro-

test auf die Strasse zu gehen ".  

  

138.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen versteht man nach dem Maler, Grafiker und Bildhauer Markus Lüpertz  " Kunst ", als

das, was man nicht begreift. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen versteht man Kunst als das, wovon man ergriffen wird. 


139.) Bildungs-Kultur-Lernen lernen ist Planung, wollen und Besitzstreben. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist was ich einmal wollte, war immer Lebensunruhe, Lebensirrtum und mir ist nichts geblieben. Was ich nicht wollte, war tragend, bleibend

und Frieden.


140.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Gotik-Kunst-Unterricht. Ent-

wicklungs-Kultur-Lernen ist Unterricht des Gotischen Lern-

prinzips


141.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen will der Bildungsidealis-

mus die Dinge, Um- und Zustände durch die Kunst verändern. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen will der der Einzelne die

Welt nicht verändern, sondern nur sich. Es sind die Dinge,

Um- und Zustände, die wir nicht ändern können, aber uns verändern.


142.) Bildungs-Kultur-Lernen ist zeitloses, unpersönliches, kulturelles Wissen lernen (man arbeitet grosse Gedanken anderer intellektuell ab und die Erkenntnis ist identisch mit

dem begreifenden Gegenstand).Entwicklungs-Kultur-Lernen

ist eine zeitgeistige, persönliche Wissens-Auseinandersetzung mit dem zeitlosen Wissen( man arbeitet sich an grossen Gedanken anderer entwickelnd empor und die Erkenntnis ist identisch mit dem ergriffenen Gegenstand).


143.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist stolz auf seine Dichter

und Denker, seine Komponisten und Erfinder, seine Geistes-

und Kulturgrössen. Bspw. gilt Meister Eckhart unumstritten

der tiefste Geist in Deutschland, Italien wird mit Dante in Verbindung gebracht, wer Rembrandt sagt meint Holland, Shakespeare  gehört nach England und Spanien ist stolz auf Cervantes. Der französische Held aber, das ist die gotische Kathedrale. Nur wen interessiert das heute noch wirklich,

weil unsere kulturellen Errungenschaften, welche in der

Bildung vermittelt werden keinen wirklichen Einfluss mehr

auf die kulturelle Entwicklung des Einzelnen haben. Die

Sprache und der Geist der grossen Denker sind nicht mehr imstande dem Neuen, was gesagt werden muss, zündenden Ausdruck zu verleihen? Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen

brennt das Feuer in einem und Kulturgrössen wie bspw.

Vincent van Gogh, das Straßburger Münster oder Meister

Eckhart lassen einen nicht mehr los (kulturelle Reife).


144.) Unter Bildungs-Kultur-Lernen fällt  z.B. eine touristische Elsassfahrt über drei Tage mit einem kulturellen Besichti-

gungs-, Unterhaltungs-und lukullischen Essensverwöhnpro-

gramm für " nur 398 Euro pro  Person " (Geld-Konsumreize-

Fahrt mit Reiseführer).Unter dem Entwicklungs-Kultur-

Lernen wird eine dreitägige Elsassfahrt verstanden, wo die touristische Seite überwunden wurde, die Partnerschaft

wieder auflebte, der Arbeitsalltag wieder von den kultu-

rellen Reizen inspiriert wurde, der Reisehöhepunkt der

Besuch des Straßburger Münsters war, wo man sich in

Vielem wieder erkannte, alles etwas Besonderes war und

auch Bettler sich über  meinen Obolus freuten (Entwick-

lungskultur-Reize-Fahrt mit Entwicklungsführer) *.  

 

* I.) In Anlehnung an Albrecht Dürer, als er zu Besuch in Venedig war, könnte  man sagen: " Zuhause bin ich ein Nichts, und hier bin ich mich selbst und alles ". Meine Heimat ist dort, wo ich anerkannt, frei und

mich selbst bin.    


