Evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi 2 (im geistigen und nicht im buchstäblichen Sinne). Traditionelles und evolutionäres, säkulares Verständnis der heutigen Nachfolge Christi des Entwicklungs-Individualisie- rungsweges in der Gesellschaft Gesellschaftsmensch-Entwicklungsmensch Die Krise der Gesellschaft sind immer weniger Einzelne, aber die Zukunft der Gesellschaft sind immer mehr Einzelne. I.) Der Individualismus ist das herrschende Prinzip der Welt. Jeder Zerfall der menschlichen Gesellschaft beginnt mit dem Aussterben des Einzelnen, weil der Gesellschaftsmensch evolutionär betrachtet eine Fehlgeburt ist. Das Gegenstück der Gesellschaft ist nicht der Staat, sondern das Indivi- duum. Individuation (lat. individuere als sich unteilbar und untrennbar machen) ist der Entwicklungsweg des Einzelnen als Prozess " des Ganz werdens " zu einem Einmaligen, Un- vergleichbaren und Einzigartigen als Individuierung der Selbstwerdung in der Lebensübereinstimmung. Individua- lisierung bedeutet, etwas auf seine ureigene Art anderen etwas geben zu können, was keiner so kann *. * 1.) Individualismus (von Individuum) bedeutet, dass eine Person sei- nen eigenen Lebensstil praktiziert, ohne danach zu fragen, inwieweit er damit mit dem in einer bestimmten Gesellschaft allgemein prakti- zierten Leben übereinstimmt. Es ist der Versuch, Menschen gleicher Gesinnung zu finden, die sich darüber definieren, nichts gemeinsam zu haben. 2.) Der Individualismus kann und muss nicht automatisch bedeuten, dass man die eigenen Egointeressen über die Interessen der Gesamt- heit stellt. Von Menschen, welche die (angeblichen oder tatsächlichen) Interessen der Gesamtheit in den Vordergrund stellen, wird der Indi- vidualismus oft mit rücksichtslosen, schmarotzerhaften Egoismus gleichgesetzt, was in den meisten Fällen aber unrichtig ist. Der hier verstandene Individualismus hat eine Sozialnatur, welche von einem Gemeinschaftsgefühl geleitet wird *. * Ideengeschichtlich ist der dem Solipsismus (lateinisch sōlus ‚allein' und ipse ‚selbst') entlehnt und es wird in der Philosophie die These bezeichnet, dass nur das eigene Ich existiert. 3.) " Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein " *. * Simone de Beauvoir, Schriftstellerin.
* Sean Cocteau, Schriftsteller.
auch tun, bloß einzeln" *. * Rock Hudson, Schauspieler. 6.) Ich bin ein überzeugter Individualist ohne überzeugter Egoist zu sein. sei am besten vertreten, wenn sie behaupteten, sie könnten fliegen. 8.) " Individualismus ist etwas, was die meisten Menschen erst durch ihre letzten Worte erlangen "*. * Quelle unbekannt. 9.) " Entwicklung ist das Gesetz des Lebens, und es gibt keine andere Entwicklung als zum Individualismus hin "*. * Oscar Wilde, Schriftsteller. II.) Es ist die Entwicklung des Einzellebens, welches durch sich selbst und in sich selbst individuiert. Entwicklung bleibt immer Einzelentwicklung, ist am individuellen Leben des Einzelnen haftend und lässt sich nicht nachahmen. Durch die Entwicklung begründet und definiert sich jedes Indivi- duum. Wer nicht individuell wird existiert eigentlich nicht. In der Einzelgeschichte erst erfüllt sich die Bestimmung des Menschen. Der Mensch ist von der Grundstruktur seiner Wirklichkeit historisch notwendig und steht in der Absolutheit seiner selbst als das Selbstverstehendes Menschen in seiner Geschichtlichkeit. Der Einzelne hat keinen Wert ausser im Dienste seiner individuellen Lebensgeschichte. Das Individu- elle ist der Bauplan, das Entwicklungs-Individualisierungs- Programm ist die Lebensordnung und die unbeirrte Lebens- richtung ist angeboren * . * 1.) Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens " im Gliederungspunkt Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg
2.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit III.) Menschen sind einzigartig, für die es keine evolutionäre Erklärung gibt und die auf unsere geistige Natur verweist. Erst im entwicklungskulturellen Individualisierungs-Frei- heitsakt wird jeden neuen Tag dem Leben Sinn, Wert und Entwicklungsbedeutung gefunden und empfangen. Es ist die selbst geschaffene und ständig neu zu gewinnende Freiheit durch das Entwicklungs-Freiheits-Lernen über seinen Ent- wicklungs-Individualisierungs-Weg zu sich selbst gelangen. Das ist seine Rechtfertigung und seine Sinnbestimmung und nur darauf kommt es an, dass die menschliche Einzelent- wicklung weitergeht. IV.) Das Individuelle erhöht das Allgemeine. Der sich ent- wickelnde Einzelne ist der Schlüssel für alles, weil ein Staat, eine Gesellschaft, eine Schulklasse, ein Volk als anonyme Masse oder eine Vielheit sich nicht entwickeln kann. Nur Einzelpersönlichkeiten wandeln sich, aber nie die Gesellschaft als Ganzes. Über die Entwicklung des Einzelnen definiert sich eine Gesellschaft. Der Einzelne setzt sich immer gegen das anonyme Kraftfeld der Masse durch. Der Staat lebt und ist angewiesen von der Entwick- lungswiderstandskraft und dem Entwicklungsmut eines jeden Einzelnen und nicht vom genormten, standardisierten Menschentypus, dem auswechselbaren und austauschbaren Massenmenschen. Es bedarf eines Zusammenschlusses der gesammelten Kraft vieler Menschen, dass sich ein einzel- ner Mensch individualisieren und damit auch alle anderen weiterbringen kann *. * " Grosse Köpfe diskutieren Ideen. Durchschnittliche Köpfe diskutieren Ereignisse (und reden über Dinge). Kleine Köpfe diskutieren (über andere) Menschen“*. * Eleanor Roosevelt. V.) Der Einzelne muss sich aus der gesellschaftlichen Anony- mität heraus lösen und ein Einzelner werden, was bisher nur wenigen gegeben ist. Nur in der Individualgeschichte des Einzelnen und nicht in der Geschichtslosigkeit des gesell- schaftlichen Kollektivs gibt es einen Fortschritt und deshalb hat nur ein Einzelner Wirklichkeit. Der gesellschaftliche Zu- stand ist der Zustand Einzelner, die Entwicklung gewagt haben und wagen, weil der gesellschaftliche, angepasste Mensch wenig kulturfähig ist. Eine Zivilisation ist nicht im Stande neue Werte zu schaffen. Sie kann nur die vor- handenen Werte verzehren. Eine Gesellschaft wird sich nie als Kulturvolk begreifen, (sonst wären die Geschichts- greueltaten der jüngeren Vergangenheit nicht geschehen), sondern Kultur hat nur der Einzelne. Kultur ist das Ergebnis der Entwicklungsauseinandersetzung des Einzelnen und der Entwicklungsprozess ist der kulturelle, formschöpferi- sche Akt. VI.) Der Einzelne geht zwar in der Masse unter, aber aber als Phänomen universell. Der Mensch existiert nicht zuerst als Gesellschafts- und Staatsbürger mit seinen Rechten und Pflichten, sondern als Einzelwesen und Entwicklungsbürger mit seinen Entwicklungsrechten und Entwicklungspflichten. Eine Gesellschaft lebt nur von denen, welche sich entwickeln und bewusst an ihrer Individualisierung arbeiten. Deshalb ruht alle Hoffnung auf dem Einzelnen, wenn die Politik handlungsschwach, die Gesellschaft orientierungslos, ein Werteverfall beklagt wird, moralische Autoritäten feh- len und das Land von Krisen durchgeschüttelt wird. Der Bewusstseins-Wirkungs-Punkte Wert beim angepassten, sozialisierten und braven Staats- und Gesellschaftsbürger liegt auf der Kalibrierungs-Bewusstseinsskala bei ca.250, während der Entwicklungs-Wirkungs-Vorbildwert beim Indivi- dualisierungs-Strebenden bei fast 500 zu finden ist *. * Es ist die Entwicklung der Bewusstseinszahlenskala, welche die Qualitätsveränderungen der Entwicklungsstufen aufzeigt z.B. Durch- schnitts-Bewusstseins-Normwert zwischen 200-250 als Bewusstseins-Kalibrierungsgrad und dieser findet seinen Ausdruck im Intelligenz- quotienten (IQ) der linken Gehirnhemisphäre). Ein z.B.Bewusst- seins-Durchschnittsnormwert 500 findet bei Entwicklungsreife seinen Ausdruck im Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Quotienten (EQ) der rechten Gehirnhemisphäre). Die Bewusstseins- zahlenskala ist eine Grössenordnung abstrakter, symbolischer Art und weniger formaler, empirischer, wissenschaftlicher Beweisnatur und endet bei dem Wert 1000*.
* Diese rechte Gehirnhemisphäre der Entwicklungs-Prozess-Transzen- denz sind keine wissenschaftliche, anwendbare Begriffe, aber in der Mikrophysik sind es gefühlte Fakten mit der Kraft Wirkens und des Wahrmachens. 2.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes VII.) Alle gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen wie der Staat, das Recht, die Wirtschaft, die Technik und das Bildungswesen verfolgen nur äussere Zwecke. Sie sind amoralisch, weil sie ihren Interessen und dem Selbsterhal- tungswillen folgen. Eine entwicklungsmoralische Vorbildwir- kung kann aber nur vom einzelnen Menschen ausgehen. Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat, das Kollektiv gewissenlos ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesellschaftlicher Konformismus. Auch sind die Begriffe wie Staat, Recht, Gesellschaft etc. nur relativ, weil eine (absolute) Wahrheit begrifflich weder fassbar noch sprach- lich artikulierbar ist *. * Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen VIII.) Die Normen und Werte, die auf Systemerhaltung und Entfaltung ausgerichtet sind, sind geschützt, während dagegen Normen, die aus persönlichen Entwicklungsüberzeugungen und einer Entwicklungsfreiheit hergeleitet sind, nicht. Es fehlen die Wertnormen für entwicklungswürdige Verhältnis- se und entwicklungsmotivierende Bedingungen. Der ent- wicklungserstickende Bürokratismus und die Anpassungs- sozialisierung lassen keine Reife der Entwicklung mehr zu, weil jeder durch die Gesetze, technischen, ökonomischen und sozialen Druck " gegängelt wird " und für jedes Problem auch eine Behörde gibt. Die Gesetze des Staates dienen mehr dem Erhalt der gesellschaftlichen Ordnung statt dem Einzelnen. Die Gleichbehandlung hat Vorrang gegenüber dem individuellen Grundrecht einer Entwicklungsgerechtig- keit. In den Gesetzen ist der Entwicklungsweg des Einzelnen und individuelle Lebensentwürfe nicht vorgesehen, aber es ist das Lebensgesetz des Einzelnen. Die Gesetze dienen nicht dazu besseres zu entwickeln, sondern zur Abwehr des Schlechten. Nach allgemeinen Rechtsverständnis ist alles straffrei und erlaubt, was gegen kein Gesetz verstösst. Was das Gesetz nicht verbietet, verbieten aber oft individuelle, ethische Entwicklungsprinzipien. VIII.) Wenn wir uns entwicklungsindividualkonform statt ge- sellschaftskonform verhalten wollen, aber die Gefahr besteht, Gesetze zu verletzen, dann stimmt mit den Gesetzen etwas nicht. Eine Rechtsordnung kann aber nur gerecht sein, wenn sie nicht den Entwicklungslebensgrundsätzen des Einzelnen widerspricht, weil Entwicklung das Recht in sich trägt. Das Entwicklungsgrundrecht ist nicht vom Gesetzgeber her ge- schaffen noch den Bürgern verliehen worden, sondern exis- tiert aus eigenem Lebensrecht als übergeordneter Wert, weil die letzte Instanz nicht das Gesetz ist, sondern das persön- liche Entwicklungsgewissen. Das Entwicklungsrecht, was den Einzelnen begründet, gilt für den Einzelnen, die demo- kratische Gesetzgebung ist für alle gültig. Der Staat muss auch die Wahrheit über das Recht immer wieder von aussen empfangen, da er diese nicht in sich selbst trägt. Recht und Gesetze wandeln sich, aber Entwicklungs-Individualisie- rungs-Wahrheiten sind absolut, zeitlos, unwandelbar- und nicht diskutierbar. Was nicht vergeht, kann auch nicht verbessert und geändert werden. Einerseits wäre ohne Be- grenzung durch das positive Recht das Naturrecht der Manipulation und Spekulation ausgesetzt, aber ohne das Entwicklungsnaturrecht des Individual-Logos als lebens- ordnendes Gesetz wäre das positive Recht nicht gerecht *. * 1.) " Der Staat darf nicht lenken; er soll Bedingungen schaffen, aber nicht Individualitäten formen " *. * T. Woodrow Wilson: 28. Präsident der Vereinigten Staaten. 2.) " Der politische Grundsatz des Individualismus ist, weil er im Ein- zelnen den alleinigen Grund für den Staat sieht, die Freiheit des Einzelnen. Der politische Grundsatz des Universalismus ist die Ge- rechtigkeit, die jedem Einzelnen das ihm Angemessene gibt "*. * Othmar Spann, Ökonom. IX.) Das Entwicklungsrecht ist nicht Gegensatz der Entwick- lungsfreiheit, sondern ihre Bedingung bzw. es gibt keine Frei- heit von Gesetzen, sondern nur innerhalb ihrer. Eine Gesell- schaft, welche auf Gleichheit setzt, nimmt automatisch die Entwicklungsunfreiheit des Einzelnen in Kauf. Das Lebens- prinzip ist das Ungleichheitsprinzip der Individualisierung. Das Individuelle und nicht das Gleiche macht den Einzelnen aus und die Gleichheit und die Individualität vertragen sich so gut, wie Wasser und Natrium. Mit dem Postulat der Gleich- heit in allen Lebensbereichen wird ausgeschlossen und widerspricht dem, was im menschlichen Leben verwirklicht werden soll. Werte entstehen nur dort, wo sie in den Aus- einandersetzungs-Bemühungen des Einzelnen religiös ge- sprochen im göttlichen Gegenüber " als Gewissensentschei- dung zu mehr Individualität gerungen wird. Weil diese sakral begründet sind, besitzen sie nur gleichnishaften Charakter und wenn sie gesellschaftlich anerkannt und bestätigt werden, sind diese entwertet*. * Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten*. *Jean Jacque Rousseau, französischer Philosoph. X.) Darüber hinaus gibt es eine nicht zu verleugnende Ungleichheit in unserem Lebensalltag, welche in dem Herkunftsland, der Sozialisierung, der Bildung, den Ent- wicklungsanlagen, dem individuellen Lebenssinn, dem Beruf, dem Wohlstandsgefälle, gesundheitlichen Handicaps, der gesellschaftlichen Anerkennung und Bestätigung bspw. begründet liegt und berücksichtigt werden muss. Deshalb steht die Gleichheit Gott sei Dank nur als Postulat auf dem Papier. Es lässt sich damit nicht die menschliche Entwick- lungsnatur und die Lebenswirklichkeit damit wirklich aus- treiben. Mit dem Postulat der Gleichheit auf allen Gebie- ten des menschlichen Lebens, was verwirklicht werden soll, liegt das " Gericht " bereits mit eingeschlossen. Eine Gleich- heit der Menschheit besteht nur vor Gott , während zwischen den Menschen die Hierachie der Ungleichheit herrscht. Tritt an die Stelle Gottes ein anderer, diesseitiger Wert, so wird die Parole der Gleichheit genauso unsinnig wie diejenige der Ungleichkeit, weil es kein Maß gibt, an dem diese gemessen und nachdem sie bestimmt werden kann. Der Mensch trägt nicht das Maß in sich und ist selber das unfertige und unvoll- kommene Wesen*.