II.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer goti-

schen Kathedralen ist der Weg von dem Geld-touristischen, flüchtigen Sehenswürdigkeits-Besuch der gotischen Kathedrale (Objektbewusstsein) 

zum kulturellen, nachhaltigen Entwicklungs-Individualisierungs-Besuch 

der gotischen Kathedrale (Subjektbewusstsein) " in  Zukunft Strassbur-

ger Muenster


145.) Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt durch Lehrautoriäten

von oben nach unten. Entwicklungs-Kultur-Lernen erfolgt

von unten nach oben gemäss dem Gotischen Lernprinzip

, dass man sich an grossen Gedanken anderer hoch arbeiet. Das

Suchen wird als wichtiger angesehen als das Gefunden ha-

ben, die spürbare Lebensunmittelbarkeit selbstehrlicher ist,

als die abstrakte Vermittlung, Entwicklungsveränderungen

nicht verordnet werden können, das Wissen wofür (was ich einmal sein werde) wichtiger ist, als das Wissen wovon (was

ich weiss, nachschlagen kann und bin), das Gelehrte und Gepredigte, jede Bildungsinvestition und gut gemeinte Ratschläge gegenüber der geschenkten Individualisierungs-Entwicklungs-Reife ein Nichts ist und weil eben studiert, gegenüber dem, der das Gelehrte durch den Entwicklungs-

prozess als (Individualisierungs)vorbild transzendiert hat,

alles  " nur leeres Stroh " ist.


146.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist an eine Kultursprache gebunden, um mit Worten einen Denkzustand auszudrücken

und sich zu artikulieren (gedachte Sprache und bewusster, gelernter Bildungswortschatz). Das Entwicklungs-Kultur-

Lernen ist an die Muttersprache gebunden. Erst in der Muttersprache bin ich identisch und mir bewusst, um einen Entwicklungszustand, meine Entwicklungsempfindungen und Entwicklungserfahrungen auszudrücken (gefühlte Sprache und selbstbewusster, transzendierter Entwicklungswort-

schatz) * . 


* Siehe auch Sprachrezeption von Nr. 243 bis Nr.250 in  Bildungs-Entwicklungslernen


147.) Bildungs-Kultur-Lernen ist z.B. eine gotische Kathedrale besichtigen und versuchen dessen Geist bildungskulturmässig

zu erfassen. Entwicklungs- Kultur-Lernen findet es abwegig,

sich mit Bildung abzugeben, wenn es um unsere Seele oder neudeutsch um den " Entwicklungs-Individualisierungs-Trans-

zendierungs-Prozess geht. Zum Glauben kommt man nicht

durch Bücher oder Deduktionen von Gedanken. Die Beschrei-

bung des Glaubens führt noch nicht zum Glauben. Auch der Glaube und das religiöse Gefühl lassen sich nicht kulturell fördern. Mit der Bildungskultur kann " ich nicht zu Gott kom-

men, weil die Seele keine Lust hat an der Bildung". Ein kul-

tureller Fortschritt  kann nicht vom rationalen Bildungswelt-

lichen kommen, sondern von etwas, was dieses übersteigt

und wird einem geschenkt.


148.) Bildungs-Kultur-Lernen ist erwachsen werden durch verschiedene Bildungen (je weniger der Mensch entwickelt

ist, desto mehr " Fassaden-Schein-Bildung " benötigt er).

Entwicklungs-Kultur-Lernen ist den Bildungen entwachsen

( je mehr der Mensch sich entwickelt, desto weniger   " Fassaden-Schein-Bildung " benötigt er und erkennt, dass die Bildung ihn mehr behindert als gefördert hat).

149.) Bildungs-Kultur-Lernen ist z.B. Verse vom Dichter Friedrich Schiller oder Dante Allighieri auswendig lernen (Rezitationslernen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind

nicht seine Verse, sondern die seine Lebensstationen sein Verdienst für mich von Interesse (Biografielernen).  


150.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Kulturkonsum, Kulturunter-

haltung und eine Kaufkultur. Entwicklungs-Kultur-Lernen

ist Kultursehnsucht, Kulturauseinandersetzung und selbst

zur Kultur werden.


151.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen " leidet der Künstler " um

der Wahrheit willen für seine darstellende Kunst (siehe z.B. Maler-Biografie-Weg von Vincent van Gogh und hinter der eigentlichen Kunst steht eine gewaltige Askese). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt der Entwicklungs-Individu-

alisierungs-Weg vom Gesellschaftsmenschen zum Einzel-

menschen als Lebenskunst. Es ist die Lernwahrheit alleine  dazustehen, die Ausdauer und Disziplinierungskraft zu haben seinen Entwicklungs-Individualisierungs-Weg in der Gesell-

schaft, im Beruf und im privaten Bereich allen Anpas-

sungsversuchungen, Konventionen, Bequemlichkeiten und Widerständen zum Trotz weiterzugehen. Dazu gehören auch

ein Lebensscheitern, Irrtumskrisen, Lebenserschütterungen, durch die Verworfenheit des Lebens gehen und die ganze Bedrängnis erfahren, welche ein solcher Lebensweg für

einen vorgesehen hat (hinter diesem Entwicklungsweg steht

ein gewaltiges Risiko)*.


* 1.) Aber ein Lebensentwurf, bei dem von Zeit zu Zeit nicht alles

auf dem Spiel steht, ist nichts wert.


2.) " Das Leben ist entweder ein waghalsiges Abenteuer oder das

Leben ist gar nichts“ *.

* Hellen Keller


3.) " Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut zu riskieren "*.


* Vincent van Gogh

 

4.) " Der wird es weit bringen in der Welt, der nicht fragt, ob es 

gefällt "*.


* Johann Wolfgang von Goethe


5.) " Grösse " gibt es nur gegen die Welt als Standpunkt ausserhalb der vorherrschenden Gesellschaftsordnung des Alltäglichen, Zeitgeistigen

und Meinungsmachenden und nicht mit der Welt. Ob jemand als Grosser genannt wird, ist auch davon abhängig, von wem er seine Selbstbe-

stätigung erhält; vom gesellschaftlichen Kollektiv oder vom Selbst her, was im religiösen Duktus " Gott " genannt wird. Wenn der Einzelne sich nicht mehr seine Bestätigung von oben, sondern von unten geben lässt, hört er auf als einzelner (grosser) Mensch zu existieren. Der

Mensch darf sich nicht auf Kultur und das Bewusstsein begründen

und sein Selbstbewusstsein und seinen Wert davon abhängig machen,

weil das einer anderen Rechtfertigung bedarf. Kultur und Bewusstsein sind nur ein Ausschnitt und umfassen nicht das Ganze.


6.) Siehe auch " Individualisierung in der Gesellschaft gegen die Widerstände in der Gesellschaft " in Gesellschafts-und Entwick-

lungsmensch


7.) Siehe auch Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf


152.) Bildungs-Kultur-Lernen ist in den neuen Medien z.B. Internet-Informationswissen lesen oder im Fernsehen einer

Talk-Show-Gesprächsrunde zuhören (Unterhaltungs-, Wis-

sens- und Allgemeinkultur).Entwicklungs-Kultur-Lernen ist

sich den Wissenssachverhalt auf das Papier auszudrucken

oder die Dialoge mitzuschneiden, um sich mit dem Wissen

in der Reflektion auseinanderzusetzen und um es nachhal-

tig transzendieren zu können (Auseinandersetzungs-, Er-

kenntnis- und Identifikationskultur).


153.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen  wird durch konzentrier-

tes Nachdenken z.B. des Schriftstellers ein Buch-Bestseller geschaffen (gekonnt).Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird

in einem völligen Aufgehen und einer Absichtslosigkeit des Künstlers etwas einmaliges geschaffen (geboren). 