* 1.) Unter der Entwicklungsfreiheit versteht man weniger die Freiheit vom Gesetz, sondern Freiheit durch das Gesetz als Rahmen- und Vorbedingung, "dass der Mensch ganz Mensch werden kann". Freiheit kann nie ein Staat schenken, sondern diese muss persönlich errungen werden. Da Freiheit letzten Endes nur Entwicklung bedeu- ten kann, ist der Mensch zu seiner individuellen Freiheit verurteilt. Nur in den Grenzen seiner Entwicklung ist der Mensch frei und jedes neue Gesetz kostet wieder ein Stück Freiheit. Es ist Freiheit anders sein zu wollen, indem ich die persönliche Freiheit entwicklungsmässig ausfülle. Es ist nicht das was ich tun will, sondern was ich tun soll. Entwicklungsfreiheit bleibt immer eine selbst geschaffene Freiheit und muss ständig neu erobert und zurück gewonnen werden. Es ist die Freiheit über seinen Entwicklungsweg zu sich selbst zu ge- langen. Es ist sich freimachen von den selbst geschaffenen Abhängig- keiten und den zeitgeistigen Wertvorstellungen der Gesellschaft, in- dem die Fetische der Zivilisation gegen die persönliche Entwick- lungsfreiheit eingetauscht werden. Die Frucht der individuellen Frei- heit führt zur sozialen Verantwortung. Je grösser die Freiheit, desto grösser wächst auch die Verantwortung. Freiheit ohne wirtschaftliche Grundlage bleibt aber abstrakt. Kulturelle und wirtschaftliche Entwick- lung bedingen sich gegenseitig. 2.) Eine absolute Freiheit gibt es nicht. Jeder ist verstrickt mit bspw. seiner Familie, hat einen Arbeitsvertrag unterschrieben, muss beson- ders in den jungen Aufbaujahren seine Schulden zurückzahlen. Wenn ich Auto fahre, muss ich mich an die Straßenverkehrsordnung halten und bei einer grösseren Krise müssen Notfallmaßnahmen getroffen werden, welche die persönliche Freiheit weiter einschränken. Jeder neue Wunsch und jede Leidenschaft machen mich unfrei. Jeder Mensch hat aufgrund der Lebenspolarität nicht nur Tugenden, sondern auch Untugenden, an die er gefesselt und unfrei ist und auch überall mit nimmt. Auch wenn ich mich auf meine Insel zurückziehen würde fern aller Zivilisation, um endlich frei zu sein, würde ich meine Un- freiheiten nur gegen andere eintauschen, wie es bspw.der Maler Eugène Henri Paul Gauguin auf Tahiti erkannt hat. 3.) Der französische Romancier Jean Paul Sartre sieht die Freiheit des Menschen als seine Verdammnis an. 4.) Beim Entwicklungs-Lebenschristentum ist im persönlichen Ent- wicklungsleben alle Religion, welche der Mensch braucht innerhalb und nicht ausserhalb von mir zu finden. Gott wird nicht im Jenseits jenseitig gesucht, sondern im Diesseits jenseitig, weil er auch keine andere Hände hat als die Meinigen. Es stellt die Entwicklungs-Indivi- dualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit des Einzelnen in den Vordergrund, weil es das Einzige ist, was den Menschen vor Gott begründet. Natürliche Religiösität ist im theologischen Sinne völlig unreligiös, aber das Individualisierungsprinzip gilt als ein Religions- verständnis in höchster Potenz. Weil jeder Einzelne " vor Gott ge- stellt " ist, ist das Entwicklungs-Individualisierungsprinzip der Genius des Christentums. Darüber hinaus baut es auf der (bewiesenen) Hy- pothese auf, dass das Leben unsterblich ist und nicht mit dem Tod endet. Ein Leben ohne Entwicklung wird nicht nur als sinnlos ange- sehen, sondern birgt auch die Gefahr, einen schlechten Tod zu ris- kieren ", weil ich nur " ein angepasster Entwicklungsloser " geblieben bin, meine Lebenszeit viel " Lächerlichem" gewidmet habe und eine Weiterentwicklung " im Leben danach " nicht mehr möglich ist. Die innere (Geist)welt ist nur reine Information. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues schaffen. Eine Weiterentwicklung in der inne- ren Welt kann nur über den Umweg des Informationsaustausches der materiellen, sinnlichen Welt als Mittel zum Entwicklungs-Individua- lisierungs-Sinnzweck geschaffen werden. 5.) Siehe auch Bringschuld der Entwicklungslosigkeit 6.) Siehe auch Das Leben ist unsterblich 7.) Siehe auch " Individualgeschichtliches-Gottesbegriffs-,Entwicklungs- und Vermittlungs-Verständnis eines Meisters Eckharts " in Meister XI.) Wenn aber das Freiheitsrecht nicht in Anpruch genom- men wird, dann findet auch keine Entwicklung statt. (Entwick- lungs)freiheit und Demokratie müssen ständig ausbalanciert werden und je mehr, je grösser der Gestaltungs- und Selbst- bestimmungsfreiraum ist. Was in Freiheit gedacht ist, kann nie die Freiheit eines anderen einschränken.Freiheit ist nicht möglich ohne Autorität (sonst wird sie zum Chaos) und Auto- rität nicht ohne Freiheit (sonst wird sie zur Tyrannei). Um die Freiheit zu würdigen muss man den Zwang kennengelernt haben. Nur die äussere, von einer Fremdherrschaft, aber nicht die innere Freiheit kann ein Staat oder eine Partei garantieren. Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Errungenschaft, die ständig neu errungen und verteidigt werden muss. Deshalb beinhaltet jede Stück errungene Freiheit immer Not, Auseinandersetzung und Opfer bis sie zur Tugend wird. Es ist der von der Angst be- freite Teil in der Ungeborgenheit, Unsicherheit und Selbst- zerrissenheit, der dem Menschen ein gewisses Maß an Frei- heit zuführt. Recht und Entwicklungsgerechtigkeit können immer nur unter einer neuen Bewährung hervorgehen und bedingen sich gegenseitig. Der Staat muss auch die Wahr- heit über das Recht immer wieder von aussen empfangen, da er diese nicht in sich selbst trägt. Recht und Gesetze wandeln sich, aber Entwicklungswahrheiten sind absolut, zeitlos, unwandel- und nicht diskutierbar. Was nicht vergeht, kann auch nicht verbessert und geändert zu werden. Jede Totalität des Menschen ist nicht durch den Staat und in der Gesellschaft realisiert, sondern als Einzelner im Staat und Gesellschaft. Wo der Staat aufhört, beginnt der einzelne Mensch *. * Siehe auch Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung XII.) Die Geburtsgeschichte des ehemaligen Bürgertums er- folgte weniger aus dem Geiste der Freiheit, sondern aus dem Geiste der Ordnung. Die Freiheit wurde der Sicherheit unter- geordnet. Es war ein grosser Fehler des Bürgertums, alleine den Ordnungsgeist zur zentralen Frage und moralischen Tugend zu erhöhen, weil die gesellschaftlichen Strukturen eine indi- viduelle, vorübergehende Entwicklungsunordnung durch Lebenskrisen als Lebensfortschritt nicht mehr zulassen. Nur wenn in einer Krise der alte Lebensentwurf zerbricht, kann etwas neues und besseres daraus entstehen, was Arbeits- losigkeit, Ehescheidung, Krankheit, wirtschaftliche Existenz- sorgen und ähnliches mit einschliesst. Aber erst nach einer Krise steht mir die Welt wieder offen. Es lässt sich nur öko- nomisch gut leben, aber nicht sinnvoll leben, weil Entwick- lung keinen anerkannten, gesellschaftlichen Wert darstellt und auch niemanden wirklich interessiert. Die Gesellschaft lässt einen reichen, aber keinen Entwicklungs-Individualisie- rungs-Menschen zu und der Entwickler wird zum benach- teiligten Aussenseiter, aber der reichste Zustand der Ge- sellschaft bleibt das Entwicklungs-Individualisierungsideal. Jedes Land kann stolz sein, wenn es Einzelentwicklung zu- lässt * . * Die Ordnung des Bürgertums ist vergleichbar mit der zerbrechli- chen Struktur des Klassizismus in der Kunst, die aus Regeln und Be- schränkungen besteht und bestimmt ist, die kreative, unruhige Ent- wicklungs-Individualisierungs-Leidenschaft unter der Decke zu halten. XIII.) Ein Genie ist in der Gesellschaft nicht gewünscht. Ein Hindernis, " ein potentielles Genie der Selbstevolution " in unserer Gesellschaft zu werden ist, dass die durchschnitt- liche Leistungsfähigkeit und Mittelmässigkeit genügt, das Spezialistentum gefragt ist und die vitalen Elemente des geniehaften kann " das vorherrschende gesellschaftliche System nicht verwerten. Nur die Gleichschaltung und An- passung eines Konsensbürgers und nicht die Individualisie- rungsattribute als Eigenschaften und Werte sind in unserem Gesellschaftssystem von Nutzen, um das reibungslose Funktionieren nicht zu gefährden. Es ist eine künstliche, konstruierte Welt, in der jeder einzelne Mensch seine Rollenaufgabe in diesem riesigen Systemapparat zu erfüllen hat. Der Mensch als Individuum ist in der Gesellschaft in seine Umwelt eingepasst und er funktioniert nur als ge- samtgesellschaftliches Mitglied, der nur in der Totalität als scheinbares Individuum Wirklichkeit ist. Das Maß des Menschen ist der gesellschaftliche, gleichgeschaltete, angepasste, vorgesehene berufliche und persönliche So- zialisierungsweg. Eine Individualisierungs-Entwicklung wird als überflüssige " Selbstverwirklichung und brotlose Kunst " verstanden, wobei dieser Begriff als " spinnerhaft " negativ belegt ist, obwohl dieser der Sinn und das Ziel alles Lebens ist. Es muss schon das Feuer in einem bren- nen (Reife), dass dieser unbequeme Weg gegen die Wider- stände und Nachteile der Gesellschaft und beruflichen Karriere gegangen wird, welcher herkulischer Anstrengung, die Ausdauer eines Langstreckenläufers und innerer Schmerzresistenz bedarf *. *1.) Beim Berufs(aus)bildungs-Lebenslauf gilt in Anlehnung an den irischen Schriftsteller Oscar Wilde, wohlerzogen sein ist heuzutage in der Gesellschaft und Wirtschaft von grossem Vorteil, weil dieses gute Bildungs- und berufliche Möglichkeiten erschliesst (linearer, nicht dialektischer Anpassungs-Lebensweg). Beim Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf dagegen gilt wohlerzogen sein ist heutzutage von grossem Nachteil, weil es einen von so vielem aus- schliesst (nicht-linearer, dialektischer Individualisierungs-Lebensweg). 2.) Es ist weniger das geniealische eines Goethes, Mozarts, Bachs etc., denen das Geniehafte leicht und selbstverständlich war und nicht darüber nachdachten, sondern mehr der Genius eines van Goghs, Beethovens etc., die alles errungen, die Lebensschwere ertragen und ständig nur ver- und nachgebessert haben, um es aus sich selbst zu schöpfen. Die Ausdauer seinen Entwicklungs-Individualisierungs-Weg zu gehen bleibt erst einmal das einzige Genie. 3.) Siehe auch Genie der Selbstevolution 4.) Siehe auch "Vor der Reife...und bei Reife..." Nr.782 in Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen
XIV.) Persönliche Entwicklung ist einfach in der Gesellschaft nicht vorgesehen. Der Einzelne muss sich entwicklungskon- form verhalten dürfen, ohne gegen gesellschaftlichen Normen und Werte zu verstossen. Eine individuelle Lebensform, welche dem Leben erst Wert und Entwicklungsbedeutung verleiht, muss freiraumfaktisch lebbar möglich (und nicht nur ein Verfassungsrecht) sein, weil der Mensch nur sinnvoll leben kann, wenn er auf Strebeideale hin lebt. Der Wert und der Lebenssinn des Menschen besteht darin, wie viel er bei der kulturellen Entwicklung Anteil hat und nicht nur bspw. seine Arbeits-,Kauf-, Steuer- und Quotenkraft, sein Besitz, seine Popularität und seine gesellschaftliche Stellung. Das Ent- wicklungsleben und die Existenz des Einzelnen sind mehr als ein gesellschaftlich stromlinienförmig, angepasstes, verwaltendes Leben. Sich treu bleiben bleibt eine idealis- tische Illusion. Nur in der Einhaltung der Staatsbürgerpflich- ten, der Solidarverantwortung und sich nach allgemein- gültigen, anonymen gesellschaftlichen Werten statt sich nach individuellen, authentischen Selbst-Entfaltungswer- ten zu orientieren, erschöpft sich die persönliche Entwick- lungsverantwortung des einzelnen Menschen nicht. Es wird erwartet, was kann die Politik und der Staat für mich tun, aber nicht was kann ich für den Staat tun. Dieses Einstel- lungsverhalten bringt die Gesellschaft nicht wirklich weiter. Das gesetzliche Solidaritätsprinzip kann nur als eine kulturgeschichtliche Vorstufe des kommenden gesellschaft- lichen freiwilligen Subsidaritäts- und quantenphysikalischen Verschränkungsprinzips verstanden werden, was ethisch als Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwick- lungslosigkeit interpretiert wird. Das Ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und nicht umgekehrt. Weil aller Sinn durch das eigene Leben entwickelt werden muss, kann keine Bildung, kein Arbeitgeber, kein Staat, keine Gesellschaft oder welche Weltanschauung und welcher Lebensentwurf auch immer einem sagen, wozu man lebt. Alle Sinn- und Wert- gebung muss " im Hier und im Jetzt " selbst gefunden und in der Selbstentwicklung empfangen werden. Es ist im allerletzten die allmähliche Entfaltung nach dem individu- ellen Eigengesetz durch das Gotische Lernprinzip *. *1.) Noch ist ein grosser Lottogewinn als gesellschaftlicher Wert attraktiver als ein Entwicklungs-Individualisierungs-Gewinn. Das Aus- und Erleben mit diesem Geld wird beim Entwickler als vergeudete Zeit betrachtet, welche erst einmal der " Glückliche " hinter sich bringen muss, um ihn zu verstehen. 2.) Das Individualisierungsstreben endet, wenn sich der Einzelne sich nicht mehr seine Bestätigung von oben, sondern von unten geben lässt und damit als Einzelner aufhört zu existieren und wieder in das Kollektiv der Gesellschaft zurückkehrt. Das Individualisierungsprinzip wird sakral begründet, weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist als " Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld-Prinzip der Entwicklungslosigkeit ". Nur die nichts gleich sind, sind Gott gleich ". Der Gottesbegriff wird religiös aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus nach Meister Eckhart entwickelnd gedeutet. 2.) Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durch- wirkt die Welt in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess-Trans- zendierungs-Geschehen und deshalb ist Gott mir nahe. Durch mein ge- lebtes, geatmetes Leben bin ich Gott unmittelbar. Im selbstwirkenden Entwicklungsprozess wird Gott erst Mensch, ohne Entwicklung nicht. Er muss Mensch werden, um sich selbst sein und selbst werden zu können. Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Deshalb ist Gott mir näher, als ich (" mein Ego ") mir selber bin. Der Grund warum ich lebe ist, das Gott etwas " Grosses und über den Zeitgeist Bleibendes " mit vor hat. 3.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwicklungs- und Vermittlungsverständnis eines Meister Eckharts " in Meister Eckhart 4.) Siehe auch Gliederungspunkt " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens" in Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg 5.) Siehe auch Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit 6.) Die moderne Physik und Kosmologie haben das Bild vom Universum (lat. universus " gesamt ", von unus und versus " in eins gekehrt ") als ein unteilbares, dynamisches Ganzes unwiderruflich bewiesen. Sicher gilt dass die innere Welt ein einziges Bewusstsein darstellt und alles in der Welt miteinander verknüpft ist, das Grösste mit dem Kleinsten und das Allernächste mit dem Entferntesten. Alle Teile des Universums stehen grundsätzlich in einer Wechselbezie-hung zueinander und jedes Ding, Natur und Tierwelt, jeder Prozess und jeder Bewusstseinsakt hängt mit anderen Dingen, der Natur, den Prozessen und Bewusstseinsakten zusammen in einer durchdachten und geordneten, schöpferischen Beziehung zum grössten, möglichen Ganzen, welches folglich nur ein Einziges sein. Die Erklärung der Verschränkung zeigt, wie die materielle Welt und die innere Welt durch den ständigen Informationsaustausch miteinander verbunden sind und nicht nur mit jedem Individuum, sondern auch mit jedem Punkt des Universums. Zwei verschränkte Objekte, obwohl Lichtjahre entfernt, trotz grosser, räumlicher Distanz sind miteinander verbunden und können Informationen austauschen. riellen Welt lostgelöst von Raum und Materie geben muss. Aus diesem Grunde ist jedes Individuum ein Teil des grossen Ganzen, mit dem grossen Ganzen verbunden, befindet sich in Übereinstimmung mit dem Ganzen, da auch die komplexen Vorgänge des Entwicklungs-Geist- Bewusstseins den geist-psychischen Plastizitäts-Gesetzmässigkeiten der Quantenphysik unterliegen und diese bleibt nach dem biologischen Tod weiter bestehen. Das Universum ist in allen Teilen eine eng zusam- menhängende Welt mit unendlichen Verflechtungen und Wechsel- wirkungen (z.B. ohne den Mond wäre die Erde nicht bewohnbar) und ein lebendiges Werdendes, sich fortlaufend entwickelndes, zeitloses Ganzes. XV.) Alles, was nicht systemkonform ist, muss auf Sparflam- me gehalten werden. Die Individualisierungsfrage nach dem Menschen zu stellen, ist etwas, was man nicht tun darf, bevor es sich zu einer grösseren Bewegung ausartet und die Stabili- tät der vorherrschenden Gesellschaftsordnung gefährdet. Alles was man tut, trinkt, anzieht, liest, kauft, denkt etc. ist festgelegt. Aber Einzelentwicklung bedeutet sich nicht zum unpersönlichen Werkzeug der Zivilisation anzupassen und der genormte, standardisierte, auswechsel- und austausch- bare Einzelmensch weiter sein wollen, sondern sich in der Individualisierungsentwicklung bspw. den überflüssigen Ballast abwerfen, weil weniger mehr ist und sich von den entwicklungshemmenden Blockaden, Verhaftungen, Ver- strickungen, Abhängigkeiten, von Zwängen frei zu machen, denen man unterworfen ist und sonstigen " biografischen Jugendsünden " Erst dann ist es möglich und die Reife ge- geben, sich auf das Leben zu konzentrieren. " Wer denkt mitten im Strom noch an die Quelle ? " * Dieses alles steht aber diametral zur Konsumideologie der Wachstumsraten unseres Wirtschaftssystems, weil daran Arbeitsplätze und Steuereinnahmen gekoppelt und diese dann bei grösseren Konsumrückgang deren Opfer sind. Die Grundlage unserer demokratischen Gesellschaftsordnung ist die normierte, angepasste Sozialisierung und Integration des Konsens- bürgers " sich seinen Platz in der pluralistischen Gesell- schaftslandschaft zu suchen und auf eigenen Füssen zu stehen. Er muss ja sehen, wo er bleibt. Erst wenn diese Le- bens-Entwicklungs-Phase abgeschlossen und ausgelebt wurde, ist es erst möglich als Einzelner, diesen Kollektiv- normen zu entwachsen und erst wenn man selbst zur Ruhe gekommen ist, kann man eine philosophische Haltung ein- nehmen. * Sprichwort aus Polen. XVI.) Besonders der umgekehrte Sozialisationsprozess " von der Vergesellschaftung zur Individuation " ist auch in unserer Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen, obwohl es die Natur des Menschen ist und die " Entwicklungslosigkeit " eine kon- stitutive Individualisierungs-Lebens-Bringschuld ist. Wenn die Reife für die Entwicklung eintritt, sich " der neue Mensch " auf Kosten des " alten Adam " automatisch entwickelt. Entwickler sind in erster Linie nicht für die Bewahrung des Status Quo da, sondern für deren Weiterentwicklung. XVII.) Das Leben muss erst einmal scheitern, wenn es ge- lingen soll und das bleibt die höchste Individualisierungs- hürde. Aber wenn man dem Leben die Entwicklung nimmt, verliert das Leben seine Kraft, seinen Sinn und sein Mensch- sein. Auch ist die derzeitige Wirtschafts- und Sozialordnung keinesfalls verfassungsrechtlich die einzig mögliche, obwohl sie als konstitutiver, gesellschaftlicher Zusammenhalt ausge- geben wird. Die Väter der sozialen Marktwirtschaft waren dem Gründungs-Zeitgeist entsprechend Ökonomen, Politi- ker, Rechtsanwälte etc., aber keine Entwicklergeneration und die vielfältigen modernen Wissenschaften, welche das Leben erst aufhellen, steckten noch in den Kinderschuhen oder gab es überhaupt noch nicht. Alles unterliegt dem geschichtlichen Gesetz des Werdens und Vergehens.Deshalb steht die Stabübergabe an die neue Entwicklergeneration schon fest. Unsere Zukunft wird bisher nur parlamentarisch verwaltet, aber nicht entwicklungssinnmässig gestaltet. Es wird keine Führung gesucht die etwas nur von Politik und Wirtschaft versteht und sagt was zu tun ist, sondern Entwick- lungsvorbilder, die ihren Entwicklungsweg gegangen sind und die Gewohnheits-und Komfortzone verlassen haben. Keiner vermag über das hinaus zu wirken, was er nicht selber in sich hat. Wir verändern und verbessern als Orientierungsvakuum die Welt nicht mit dem was wir sagen, schreiben oder durch äussere Macht erzwungen wird, sondern nur durch das, was wir durch den gegangenen Vorbild-Entwicklungs-Lebensweg geworden oder nicht geworden sind *. * Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes XVIII.) Der Mensch hat nicht mehr seinen Wert aus sich selbst heraus, sondern nur noch im Bezug auf die technische, soziale, wirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche Funk- tion und ist zum Spielball der vorherrschenden Mächte geworden. Alle Lebensfragen werden nur noch wirtschaftlich begriffen und die Probleme mit Geld zugeschüttet. Die ökonomische und die intellektuelle Intelligenz, aber nicht die Entwicklungskompetenz sind gefragt. Die Ökonomie hat das letzte Wort und tritt an die Stelle der Religion als " Letzt-Begründungs-Instanz ". Aus unserer Arbeit-, Freizeit-, Konsum- und " Wohlfühlgesellschaft " lässt sich keine neue Idee und keine neue Werte für die Zukunft entwickeln, für die es sich zu leben und zu sterben lohnt oder wie in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts auf die Strasse zu gehen und ein Lebenssinn, Lebenswert und eine Lebenssinnbe- stimmung sich daran ableiten lässt. Es fühlt sich einfach nie- mand mehr angesprochen oder zu etwas aufgerufen. XIX.) Die Individualität wird in der Gesellschaft (noch) nicht gefordert und spielt noch überhaupt keine Rolle. Die Gesellschaft ist aber nicht fähig aus sich heraus sich zu wandeln, der Gesellschaftsmensch ist wenig entwick- lungsfähig und nicht der wirkliche Mensch, sondern nur der sich entwickelnde Einzelne ist wirklich und die tragende Kraft unserer Gesellschaft und gibt die Werderichtung mit seinen Entwicklungsimpulsen an. Der Entwickler ist uner- setzbar und weil das wertvollste Mitglied, " das Salz der Ge- sellschaft " und deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der die Anderen durch " sein-anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unterschied aus, weil es die Anderen schon gibt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt zu einem besseren Ort *. * 1.) " Wenn einer den Weg gegangen ist, hat er ihn frei gemacht für andere " ist das wissenschaftliche Spiegelbild der Relativitätstheorie von Albert Einstein. Es wurde (Entwicklungs)raum als physische Realität geschaffen, der vorher nicht da war und erst diese Raum- expansion gibt jedem die Chance, in den (Vorbild)kraftraum einzu- treten wenn diese auch das praktische Moment der Veränderung beinhaltet, diese transzendierende Möglichkeit (durch Selbstentwick- lung) wahrzunehmen. Der Raum ist nicht begrenzt, sondern so gross, wie der gedacht werden kann. Es ist weniger die Kunst des Möglichen, sondern im Rahmen des Möglichen, wozu ich auch wirklich reifebereit bin als eine neue Kulturkategorie, wo ich meiner Lebenswelt in der Auseinandersetzung gegenübertreten und Kultur schaffe. 