154.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird in die Kunst als Wert-

steigerungsobjekt investiert, weil es z.B. auf dem herkömm-

lichen Sparbuch keine Zinsen mehr gibt oder sogar ein Negativzins als Verwahrungsgeld bezahlt werden muss. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dient die Kunst sich in einer Kunstausdruckform zu  erkennen, was einen übersteigt und 

sich daran weiter zu entwickeln. Es führt zur Erkenntnis dass

ich nicht bleiben kann wie ich bin, um die Kunst wirklich zu verstehen. Es ist der Lebenswille und die Ideengeistesmacht,

ein mächtiges, urweltliches, unbekanntes Lebensgefühl, das einst elementar in die Kunstausdruckform vom Künstler ge-

legt wurde gelegt wurde und diese Willenskraft reisst mich

mit.


155.) Bildungs-Kultur-Lernen lernen orientiert sich an Er-

ziehungs-,Bildungs- und gesellschaftlichen Zeitgeistwerten, Sozialisierungsmerkmalen, Idealen und Tugenden des Tradi-

tions-Kulturgutes zur Entfaltung und dem Wachstum der Bildungskognitionen, etc. (Sollwerte der Inkulturation). Entwicklungs-Kultur-Lernen orientiert sich an  der Entfal-

tung von Entwicklungswerten in der Auseinandersetzung mit

den Lebensnotwendigkeiten, Trieben, Wünschen, Leiden-

schaften, Krisen, Sachzwängen, Existenzsorgen, Alltagsbe-

wältigung, Untugenden etc. (Wollenswerte der Selbst-Kultu-

ration).


156.) Bildungs-Kultur-Lernen basiert auf bildungswerttheo-

retischen Schulgesetzen einer allgemeinen Bildungskultur.

Entwicklungslernen wurzelt in der Lebensnotwendigkeit entwicklungswertpraktischer Individualgesetze eines

immanenten Lebenslogos einer wertfreien individual- Entwicklungs-Kultur).


157.) Bildungs-Kultur-Lernen ist der griechische Geist bspw.

als die Wiederkehr des Gleichen, die Betonung der Form und steht für eine lebensabstrakte, persönliche aber abgeschlos-

sene Kultur der Ruhe, der Zufriedenheit des Glückes und des Lebenssinnes. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der gotische

Geist bspw als Abwandlung eines Formenprinzips durch 

viele Möglichkeiten, nicht Regelmässigkeit wird erstrebt, sondern Mächtigkeit, Originalität, Individualität, Freiheit

und Fülle, die Idee wird betont und steht für eine lebens-

nahe, überpersönliche, offene individuelle Kulturentwick-

lung der Unruhe, der Unzufriedenheit, der inneren Suchsinn- zerrissenheit und des Unglücklichseins.  


158.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die Kraft und Grösse

als das Maß der Dinge im Vordergrund. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen stehen die Schwächen und die Nichtigkeit des Menschen im Mittelpunkt des Denkens.


159.) Was aus dem Menschen wird hängt beim Bildungs-Kultur-Lernen davon ab, was ihm kulturell angeboten wird (kulturel-

les Erbe. Was aus dem Menschen wird hängt beim Entwick-

lungs-Lernen  davon ab, was der Mensch entwicklungsindi-

vidualisierungsmässig aus sich macht (kulturelle Substanz

wird nur vom Einzelnen in der Entwicklungs-Prozess-Trans-

zendierung geschaffen. 


160.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen lerne ich z.B. bei der

Corona-Krise mich mit einem " Schutzmaßnahmen- und Verhaltensknigge " zu beschäftigen und es wird alleine auf die intellektuelle Qualität eines Sachverstandes der Epidemie-

logen vertraut. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird eine

neue Aufbruchs-Aufbäumungs-Stimmung entgegen gesetzt,

und ich vertraue nicht alleine den Schutzmaßnahmen und überlasse nicht meine Zukunft einem bewusstseinslosen Virus, welcher nur Chaos, Krankheit, Tod und Auslöschung zum Ziel hat.