2.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes XX.) Es wird erwartet, dass man seinen Bürgerpflichten nachkommt, die Gesetze einhält, aber nicht, dass man sich entwickelt und nur durch die Anpassungs-Sozialisierung eine Individualisierungsbringschuld anhäuft. Diese Schuld- empfindung ist einfach noch nicht in unserem moralischen gesellschaftlichen Wertesystem vorgesehen. Eine über- lebensfähige Gesellschaft ist aber nun einmal nur von denen, welche sich entwickeln und bewusst an ihrer Evo- lution arbeiten und nicht von denen, die nur von " Morgens bis Abends " das Bruttosozialprodukt erarbeiten, vom So- zialstaat partizipieren und eine Familie gründen, um mit ihr in der Gesellschaft im Einklang zu leben. Das Entwick- lungsleben und die Existenz des Einzelnen sind aber mehr als ein gesellschaftlich stromlinienförmig, angepasstes, verwaltendes Leben und erfordert andere und mehr An- strengungen, als was der Gesetzgeber, der Arbeitgeber, die Familie, persönliche Interessen und sonstige Lebens- verantwortlichkeiten etc. von einem abverlangen, weil wir uns nicht selber gehören. Diese übersteigt die Selbst- begründung auf einen achtbaren Beruf, eine glückliche Familie, grossem Vermögen, Macht und hoher Bekannt- heitsgrad, reichlich mit Statussymbolen ausgestattet, vor- zeigbare akademische Titel und staatsbürgerliche Eta- blierung als gesellschaftliche Verankerung. Aus der Ent- wicklungsbrille betrachtet gilt dieser scheinbar gelungene Lebensentwurf am wirklichen Individualisierungs-Sinn- Leben vorbei gelebt und jeder spürt insgeheim, dass dieses noch nicht alles gewesen sein kann. Nichts ist gefährlicher als die Gewöhnung, ziviler Gehorsam, satte Zufriedenheit, " alle Jahre wiederholung" und die faule Ruhe *. *1.) Eine spießbürgerliche Sattheit und Zufriedenheit sind für den Entwickler, welcher in der Gesellschaft seinen Weg sucht nur Selbst- verleugnung, fehlendes Verantworungsbewusstsein, Ignorierung seines Lebenssinnauftrages und seiner Entwicklungs-Individualisierungs- bringschuld.Jede Einordnung und Anpassung unterbindet die Produk- tiviät bei Entwicklungsreife im schöpferischen Menschen.In ihm ist so etwas von dem Willen zu ewiger Unruhe lebendig. Er wirkt nicht als Zerstörerund Verneiner, sondern als Entwicklervorbild und Weiter- bauer. 2.) " Wir sind verantwortlich für das, was wir tun, aber auch für das, was wir nicht tun "*. * Voltaire war ein französischer Philosoph und Schriftsteller. 3.) Es ist der Weg von der Mensch ist das, was die Schule, Familie, Beruf, das Unternehmen, der Staat und die Gesellschaft aus ihm macht zu der Mensch ist das, wie er in den Lebens-Individualisierungs-Aus- einandersetzungen geformt wurde. 4.) Weil sich fast jeder irgendwann von der Pflicht zur Selbstwerdung überfordert fühlt, häufen sich bspw. Depressionen, Burnout und Suchterkrankungen. 5.) Sollte der Mensch einmal Rechenschaft abgeben müssen, wird er nicht gefragt z.B. welchen Beruf und Besitz er einmal hatte, sondern nur, ob er sich selber treu und entwicklungsehrlich geblieben ist. XXI.) Wer in der Gesellschaft seinen Platz gefunden hat und mit seinem geplanten Lebensentwurf zur Ruhe gekommen ist, kann sich nicht mehr dem Kraftfelddruck der gesell- schaftlichen Masse entziehen, ist in so vielen Abhängigkeiten verstrickt, hat keine Idelale der Jugend mehr, hat auch keine Zeit und Interesse für derartige unbequeme Entwicklungsan- anstrengungen und persönliche Entwicklungsfragen. Die Verpflichtungen und perssölichen Neigungen nehmen alle unsere Zeit in Anspruch und kaum einer nimmt sich wirklich Zeit für sich selbst.Die freie- und Ruhezeit wird mit ruhe- losen Beschäftigungen ausgefüllt. Alleine nur in der Einhal- tung der Staatsbürger-, gesellschaftlichen und privaten Verpflichtungen als auch nach einem Verhaltenskodex allgemeingültiger, gesellschaftlicher Werte ( " macht man oder macht es nicht " ) erschöpft sich die persönliche Ent- wicklungsverantwortung (als Entwicklungs-Individualisie- rungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit) des einzelnen Menschen nicht.Es ist erst die Orientierung nach individu- ellen, authentischen Selbstentfaltungswerten nach dem Gotischen Lernprinzip als Gewinn für alle. In der Gesell- schaft kann man nicht wirklich " gross im Sinne von " genie- haft " werden, sondern bestenfalls bekannt, anerkannt, reich aber nichts, was über den Zeitgeist hinausragt und nichts Bleibendes , was das Leben übersteigt. Auch durch die Differenzierung, Spezialisierung, Anonymisierung und wegen der Staatshörigkeit aller gesellschaftlichen Akteure gibt es keine eindeutige Verantwortungszuordnung mehr, sondern nur noch Gleichgültigkeit für dringende, notwendige gesell- schaftliche Veränderungen*. 1.) Alleine die Tatsache, dass du eines Tages stirbst, bedeutet nicht, das du jemals (richtig) gelebt hast. Am schlimmsten ist, dass wer stirbt gar nicht weiss, das er nie lebensauftragssinnhaft gelebt oder gar keine Möglichkeit gehabt hat sich selbst zu werden und selbst zu sein, weil nur das Existen- tielle im Vordergrund stand und in seiner Lebenswelt nur groß und alt ge- worden ist, Wertetraditionen und Gewohnheiten aus der Kindheit und Jugend übernommen. Er hat diese nie in Frage gestellt oder überwunden, sondern ist ihnen" wie eine Puppe "gefolgt, aber nie sich selbst geworden und nur seine Rolle in der beruflichen, familiären und staatsbürgerlichen Sozialisierungsanpassung ausgefüllt, diese auch im Pensionsalter weiter fortgeführt hat und dieser Lebensentwurf als gelungen betrachtet wird wohl es ein inhaltsloses, leeres Leben war. Unsere gesellschaftliche und ökonomische Lebensordnung schreibt eben vor, wie der Einzelne zu sein hat. Die zeitgeistigen Werte ("Hast du was, bist du was") und die gesell- schaftliche Anpassungsintegration gelten als der einzig richtige Weg, nur das Gleichheitsprinzip zählt, was aber dem Grundsatz der freien Selbstbe- stimmung und einer Individualentwicklung diametral widerspricht. 2.) Was nützt dann eine solche These, dass jeder, der auf die individuelle- Entwicklungswahrheitsfrage verzichtet, sich selbst aufgibt und sein Leben verfehlt. Nur als Einzelner bin ich wirklich, aber wenn ich immer nur gear- beitet habe bis zum umfallen ? Und wenn ich dann einmal zur Ruhe komme, habe ich trotzdem keine Ruhe, weil die Hingegebenheit an die Vielerei mich davon abhält, darüber nachzudenken. Schlichtweg gesagt, es hat mich nie interessiert. Der Einzelne kann sich aber auch nicht entwick- lungslebens konform verhalten ohne gegen gesellschaftlichen Wertnormen zu verstossen und als Aussenseiter zu gelten, weil es nie gelehrt und ge- lernt wurde. In Kriegszeiten und Aufbaunachkriegszeiten gilt erst einmal das Überleben und haben müssen als Lebenssinn nach dem Verständnis " Brot vor Geist". Aber das Haben müssen wurde zum immer mehr haben wollen und zum viel und noch mehr haben und das materielle wendel- treppenförmige-Spiraldenken wurde nie lebenssinnmässig als Mittel zum Entwicklungs-Individuationszweck hinterfragt. Das Leben ist an einem vorbei gegangen. Diese Neubewertungseinsicht im Angesicht des Todes ist frustrie- rend und ernüchternd zugleich und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden und auch keine Altersmilde zu erwarten ist.Nach dem Tod gibt es auch keine Entwicklung mehr. Wenn das Leben sinnlos war, die Lebensleis- tung in "Schutt und Asche" gelegt werden kann und Erbstreitigkeiten aus- einandersgesetzt ist, dann ist der Tod besonders sinnlos ! Wenn das Ende des Lebens naht denkt niemand daran, dass er noch mehr Geld hätte verdienen können, sondern nur daran, dass er nicht richtig gelebt hat und im Leben trotz materiellem Überfluss und nichts gefehlt hat, unglücklich war. Erst im Unglück weiss man, wer man wirklich ist. Der Schweitzer Autor Hans Leopold Davi, meinte einmal, dass man nicht die Toten beklagen soll, sondern all die Lebenden, die tot herumlaufen. 3.)Wenn die These zutreffen sollte, dass es im " Totenreich " weder Tun noch Selbsterlösung nach dem Kirchenlehrer Alfons Maria von Liguori gibt, im anderen Leben keine Zeit mehr da ist zu wirken, kein erwarten von Verdiensten, keine Weisheit, keine Chance mehr besteht, Gutes zu tun, keine Gelegenheit mehr gibt, sich zu entwickeln, um sich zu vervollkomm- nen, denn die Seele verliert ohne die Körperlichkeit die Möglichkeit sich entwickelnd zu verbessern, weil sie ihres Weltbezuges und den Weltwerk- zeugen beraubt ist, dann muss sich jeder die Frage stellen, einerseits wie viel Lebenszeit durch leere, vergängliche Unterhaltungen, Besuch von Veranstaltungen konsumistische Zerstreuungen, vermeintliche Wichtig- keiten,Körperkult, materialistische Lebenswertsetzungen und mit der Magenfrage (essen + trinken) vergeudet werden und sich im Tätigkeits- trieb ganz entäussert wird, weil die " Daseins-Jetzt-Frage " und nicht die Lebens sinnfrage des Einzelnen, geschweige ein Weiterleben nach dem Tod nur im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses steht und deshalb die Gefahr besteht, "einen schlechten Tod zu ris- kieren". Wenn erst beim Sterben deutlich wird, wo der Tod die letzte Weltwirklichkeit zerschlägt, wie wesenlos die Existenz war, weil diese sich nur auf Äusserlichkeiten begründete, dass ein nur auf diesseitiges, jetziges,tätiges, sinnlich ober- flächlich materiell begründetes Kleinkramleben und die Dominanz des läppischen, vergänglichen Zeitgeistes ohne "sterben gelernt zu haben " sinn- los und lächerlich gewesen, weil nichts substantielles über den Tod hinaus Bleibendes wirklich geblieben ist, dann kommt diese kreuzunglückliche Erkenntnis zu spät und auch alles Geld der Welt gibt mir nicht mehr das Privileg, Unsterblichkeit zu lernen. Das gelebte Leben, der Alltag, die Ereignisse, die vielen Zertreuungen, meine Termine, meine Verpflich- tungen, meine Arbeit und mein Hund und was sonst noch für mich wichtig war,haben mich nicht zur Ruhe kommen lassen und die Ruhe bestand ebenso aus ruhelos tätigen Erholungstreiben und unterwegs sein, so dass der Mensch immer in Bewegung bleibt und dieses das wirkliche Leben überwuchert und noch nicht einmal auf die Idee kommt, das alles als wesenlos anzu- sehen. Mit dem Ableben eines Menschen steht sein Schicksal fest und kann nie mehr und nachträglich geändert werden, weil alles Erkennen sich nur mittels der Sinne vollzieht. Siehe Textfortsetzung in Das Leben ist unsterblich XXI.) Ein Hindernis, ein Genie der Selbstevolution in unserer Gesellschaft zu werden ist, dass die durchschnittliche Leis- tungsfähigkeit genügt, das Spezialistentum gefragt ist und die vitalen Elemente des geniehaften kann " das derzeitige System " nicht verwerten. Nur die Gleichschaltung und nicht die Individualisierungsattribute als Eigenschaften und Werte sind in unserem System von Nutzen, um das reibungslose Funktionieren nicht zu gefährden. Unser System hat viel Platz für einen reichen Menschen, aber wer in der vorherr- schenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung seinen Entwicklungs-Individualisierungsweg beschreiten will, (was als geniehaftes bezeichnet werden kann), wird als Entwick- lungsmensch wenig Platz ist finden und wird ohne zivilen Ungehorsam nicht sehr weit kommen. Der grösste Genius zerschellt an der unbegrenzten Gewalt des Gewöhnlichen. Deshalb ist ihm der Alltag zuwider*. * 1.) Der Dichter Gottfried Keller schrieb: Wehe eines Jeden, der nicht sein Schicksal an das der öffentlichen Gemeinschaft geknüpft hat. 2.) Siehe auch Genie der Selbstevolution 3.