              

161.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen begründet sich der Einzelne

auf seine Bewusstseinsautonomie. Existenzangst vor Gewissens-

angst. Der Konformismus, die gesellschaftliche Anpassung, Medienmeinung  und der Tagesablauf ersetzen heute das Gewissen. Anstelle des persönlichen Gewissens tritt immer

mehr die Staatsraison als eine intellektuelle Form des Ge-

wissens, wo das individuelle Gewissen an den Staat abge-

geben wird als ein gebundenes, abhängiges Gewissen, was

aber ist kein Einzelgewissen mehr ist. Das Gesetz (äussere Kontrolle) ersetzt das Gewissen (innere Kontrolle). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen begründet sich der Einzelne auf seine Entwicklungsautonomie. Gewissensangst vor Existenz-

angst. Die letzte Entscheidung bleibt immer das subjektive Entwicklungsgewissen, als ringende Erkenntnis-Einsichts-

form, bei der man nie eine andere Wahl gehabt hat (indivi-

duelles, entwicklungskonformes, lebenssynchrones Gewis-

sen) *.


* Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen


162.) Die Bildungswege beim Bildungs-Kultur-Lernen sind das  Regelschulwesen als erster formeller Schul- und Bildungsweg

und die Schul-und Bildungsabschlüsse für Erwachsene als zweiter formeller Bildungsweg. Die Bildungswege beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind der dritte, vierte und fünfte informelle

Weg *.


* I.) Dritter informeller, autodidaktischer Entwicklungs-Indivi-   dualisierungs-Bildungs-Vorreife-Weg als Lebenslanges Lernen

des Gotischen Lernprinzips (Lebens-Individualisierungs-Ab-

schluss) für Jedermann *.


* Der dritte informelle, autodidaktische Entwicklungs-Individualisie-

rungs-Bildungs-Vorreife-Weg als lebenslanges lernen gilt als das Kultur-Lernen der Zukunft. Es ist das Gotische Lernprinzip (Tiefe, Zeitlosigkeit mit Transzendenz) und nicht der erste und zweite formelle, schulische Bildungsweg mit seinem  akademischen Bildungslernprinzip (Breite, Zeitgeistigkeit ohne Transzendenz). Es ist wieder ein Quantensprung

von bspw. Kants entwickelten kategorischen Imperativ als Prinzip der Ethik in seiner Grundform " Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde " zum Gotischen Lernprinzip, welches in jedem einzelnen Menschen kategorisch ist und die gotische Kathedrale das sichtbare Spiegelbild darstellt.


II.) Vierter informeller Individualisierungs-Reifeweg, wo ich nicht

mehr suche und will, sondern gefunden werde und es einfach nur geschieht. " Lernen besteht in einem Erinnern seit Gene-

rationen in der Seele des Menschen, Sokrates im Dialog mit seinem  Kollegen Platon " als selbstentdeckendes, wiederer-

kennendes Lernen bei Rückkehr zu sich selbst *.


*1.) Anamnese ist die Erinnerung an alles vorhandenes Wissen in der un- sterblichen Seele, welches bei der Geburt vergessen wird. Es ist auch

die (Entwicklungs)-Wieder-Erinnerungs-Pädagogik Platons und die Sublimierungs- these des Aristoteles, wo alles Wissen schon im uni-

versellen Bewusstsein als emergente Eigenschaft ausserhalb vom Einzelgehirn existent ist und der " Ichcharakter " bei der Theorie

des Bewusstseins in Frage gestellt wird. " Lernen besteht in einem Erinnern seit Generationen in der Seele des Menschen-Sokrates im

Dialog mit seinem Kollegen Platon ". Es ist auch das Zitat von dem

Maler Salvador Dali, der sich am liebsten nur an die Zukunft erinnert. Quanten physikalisch wird das Wissens-Bewusstsein nicht als ein

Produkt eines Ich-Bewusstseins-Gehirns als relatives Bewusstsein be-

trachtet, sondern als ein Gemeinschaftsfeld ausserhalb von meinem

Gehirn, welches nur Werkzeug ist, zu diesem universellen, absoluten

Bewusstsein als Weltgedächtnis, um die benötigen Informationen aus

dem allumfassenden Speicher abzurufen und für deren optimale Ver-

wendung zu sorgen. Dort erhält der Einzelne über die Reflexion " mit

seinem Selbst " eine Resonanz-Wahrnehmung als Rückspiegelung von

sich und dadurch Selbstbewusstsein gebildet wird und neues Wissen

und Erkenntnisse gewonnen werden.


2.) Der Geist und Bewusstsein wird nicht als eine Folgeerscheinung der Evolution betrachtet, sondern war immer schon da und existiert unab-

hängig von den Einzelgehirnen. Kreativität z.B. kann nur entzünden was vorhanden ist. Das Wissen muss also schon da sein. Niemand kann einem Wissen offenbaren, das nicht schon  " im noch nicht Nichtgewussten dämmert als Selbstbegegnung im Geistigen ". Der Mensch kommt also nicht als " Tabula rasa " auf die Welt und ist kein unbeschriebenes Blatt. Nach dieser Theorie wäre das Bewusstsein somit nicht im Gehirn des Einzelnen zu finden, sondern dieses ist nur das Bewusstseinsorgan als Mittel das Gesamtbewusstsein zu reflektieren und es anzuwenden. Das drückt auch der Bewusstseinsbegriff in der Übersetzung aus dem La-

teinischen "conscienta "  als Mitwissen und im Altgriechischen " synei-

desis " als Mitwahrnehmung und Mitempfindung aus. Bewusstsein gibt

es seiner Natur nach nur in der Einzahl, weil man nicht Inhalt des Bewusstseins, sondern Bewusstsein ist. " Ich möchte sagen: die Ge-

samtzahl der Bewusstheiten ist immer bloß eins-Erwin Schrödinger, österreichischer Physiker, Wirtschaftstheoretiker, Physik-Nobelpreis-

träger ". Aus dieser Sichtweise ist das Quantenbewusstsein "der Den-

ker hinter allen Gedanken als " Geist und Selbst " ausserhalb vom Kör-

per und " dem Ich-Hirn ", welcher selbstschöpferisch interagiert. " Wir 

wissen mehr, als wir sagen können-Michael Polany, ungarisch-britischer Chemiker, Universalphilosoph ". " Was du über dich selbst weiss, kam

von ausserhalb von dir, deshalb löse dich davon "- Indischer Erleuchteter 

und Meister der Spiritualität. Viele andere Geistes- und Naturwissen-

schaftler vertreten die monistische Geistposition, indem der Geist als

ein umfassender Begriff angesehen wird für alles was sich im Gehirn abspielt. Die Frage, was sich ausserhalb vom Gehirn abspielt, bleibt

dabei ungeklärt  *.


III.) Fünfter informeller Erkenntnis-Glaubensweg des Kirchen-

lehrers Augustinus dass, " wer Gott  geschaut hat d.h., in al-

lem seine Ruhe gefunden hat und immer wieder neu findet,

nichts mehr dazu lernen braucht und deshalb alles gelernt

hat, was es zu lernen gibt " *.


* Siehe auch Nr. LV in Gotisches Lernprinzip 4


164.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen muss ich noch viel lernen.

Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen muss ich noch viel tun.


165.) Das Bildungs-Kultur-Lernen verfolgt z.B. das Ziel Unzivi- lisierte zu zivilisieren und gesellschaftlich zu integrieren (z.B. gesellschaftliche Randgruppen). Das Entwicklungs-Kultur-Lernen verfolgt das Entwicklungsziel " von der Natur zur Kultur "

(Dichter und Denker).


166.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen dient die Kunst dem Selbstzweck als "schöne Lüge ", welche der Wahrheit dient.

Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dient die Lebenskunst

als Mittel zum Zweck, welche der Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung dient.


167.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen besuche ich z.B. die Uffizien in Florenz (statische, individualfremde Museumskultur).Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen suche ich irrend meinen Individuali- sierungsweg*.


* Es ist nicht die stärkste Spezies die überlebt, auch nicht die intelligenteste, sondern die am besten auf Veränderungen reagiert.


* Charles Darwin, Naturforscher



      Weitere Vielzahl von Textbeispielen " Vom Bildungs-Kultur-

            Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen " folgen   



Siehe auch evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi 8
      Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes

 


  

 

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