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen XXII.) Es lässt sich in der jetzigen Gesellschaft gut leben, aber nicht gut entwickeln. Eine andere Lebensform in der Einzel- entwicklung zu finden als die Geburtssozialisation und das kollektive Sozialverhalten diese vorgibt, widerspricht erst einmal den gesellschaftlichen Interessen. Die persönliche Entwicklung ist einfach in der Gesellschaft zwar grundge- setzlich garantiert, aber praktisch nicht vorgesehen. Wenn man die Frage nach dem Einzelnen stellt, gefährdet man die Grundlage der Gesellschaft. Veränderungen sind nur inner- halb der festgezurrten Strukturen des gesellschaftlichen Systems möglich. Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und tun, wie prominent jemand ist, Mißstände zu kritisieren sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir.Die Welt ist nicht das Schwierige, sondern das Schwierige bin ich selbst Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt z.B. eine Krise bspw. durch Reformen, Technik, Schutzmassnahmen und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Andere der Schuldige ist und der Mensch will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwicklungsindividualisierungs-Prozess wandelt, weil dieses das Ganze darstellt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb ist er " der Nabel der Welt ", macht den Unterschied aus, ist das Besondere, braucht nichts zu beweisen und beneidet niemanden mehr. So wir wir sind, ist die Welt.Die Probleme des Einzelnen sind so komplex und gewaltig, genauso gross wie die Probleme der Welt sind. Jeder Mensch ist sein eigenes Universum und bewegt sich dem geistigen Weltzentrum parallel.Wer seinen Mittel- punkt gefunden hat, wird zum Mittelpunkt für die Anderen.Aber was ich geworden bin und weiter noch werde, bin ich nur aus mir selbst geworden und es waren nicht andere Menschen und keine Bildungs- erlebnisse, welche mich geformt oder andere För- derer, welche mich weitergebracht haben, sondern es ist das Ergebnis eines individuellen Entwicklungsstrebens. Jeder Entwicklungs-Lebensweg, weil er noch von niemanden gegangen wurde, ist immer autobio- grafisch, autodidaktisch und bil- dungsdialektisch angelegt.Die Er- scheinung des Menschen sagt mehr aus als sein Beruf. Der besondere Mensch wird erspürt, gefühlt, füllt den Raum mit seinem Dasein. Früher habe ich gesucht, gewollt und jetzt werde ich gesucht und gewollt. Obwohl ich nie im Vordergrund stehen will, aber wo ich spreche, stehe ich automatisch im Licht des Interesses. Was Wert hat, macht sich selten und gerät in den Hintergrund. Er genügt sich nur noch selbst sein,will nicht mehr sein und nur (da)sein. Wenn man nichts darstellt fällt es schwer zu schweigen, aber wenn man etwas darstellt ist einem nichts lieber, als zu schweigen.Gut lebt der, der im Verborgenen lebt.Es erwartet keiner etwas von mir, sondern ich erwarte nur etwas von mir. Nur wer sich zum Helden macht, hält sich persönlich für eine Niete. Er will beneidet werden, dass er sich nicht so elend vorkommt*. *Bildungs-Kultur-Lernen ist für ein gesteuertes gesellschaftlich notwendiges, angepasstes und konformes Leben. Es wird eine Lebens- anschauung und Regelordnung übernommen, die einem vom Staat und der Gesellschaft vorgeschrieben wird und wenn ich diese assimiliere, weil, sie mir Ordnung, Sicherheit und eine existentielle Absicherung verspricht. Der Weg dient dazu meine Lebenswelt kennen zu lernen, meinen Platz der Gesellschaft zu finden und mich über anerkannte Werte und Statussymbole zu definieren. Es ist der Weg der Pflichten-Rechte-Sozialisierung als das, was der Einzelne dem Staat und der Gesellschaft schuldig ist und was diese dem Einzelnen schulden. Es ist die Selbsterhaltungsgesellschaft der Zwangssolidarität und die Stabili- tät als Grundlage der Gesellschaftsordnung. In der Einhaltung der Bürgerpflichten erschöpft sich die geistige Berufung und Entwicklung des Menschen ( Lebensverwaltung als Welt-Übereinstimmungs-Weg). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist lebensnotwendig gesteuert für ein gelingendes Einzelleben und er liegt ausserhalb von festen Regeln. Entwicklung deckt durch meine Individualität erst die Widersprüche des gesellschaftlichen Systems auf. Das Entwicklungs-Individualisie- rungsleben erfordert andere Anstrengungen als nur eine gesellschaft- liche Zwangssolidarität, die Gesetze einhalten, seinen Arbeitneh- merpflichten und seiner Familienverantwortung nachkommen.Der Mensch existiert einerseits als verantwortlicher Gesellschaftsbürger, aber andererseits auch als Einzelwesen im Einklang mit sozialen Nor- men und geltendem Recht (nach aussenkonform und nach innen frei bleiben).Individuation ist das, was man sich selber entwicklungsmässig aber auch das, was ich der Allgemeinheit schuldig bin. Die Sozialisation und Personalisation sind in diesem Falle keine Gegensätze, sondern bedingen sich gegenseitig. Der Entwicklungsweg des Einzelnen ist der Weg der Gesellschaft von morgen und wird zum Vorbild als Weg für alle, aber er hat noch nicht die Anerkennung und die Würde in der Gesellschaft, die er verdient. Das ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und nicht umgekehrt. Entwickler machen den Unterschied aus, weil es die Anderen schon gibt ( Lebensgestaltung als Welt-Tranzendierungs-Weg). XXIII.) Der Gemeinschaftssinn und das Solidaritätsprinzip begründen noch nicht den Lebenssinn des Einzelnen. Das bürgerliche, angepasste und sozialisierte Leben ist am Leben vorbei, weil dieser Lebensform die Lebenstiefe fehlt und der persönliche Lebensindividualisierungsauftrag darin nicht erkannt wird. Die eigentlichen Probleme des Lebens betref- fen so der Philosoph Kierkegaard nur das Individuum und der individuelle, lebensunmittelbare Lebensausdruck ist die Form der Wahrheit. Anpassung ist Lebensverkümmerung und hilft eigentlich keinem wirklich weiter. " Nur wer sich entfaltet, bewirkt gutes oder Entwicklungs-Individualisierung nicht zu tun ist schlimmer, als etwas schlechtes zu tun ". Es kann nicht genug betont werden, aber im menschlichen Kul- tur-,Berufs-und Krisenleben ist der Starke, der Nichtange- passte. Immer waren es schöpferische Einzelmenschen, welche Ausserordentliches erreicht und Umwälzungen einge- leitet haben.Der Gradmesser für die Höhe einer Kultur des Volkes sind nicht das Bildungsniveau des Einzelnen, die Höhe des Sozialproduktes oder die Anzahl der Museen, sondern die Anzahl der Entwicklungseinzelnen. * 1.) " Was einer im Reich der Wahrheit erwirbt, hat er für alle erworben " *. * Friedrich Schiller, deutscher Dichter, Philosoph und Historiker. 2.) Die Forderung des Philosophen Kierkegaards eine Hingabe an die christliche Wahrheit bis (notfalls) zur Selbstzerstörung ist nur auf der letzten Entwicklungsstufe, wenn nur wenigen gegeben und als Lebens- entwurf unrealistisch. Eine uneingeschränkte Wahrhaftigkeit ist im normalen Leben gar nicht mehr möglich. Mann kann die (absolute) Wahrheit vertreten aber nur die relative Zeitgeistwahrheit leben mit Blickrichtung auf die absolute Wahrheit. In der pragmatischen Wahr- heitstheorie ist die Wahrheit eines Gedankens seine Anpassung an die Wirklichkeit. Dass zwar die Wahrheit uneingeschränkt gilt, aber die Macht zwingt *. * Søren Aabye Kierkegaard, dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller. XXIV.) Die Entwicklung hat eine individuelle und eine gesell- schaftliche Seite. Der Mensch existiert in seiner Doppelheit als amphibisches Wesen einerseits als Staatsbürger und Mitglied der Gesellschaft und andererseits als werdendes Individuum. Die Einzelentwicklung widerspricht erst einmal dem gesellschaftlichen Integrations-und Anpas- sungsinteresse und wendet sich gegen die gesellschaft- lichen Normen, Berufswege, Wert- und Sicherheitsvorstel- lungen. Die Regeln der Gesellschaft passen oft nicht zu den Regeln der Entwicklungs-Individualisierung und der Suchweg des Einzelnen ist in der Gesellschaft nicht vorgesehen. Im vorherrschenden System " klar kommen" wird mit seinem Leben " klar kommen " und einem sinn- vollen Leben gleich gesetzt. Unsere Zivilisationskultur legt ohne Rückfrage fest, wie wir als Individuum sein müssen. Die sozialisierte Anpassungs- und Daseinsbewältigungs- frage als unpersönliches Werkzeug der Zivilisation und nicht die Menschheits-Entwicklungswürde und Individuali- sierungs-Lebenssinnfrage steht im Mittelpunkt des Gesell- schafts- und Lebensinteresses und dieses nicht zu tun ist keine Vernachlässigung einer Bürgerpflicht und stellt kein Gesetzesverstoss dar Der Individualismus und Kollektivis- mus sind aber jedoch keine Gegenpole, sondern bedingen sich kulturell gegenseitig, bis der Individualist wieder zu einem Gesellschaftsmenschen wird, der alle bereichert*. *1.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist eine andere Sichtweise als die Erziehung, Alphabetisierung und Sozialisierung einnehmen, das grenzt schon fast an Verrat an der Gesellschaft, weil die nach aussen gewonnne Sichtweise mühsam erworben wurde und er sich darauf begründet hat. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wäre keine andere Sichtweise als die Erziehung, Alphabetisierung und Sozialisierung einnehmen Individu- alisierungs-Verrat an sich selbst, weil dieses meine Rechtfertigung und Sinnbestimmung als die Zukunft der Gesellschaft ist. 2.) Vom Strafrecht moderner Demokratien, welche immer von einer juristischen Individualverantwortung ausgeht und keine Kollektivbe- strafung, sondern gegebenfalls. nur eine Kollektivhaftung kennt und nur die schuldhaft begangene Tat bestraft wird zur entwicklungsindividua- lisierung und quantenphysikalischen, universellen Sichtweise, wo eine die Gesinnungs- und Unterlassungsschuld der Entwicklungslosigkeit) als Kollektivhaftung des Einzelnen faktisch als " Entwicklungs-Individualisie- rungs-Lebens-Bringschuld gegeben " ist. 3.) Es ist von der Straf- und Schuldlosigkeit vor dem Gesetz, wenn keine nachweisbare gegen das Gesetz verstossene, schuldhafte begangene Tat vorliegt einschliesslich der Gesinnungs- und Unterlassungsschuld (Legaldefinition als strafrechtliche, normative, wertethische Begriffska- tegorie der Schuldfähigkeit) zur Individualisierungs-Entwicklungs- schuld der Entwicklungslosigkeit als Entfaltung bei Entwicklungsreife (Krisen, Unfrieden, Lebensdruck) nach dem Entwicklungseigengesetz als Bringschuld (entwicklungswirkende, haltungsethische konstitutive Begriffskategorie einer Lebensführungsbringschuld der Entwicklungs- losigkeit. XXV.) Seinen individuellen Weg gehen, der in der vorherr- schenden Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen ist, bleibt eine Gradwanderung der Marginalisierung und vorübergehen- den Heimatlosigkeit als Bürger (gelungenes Leben) und Bohe- mien (verpfuschtes Leben) zugleich, ein Gesellschaftsmensch nach aussen, aber einer Einzelner nach innen, in der kultur- losen Zivilisation leben, aber die Zivilisation im Verborgenen als " Namenloser " und stilles Vorbild kultivieren. Es ist das Kunststück der Kontrasterfahrung zwei Herren gleichzeitig zu dienen z.B. den Berufs- und Lebensalltag mit seinen Pflichten zu bewältigen, in der Gesellschaft als Staatsbürger, Familienvater, Arbeitnehmer, Mieter, Konsument etc. gut zu funktionieren und dabei sich noch zu individualisieren und statt nur ein bloßes sein eigenes Leben zu leben ohne jemand zur Last zu fallen. Es ist im Äusseren möglichst normal zu bleiben und mit der Schutzfarbe der " Unauf- fälligkeit und der Tarnkappe Unscheinbarkeit " durch die Welt gehen, um den Weg zu sich zu finden. Nach aussen sozialkonform und innerlich frei bleiben bedeutet aber einerseits gesetzeskonform bleiben, aber auch bürgerliche Konventionen und Maßstäbe zu überwinden. Seinen Ent- wicklungs-Individualisierungsweg in der Gesellschaft, in der Partnerschaft und im Beruf alleine zu gehen erfordert nämlich viel Selbst(lebens)vertrauen und Ent- wicklungsmut sich über Meinungen, gesellschaftliche Kon- ventionen und Spielregeln, Denkverbote, Verlockungen des leichteren, bequemen Gewöhnungs-Anpassungs-Ver- sorgungs-Absicherungs-Lebens, Erlebnis- und Geltungs- konsum zu widerstehen und verzichten und nicht zurück- schrecken vor seinen individuellen Karriereüberzeugungen und seiner Einzigartigkeit, auch wenn diese erst einmal Ein- schränkungen und ökonomische Nachteile und Karriere- gefährdung mit sich bringen, der Weg mit Opferbotschaften gepflastert ist,weil die Gesellschaft nur einen reichen und systemischen, aber keinen individuellen Menschen zulässt, der seinem "Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen "mehr folgt und dem Gemeinwohl mit Zukunftsblick dient, was nur innerlich gegen die Gesellschaftswerte zu haben ist, als das was der Staat, die Wirtschaft und die Gesellschaft ihnen zu folgen vorschreibt. Es ist ein Kampf und eine ungeheure Auf- gabe, seine innere Selbständigkeit zu bewahren als Verteidi- gung seiner innersten Schanze, die Goethe " Zitadelle" nannte. Durch die Individualisierung spürt man seine Isolierung, aber ein Lebensentwurf, bei dem von Zeit zu Zeit nicht alles auf dem Spiel steht, ist nichts wert *.Weil er die Avantgarde ist,büsst er für die Sünden dieser Generation. * 1.) " Das Leben ist entweder ein waghalsiges Abenteuer oder das Leben ist gar nichts " *. 2.) " Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut zu riskieren "*. * Vincent van Gogh. 3.) " Der wird es weit bringen in der Welt, der nicht fragt, ob es gefällt "*. * Johann Wolfgang von Goethe. 4.) " Grösse " gibt es nur gegen die Welt als Standpunkt ausserhalb der vorherrschenden Gesellschaftsordnung des Alltäglichen, Zeitgeistigen und Meinungsmachenden und nicht mit der Welt. Ob jemand als Grosser genannt wird, ist auch davon abhängig, von wem er seine Selbstbe- stätigung erhält; vom gesellschaftlichen Kollektiv oder vom Selbst her, was im religiösen Duktus " Gott " genannt wird. Wenn der Einzelne sich nicht mehr seine Bestätigung von oben, sondern von unten geben lässt, hört er auf als einzelner (grosser) Mensch zu existieren. Der Mensch darf sich nicht auf Kultur und das Bewusstsein begründen und sein Selbstbewusstsein und seinen Wert davon abhängig machen, weil das einer anderen Rechtfertigung bedarf. Kultur und Bewusstsein sind nur ein Ausschnitt und umfassen nicht das Ganze. 5.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es um die Vermittlung von Wahr- heiten, Werte und Tugenden, aber das höchste Gut und die Entwick- lungsreife lässt nicht durch eine Tugendvervollkommnung erreichen, was auch immer " ein Kampf gegen Windmühlen " bleibt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht es nur um die Befolgung des Entwicklungs-Individua- lisierungs-Gewissens, religiös betrachtet als " Wille Gottes " genannt wird und der sich im Frieden/Ruhe oder Unfrieden/Unruhe als Lebens-Empfindungs-Gewissens-Ausdruck äussert und dadurch alles erreicht wird. 6.) Siehe auch " Nur der Einzelne hat ein Gewissen, während das Kollek- tiv gewissenlos ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesell- schaftlicher Konformismus " in Entwicklungs-Individualisierungs-Ge-
XXVI.) Man könnte scherzhaft sagen, wer sich in der Gesell- schaft individualisiert, die Balance innerhalb und am Rande der Gesellschaft gehalten hat und keine Eintragungen in seinem " erweiterten polizeilichen Führungszeugnis " aufzu- weisen hat, hat alles richtig gemacht. Es besteht immer die Gefahr zum " Sozialhilfeempfänger " zu werden und sich eine Zeit lang " von der Gesellschaft durchfüttern lassen ", weil es eben nur diese eine Gesellschaft gibt und ausserhalb von ihr (wenn nicht " von Beruf Sohn oder Tochter " ) nur kein Überleben ist. Solidarität ist notwendig, weil jeder der alleine auf sich gestellt ist, schnell seine Grenzen erreicht. Es ist den Entwicklungsübermut und die Durchsetzungs- Ernsthaftigkeit besitzen seine " Individualisierung " als Le- benssinn allen Schwierigkeiten, gesellschaftlichen und besonders beruflichen Widerständen in der Arbeits-Indivi- dualisierung als Berufungsweg, den Selbstzweifeln, Meinungen und Ratschlägen anderer, den Ungewissheiten, wirtschaft- lichen Unsicherheiten, Ärgernissen und Reifeungeduld zum Trotz zu verwirklichen. Das heisst auch nie aufzugeben oder an den Problemen zu zerschellen, weil das Durchhalten das einzige Genie ist. Es ist (zur Zeit noch) eigentlich ein Opfer-Vorbildweg und den Weg freigemacht für alle anderen. Ent- wicklungsmut ist gezeigte Angst. Im Übergang sind Unge- borgenheit, Ungewissheit, alleine dastehen ohne Be- stätigung und Befürchtungen entwicklungsnaturgemäss, weil ich erst in der Unsicherheit mir sicher werde. Es ist der von der Angst befreite Teil in der Ungeborgenheit, Un- sicherheit und Selbstzerrissenheit, der dem Menschen ein gewisses Maß an Freiheit zuführt. Deshalb beinhaltet jedes Stück errungene Freiheit immer Not, Auseinandersetzung und Opfer bis sie zur Tugend wird. Es ist oft einfacher nach einer gewohnten (falschen) Sicherheit zu greifen, als die Unsicherheit in der Ungewissheit auszuhalten, um siche- rer zu werden *. *1.) Wo Geborgenheit, Absicherung und Planungssicherheit als Lebens- maxime vorherrscht, da ist kein Entwicklungsweg zu finden. Jede Ent- wicklungsentscheidung bedeutet das Verlassen des wirklich Überschau- baren. Der Sicherheit (Unfreiheit) steht das Entwicklungswagnis (Freiheit) gegenüber. Der Entwicklungslebensweg ist nur auf eigenes Risiko mög- lich. Ohne das Risiko der Irrtumskrise (Erfahrung) oder des Scheiterns (Nullpunkt) ist Entwicklung nicht möglich. " Erst nach einer Krise steht mir die Welt offen ". Der persönliche Entwicklungsweg ist einerseits nicht jedermanns Angelegenheit und kein Weg für sattes, bürgerliches Behagen oder immer nur auf " Nummer Sicherheit " gehende Zeitge- nossen. Andererseits würde kein Entwickler seinen Weg mit jemanden in der Welt eintauschen. Seinen Platz in der Gesellschaft finden und seinen über Jahrzehnte geprüften Weg der Geborgenheit und Sicher- heit gehen, ist fast jedem gegeben und gilt als Staatsbürgerpflicht. Seinen persönlichen, noch nicht gegangenen Entwicklungsweg ausser- halb der Gesellschaftsnorm in der Unsicherheit und Ungeborgenheit und noch nicht gegangenen Entwicklungsweg aber gehen, ist bisher nur wenigen gegeben. 2.) Wer in der Gesellschaft seinen Entwicklungs-Individualisierungsweg geht, ist nicht für sich selber da, sondern für alle. Die Menschen inte- ressiert es danach nicht, welche Opfer und Mühen das Vorbild auf sich genommen hat zur Erfüllung seiner Aufgabe, auch wenn es (fast) in Not verkommen ist. 3.) Siehe auch " Wer seinen beruflichen Werdegang nicht an Karriere, Sicherheit und sozialem Status festgemacht hat, die Berufsindividua- lisierung in der Suchunruhe als" Berufung " bei Entwicklungsreife im Vordergrund steht, Berufsauszeiten, Arbeitslosigkeit, gering bezahlte Tätigkeiten bei Zeitarbeit, Callcenter für irgend etwas tun, ständige Arbeitssuche und soziale Ächtung auf seinem Entwicklungs-Individuali- sierungsweg vorübergehend in Kauf nimmt, der hat christlich gedeutet tiert mehr für sein " Seelenheil " getan, als wenn er an einer feierlichen Papstmesse teilgenommen oder die Bibel auswendig gelernt hat " in Evolutionäre Nachfolge Christi
4.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg 5.) Siehe auch Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dyna- mischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf 6.) Siehe auch Vom Beruf zur Berufung 7.) Siehe auch Rematerialisierungslernen 8.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes
gibt es nur im Schlagertext der Sängerin" Helene Fischer " und ist " keines Menschen Ding ". Wer ausserhalb von gesellschaftlichen Wertvorstellungen und kollektiven Sozialverhalten als Entwickler lebt, gilt als Aussenseiter und im negativen Falle sogar als ein Verlierer und Versager, ob- wohl nur die individuelle Revolte dem Leben einen Wert gibt (Sartre).Der Entwicklungsstarke kann sogar nach heutigen Sozialmaßstäben kurzfristig (in Deutschland) auch zum Ent- wicklungs-Sozialfall (" Bürgergeld-Empfänger ") sein, wo seine Entwicklungsirrtümer oder eine Entwicklungslebens- phase aufgefangen werden, aber er wird es nur vorrüber- gehend bleiben.Als Entwickler ist man schon Sieger, wenn man den Tag überlebt, nicht übermässig aus der Rolle fällt und der Tag ein Entwicklungsfortschritt war. Deshalb sollten Ent- wickler nicht mit traditionellen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Unter-tützungsmaßstäben gemessen werden. Entwicklung rechtfertigt vieles und gibt zurück, was mit den vorherrschenden Werten und Rechts- und Sozialisierungs- normen nicht vereinbar, aber umso mehr sinnvoll und von allgemeinen Interesse ist, weil in Wahrheit die Zukunft der Anderen nur von diesen entwickelnden Individuen abhängig ist, ihre Fortschrittsimpulse empfängt und diese dürfen nicht dafür noch sanktioniert werden. Die Singularisierung und Nomadisierung ist eine nur eine vorübergehende Entwick- lungsphase, um dann auf einer höheren Entwicklungsstufe dem Allgemeinwohl sozialer dienen zu können. Er kann der Gemeinschaft erst etwas geben, wenn er nicht mehr ihr Abhängiger und ihr Echo ist. Die Solidarität ist die Grund- lage für die Freiheit, weil die naturgemässen Indivi- dualirrtümer im sozialen Netzwerk aufgefangen werden (müssen) *. *1.) Von der Erwirtschaftung des Brutto-Nationaleinkommens, ehemals Bruttosozialprodukt als wirtschaftliche Leistung zur Erwirtschaftung des Entwicklungssozialproduktes als Entwicklungskulturleistung. 2.)Der Irrtum ist von der Entwicklungszielursache zu verstehen und kann nur durch den Irrtum selbst aufgeklärt werden. Ein neuer Irrtum ist mir lieber als alle Bildungsgewissheit. Es gilt die Angst zu irren als der grösste Irrtum. Es ist die Freiheit zu haben Irrtümer zu begehen und sich empor zu irren.Sihe Textfortsetzung Nr.243 in Kulturlernen-6 XXVIII.) Der Entwickler gibt aber der Gesellschaft unter dem Strich viel mehr, was er vorübergehend an " Entwicklungs-Irrtums-Unterstützung erhält oder erhalten hat, weil er ja " nur egoistisch war und ist für die anderen “. Er kennt nur seine Person als die grosse Sache und gehört niemanden. Deshalb steht er für eine bessere Gesellschaft und wirkt über seine Zeit hinaus und aus Zivilisation entsteht Kultur. Er ist ein " Realidealist " und von der Sehnsucht durch- drungen, dass die Welt ein bisschen besser geworden ist, wenn er einmal die Erde verlassen wird. Für eine bessere Welt eintreten kann man aber nur, wenn man bei sich zuerst anfängt und dazu bereit ist, auch die " gesellschaft- liche Komfortzone " zu verlassen, weil persönliche Entwick- lung nur gegen die Welt zu haben ist, Berufskarriere und gesellschaftlicher Aufstieg mit eingeschlossen. Ein Mann macht viele und Mann und Masse gehören zusammen. Der Mensch ist seiner Sozialisationsnatur nach ein Gemein- schaftswesen, aber nach seiner Genese und nach seiner Entwicklungsbestimmung (Individualität als begriffliche Fas- sung des Lebens) ein geschichtliches Einzelwesen (Solitär). Das Lebensprinzip ist das Ungleichheitsprinzip der Individua- lisierung. Weil der Entwicklungsmensch auch die Mensch- heit als Ganzes verkörpert, bleibt er auch wieder ein Ge- meinschaftswesen *. *1.) Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und tun, wie prominent jemand ist, sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir. Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt z.B. eine Krise bspw. durch Reformen, Technik, Schutzmass- nahmen und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Andere der Schuldige ist und der Mensch will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwicklungs-Individualisierungs-Prozess wandelt, weil dieses das Ganze darstellt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb ist er " der Nabel der Welt " und macht den Unterschied aus. * 2.) Siehe auch den Gliederungspunkt " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens " in Individualisierungs-Entwicklung
2.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes
3.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit
XXIX.) Nach aussen sozialkonform und innerlich frei bleiben bedeutet aber einerseits gesetzeskonform bleiben aber auch bürgerliche Konventionen und Maßstäbe zu transzendieren. Durch die Polarität zwischen dem Gemeinschaftsverständnis und der Personalität erfüllt sich erst der Sinn des Lebens ein Einzelner zu werden als die Entfaltung nach dem individu- ellen Eigengesetz. Darum ist jede Einzelgestaltung als Ein- maligkeit und Unwiederholbarkeit durch ihre eigene Sinn- erfüllung Dienst an der höheren, gesellschaftlichen Weiter- entwicklung. Es ist der selbsterzieherische Wert der Le- bensauseinandersetzung als besseres, gesellschaftliches Selbst. Das Entscheidende ist, dass was früher nur für wenige und Einzelne galt, gilt heute für eine immer grös- sere Anzahl von Einzelnen und es gibt wieder immer mehr " besondere Einzelmenschen ". Es sind immer mehr Einzel- ne, die nicht mehr warten auf weitere gesellschaftliche Reformen von oben, was andere tun oder sich von individu- ellen " wenn-dann-Bedingungen " abhängig machen. Sie nutzen ihre selbst geschaffenen Entwicklungsfreiräume zur Veränderung und rücken ab von den Konventionen " der Komfortzone und einer Vollkaskomentalität", um sich im aber auch gegen das Umfeld zu entwickeln und zu behaupten. Es ist den Entwicklungsmut zu haben sein eigenes Leben der Individualisierung zu leben und nicht das, was andere von einem erwarten. Im Grunde genom- men ist dieses die tiefste Sehnsucht eines jeden Menschen. Die Zeiten und Verhältnisse vermögen sich noch so sehr verändern, aber der Mensch bleibt doch immer derselbe mit seiner (unbewussten) Sehnsucht nach Selbstverwirklichung der Entwicklungs-Individuali- sierung als die wahre Lebensquelle ". Es ist so zu leben, wie du auf dem Sterbebette wünschen wirst, gelebt zu haben" oder " gibt es etwas Schöneres, als genau dafür zu sterben, wofür man gelebt hat " oder " allein die Tatsache, dass du eines Tages stirbst, bedeutet nicht, das du je- mals gelebt hast *. * Quelle unbekannt. * 1.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer go-tischen Kathedralen " in Zukunft-Strassburger-Muenster1
2.) Siehe auch Genie der Selbstevolution 3.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen " in Das Leben ist unsterblich XXX.) Weil es immer mehr Einzelne gibt, wird der Aussen- seiter die Normalität sein. Jedermanns Entwicklungsweg hat einen gemeinschaftsbildenden Charakter und ist für die Gesellschafts- und Menschheitsentwicklung notwendig. Durch die Entwicklungs-Individualisierung wird das Leben zum allgemeinen Interesse. Die Isolierung vom Sozialen ist die Voraussetzung, wenn der Mensch überhaupt persön- lich werden und für die Gesellschaft etwas wert sein soll. Man muss heraustreten aus der Gesellschaftswelt, um sich zu begründen. Der Mensch ist entwicklungsindividualisierungs- mässig und nicht gesellschaftsmässig begründet. Weil die Menge falsch liegt, gewinnt man nur als Einzelner. Wer sich entwickeln will, muss zwangsläufig ein zeitweiliges Aus- senseitertum führen auch mit der Gefahr z.B., dass er Freunde verliert, weil seine Interessen andere geworden sind und persönliche Entwicklung gesellschaftlich noch nicht als Wert anerkannt ist, wenn sie ausserhalb der gesell- schaftlichen Konventionen geschieht. Aber Opportunismus und Anpassung ist kein wirklich ernst zunehmender Lebens- entwurf.Nicht in der alltäglichen Welt, sondern in der eigenen selbst geschaffenen ist die wahre Existenz. XXXI.) Es ist die bei Weihnachts- und Neujahrsansprache ge- forderte Zivilcourage der Singularisierung, welche als vorüber- gehende, notwendige Einzelerscheinung, die dem Ganzen letzten Endes dienlicher ist, als nur eine Vergesellschaftung. Es muss klar gesagt werden, das damit keine grenzenlose, egozentrische Selbstverwirklichung auf Kosten anderer ge- meint ist, sondern eine Selbstverwirklichung im Sinne von der positiven Gestaltung gesellschaftlichen Lebens und späterer, höherer Verantwortungsübernahme. Die Verpflich- tung gegen sich selbst, versteht er zugleich als Verpflichtung gegenüber anderen, die Selbstoptimierung als freiwilliger Subsidiaritätsbeitrag der Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit. Es ist der zwei- fache Gehorsam; seinen Staatsbürger- und seinen Entwick- lungsverpflichtungen (Gewissen) nachzukommen. Es ist die Bodenhaftung mit dem tatsächlichen Leben, aber auch das bodenlose Streben nach einem ideellem Individualisie- rungs-Leben, was das Leben übersteigt *. * Der umgangssprachliche Begriff der " Selbstverwirklichung " ist mit Recht negativ belegt, weil diese meistens auf Kosten anderer und ohne Erfolgsaussichten angelegt ist. Individualisierung im Berufs- und Gesell- schaftsleben und wo sonst der Mensch noch im Leben steht ist etwas völlig anderes, weil sich das Leben seinen Weg sucht der schon vor der Geburt bejaht wurde und bei Individualisierungsreife ich nicht anders kann. Ich bin dann nur " egoistisch für andere ". Was früher nur weltfremd als idealistisch wahrgenommen wurde, wird durch die zunehmende Entwicklungs-Individualisierung zur lebensrealistischen Einzelwirklich- keit. Hinter dem alten und heute noch publizierten Idealismusbegriff verbirgt sich nur die unproduktive Schwäche des Jeweiligen das nächst liegende nicht zu tun als ein jugendlicher Schwarmgeist, der in Über- steigerungen denkt, weil er sich noch nicht selbst eins geworden ist. Der neue Idealismusbegriff trägt sich selbst aus einem tiefen, entwick- lungsreifen Vollendungswillen durch permanente Entwicklungswert- setzung, um in der Entwicklungsbewegung der Lebensveränderung Stabilität zu finden. Er trägt seinen Wert selbst, trägt seinen Grund allein in sich und genügt sich selbst. Es ist eine durch sich selbst und " vom- selbst-her " vollendende Ideal-Substanzierung als Selbst-Werdedrang des nächsten Entwicklungsschrittes. Ein Ideal wird "chemisch rein "nie zu erreichen sein, aber es wird nie aufgehört, es zu versuchen. Dieses Ideal wird auch nie in eine Begriffsform ge- fasst oder von anderen gefordert. XXXII.) Die Grundlage unserer demokratischen Gesellschafts-ordnung ist die normierte Sozialisierung-und Integration als sich seinen Platz in der Gesellschaft suchen und auf eigenen Füssen zu stehen. Erst wenn diese Lebensphase abgeschlossen und ausgelebt wurde, ist es erst möglich als Einzelner, diesen Kollektivnormen zu entwachsen. Es ist der Weg "von bevor ich geboren wurde, wurde schon über meine (Un)freiheit durch die Erziehung, Bildung, Sozialisierungsanpassung, Ökonomisie- erung, berufliche Integration etc.entschieden, wie ich als unpersönliches Werkzeug der Zivilisation zu sein habe (was erst einmal nicht anderes sein kann) zu ich entscheide über meine (Entwicklungs)freiheit, wie ich zum persönlichen Werkzeug der Zivilisation durch die Individualisierungsent- wicklung zu sein habe (was bei Entwicklungsreife nicht an- ders sein kann). Das Individuelle erscheint erst einmal un- strukturiert, plan- und gesetzlos, aber es ist strukturier- ter, plansicherer und gesetzesmässiger als jegliche Bildungs- schablone und gesellschaftliches, standardisiertes Normver- halten eines guten Staatsbürgers, weil es ganzheitlich die Le- bensordnung beinhaltet. XXXIII.) Deshalb muss sich die Gesellschaft und Wirtschaft sich anders organisieren, damit Entwickler in der Gesell- schaft ihren persönlichen Entwicklungsweg entfalten kön- nen und nicht als Aussenseiter und im Extemfall als geschei- tert zu gelten. Unser Lebenssystem darf nicht vorschreiben, wie der Einzelne zu sein hat, die Anpassung und gesell- schaftliche Integration der einzig richtig Weg sein soll, nur das Gleichheitsprinzip zählt, was aber dem Grundsatz der freien Selbstbestimmung widerspricht. Der Einzelne muss sich entwicklungslebenskonform verhalten dürfen ohne gegen gesellschaftlichen Wertnormen zu verstossen. Eine individuelle Lebensform, welche dem Leben Sinn, Bedeu- tung und Wert verleiht, muss lebensfaktisch möglich sein, weil der Mensch nur sinnvoll leben kann, wenn er auf seine Entwicklungsideale hin lebt. Glücklich ist der, welcher sein Arbeits- und Lebensende mit dem Anfang seines Lebens in Verbindung setzen kann und die Kindheit und Jugend sich darin vollendet und sicher ist, dass dieser Weg von Anfang an in der Kindheit und Jugend als Lebensfundament fest- gelegt war. Der Wert und der Lebenssinn des Menschen besteht darin, wie viel er selber zur Kultur wird und nicht nur seine Kauf- und Steuerkraft. Der Mensch ist nur noch in seiner Rolle Mittel ( Konsument, Quote, Prozentwert, Registriernummer, Arbeitskraft, Wahlstimme, " Ihre Meinung zählt ", Rentner, Zuschauer, Steuerzahler etc.) und nicht mehr der eigent- liche Zweck. Die Zukunft liegt heute noch bei den spitzen- steuersatz zahlenden Leistungsträgern der Gesellschaft, welche diese tragen zu den Entwicklungsspitzen der Gesell- schaft, welche die zivilisierte Gesellschaft kulturell weiter- bringen. XXXIV.) Wenn z.B. die durchschnittliche Lebenserwartung in einem Lande 82 Jahre ist, jeder in diesem Lande studiert und zwei Autos vor der Garage stehen hat, sagt dieses noch nichts aus über den inneren Entwicklungszustand des einzel- nen Menschen aus. Die technische, soziale und ökonomische Entwicklung sind schneller gewachsen als die geistige, mo- ralische und kulturelle Entwicklung des Einzelnen. Die wirt- schaftliche und technische Entwicklung (bspw. das dritte Handy, der neueste Computer, wirksamere Medikamente, ein doppeltes Einkommen, bessere Bildung etc.) haben kaum entscheidenden Einfluss auf die individuelle Entwicklungs- fähigkeit und Entwicklungsreifeinteresse des Menschen, sondern diese verfolgt nur äussere Zwecke, den eigenen Interessen und ihrem Haben-, Selbsterhaltungs- und Macht- willen *. * Siehe auch Neues, digitales Zeitalter
XXXV.) Alles, was in der Gesellschaft von wert ist, hängt davon ab, welche Entwicklungsmöglichkeiten sie dem Indi- viduum einräumt. Diese Grundtatsache wird dann auch das bisherige Bildungs-, Arbeits-, Freizeit- und Konsumverhal- ten total verändern, weil auch die freie Zeit immer mehr als Entwicklungs-Auseinandersetzungs-Zeit anstelle von Unterhaltungs-, Zertreuungs- und Konsumzeit genutzt wird, auch wenn zur Zeit die Wirtschaftspolitik von ihren Bürgern noch mehr Konsum suggeriert, weil u.a. darauf unser Wirtschafts- und Steuersystem aufgebaut ist. Wir optimieren uns immer noch für etwas, was für den Einzel- nen keine Zukunft hat anstatt die Individualisierung zu optimieren, was Zukunft des Einzelnen ist *. * Früher galt nur der Bildungsgeist kultivierend und eine wirtschaftliche Prosperität war die Voraussetzung und deshalb galt " Brot vor Geist ". Die Kulturepoche der Renaissance z.B. war nur denkbar einerseits durch die politische Freiheit der Städte und andererseits durch den Wohlstand, welcher erst der Handel ermöglichte und private und öffentliche Kunst- schöpfungen in Auftrag gegeben werden konnten. Freigeistigkeit und eine ökonomische Autonomie galten ausnahmslos als Kulturvorausset- zung. Wenn aber alles " als Mittel zum Entwicklungs-Individualisie- rungs-Sinn-Zweck zur Selbstkultivierung " betrachtet wird, dann heisst es nicht mehr nur " Brot vor Geist ", sondern auch " Brot und Entwick- lungs-Individualisierungs-Geist " bedingen sich gegenseitig und die kulturelle Entwicklung verlagert sich von aussen nach innen, weil jede Wahrheit kostenlos zu haben und in allem zu finden ist. Die ge- oder ungenutzen Entwicklungsmöglichkeiten sind nicht davon abhängig, ob es mir wirtschaftlich oder gesundheitlich gut oder schlecht geht. Der ruhige, widerstandfreie, griechische Geist und der ruhelose, lebenskrisenbehaftete, gotische Geist finden zur Einheit zurück. XXXVI.) Wahrhaft sozial kann nur ein innerlich entwickel- tes Individuum handeln und wahrhaft bauen kann die Ge- sellschaft nur auf Individuen, die selbständig sind, weil nur diese sozial aufbauend sind und die menschliche Gemein- schaft in der Tiefe zusammenhalten und steigern. Nicht die Sozialisierung der Person, sondern die Individualisierung der Gemeinschaft ist besser. Die Zwangssolidarität wird zur in- dividuellen Solidarverantwortung, der individuelle Sinn ist der Gemeinschaftssinn und die Individualität findet sich in der Einheit aller Einzelnen wieder. XXXVII.) Durch die Entwicklung wird der Mensch aufgewertet und durch die Anpassungs-Sozialisierung abgewertet und der Entwickler macht die Welt zu einem besseren Ort. Die ge- sellschaftlichen Institutionen sträuben sich noch ihre bis- herige, führende Rolle den neuen entwicklungskulturel- len Kräften zu überlassen. Alle Institutionen wie Staat, Wirt- schaft, Kirche, Parteien etc. sind nicht an Werten interes- siert, die ausserhalb ihrer moralischen und gesetzlichen Funktionszwecknormen liegen. Die Gesellschaft ist aber keine uniformierte Einheit, sondern viele Einzelschicksale. Das höchste und letzte Ziel von Staat und Gesellschaft sollte aber der Einzelne sein und jede Zivilisation rechtfertigt sich dadurch, wenn sie die Entwicklung vieler Einzelner zulässt, weil deren Entwicklung gesellschafts-überlebensnotwendig ist. Dieses ist kein gesellschaftliches, sondern bleibt im- mer ein individuelles Experiment. Es gibt keine ideale Gesell- schaftsform für die Entwicklung und den persönlichen Ent- wicklungsweg, sondern jeder muss seinen Weg selbst gehen. Weil aller Sinn durch das eigene Leben geschaffen werden muss, kann kein Staat, keine Gesellschaft oder welche Welt- anschauung auch immer einem sagen, wozu man lebt. Alle Sinn- und Wertgebung muss " im Hier und im Jetzt " selbst geschaffen werden. Die Entwicklungswege eines jeden Einzel- nen werden die neue Staats-, Gesellschafts- und Wirtschaft- und Werteordnung prägen und der Staat als ethisches System wird sich immer mehr individualisieren. Was für den Einzel- nen wichtig und richtig ist, ist dann für alle richtig und notwendig. Der Einzelne geht seinen Weg und die anderen werden darin mitgezogen und erzogen.Nicht eine gesell- schaftliche Wandlung, sondern nur die persönliche Indivi- dualisierungsentwicklung wird zur Geschichte für alle*. * 1.) Es ist die politische These, dass der Bürger sich aus seiner Un- mündig und Abhängigkeit befreien und wichtige Lebensentschei- dungen selbst in die Hand nehmen soll. 2.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit
XXXVIII.) Zukunft bedeutet, für welche Ideen und Werte zu leben lohnt. Über die Zukunft lässt sich nur sprechen, wenn wir von der Zukunft in der Form eingeholt werden, wenn alles zum Jammer geworden ist, das alte (heutige) Lebens- modell als ein grosser Irrtum, weil am Leben vorbei gelebt, die Enttäuschungen und verlorenen Jahre erst einmal ver- arbeitet und als auch die Lebenstrümmer bei Seite geräumt werden müssen. Aber dieser Entwicklung gehört die Zukunft und ihr folgen die Dinge der Welt. Nach einem materialis- tischen Zeitalter wird es wieder ein Entwicklungsgeistzeitalter geben. Erkenntnisse der modernen Hirnforschung bestätigen, dass der Mensch von seiner Grundnatur nicht nur egoistisch, rational, materialistisch und positivistisch ist und wir (mehr Einzelne) längerfristig auf dem Weg zu einer besseren Ge- sellschaftsordnung unterwegs sind. Deshalb verschwendet eine evolutionäre Epoche ihre Zeit nicht in dem Weiter- machen wie bisher. Es ist der Entwicklungsweg eines je- den Einzelnen als unsere neue Lebensordnung. Das neue Zeitalter wird ein Entwicklungszeitalter sein oder apokalyp- tisch gesprochen nicht mehr sein. Die Botschaft lautet, ich als Einzelner kann nicht so bleiben, wie ich bin. Das ist der entscheidende Punkt, den es zu begreifen gilt. XXXIX.) Es ist das Jugendvorrecht einer jeden Generation und mittlerweile auch der " jungen Alten " das Ersehnte, Erhoffte und jegliche Utopie zu versuchen und es endlich besser zu machen. In jeder Generation muss gelernt und müssen, weil keine andere Wahl, " Opferbotschaften verdaut werden ". Es gibt nichts fertiges, was übernommen werden kann und zwingt jeden Einzelnen dazu, es selber zu ent- wickeln. Ein neues Entwicklungsbewusstsein wird eine Ent- wicklungsgeneration und mehr brauchen, weil eine geistige Umwälzung viele Gegner und noch keine Lobby hat. Die aufgestaute Entwicklungsfülle der Entwicklungslosigkeit ist zu gewaltig für den einzelnen Menschen, sondern es bleibt überwiegend eine Aufgabe für die nächsten Genera- tionen. Entwicklung hat nur eine Chance gelebt zu werden, wenn das Entwicklungs-Einstellungs-Verhalten in der Er- ziehung und Bildung, im Berufs-, gesellschaftlichen- und All- tagsleben als notwendige Selbstverständlichkeit verankert, staatlich administrativ wie wissenschaftlich empirisch aner- kannt ist. Es wird eine Zeit kommen, wo Entwicklungsresis- tente als Unbelehrbare gelten und es wird nur mit dem Kopf geschüttelt, weil sie ihre Entwicklung nicht für ernst nehmen und dafür sanktioniert werden. Auch hat die Jugend nie die Entwicklungswahrheit kennen gelernt, sondern nur funktionierende, relative Zeitgeistwahrheiten. Entwicklung ist eben der lange Abschied von gestern. Wenn eine Entwick- lungszukunft zugelassen wird, liegen die besten Jahre noch vor uns, die Kinder werden wieder eine Zukunft haben und es wird wieder " ein Morgen " geben. XL.) Die Zwangssolidargemeinschaft als schwacher gesell- schaftlicher Zusammenhang bildet nur eine entwicklungs- notwendige Zwischenstufe und ein evolutionärer Zwischen- schritt, weil sich einerseits wegen dem vorherrschenden Egoismus auf eine freiwillige Solidargemeinschaft kein Staat und keine Gesellschaft begründen lässt und andererseits Frieden, Freiheit und Prosperität Entwicklungs-Individuali- sierungsvoraussetzungen sind. Bei Entwicklungsreife ist die kritische Masse erreicht, wo nach dem Gleichgewichtsgesetz die quantitative Veränderung in qualitative Veränderung zum Subsidaritätsprinzip als starker gesellschaftlicher Zusam- menhang umschlägt. Die Gesamtverbundenheit und Le- benseinheit im Innersten ist als Verschränkungsprinzip ein quantenphysikalisches Faktum, aber die empfundene Trennung als Ego ist scheinbar und bedingt durch unsere ca. nur fünfprozentige, beschränkte Ganzheitserkenntnis- und Sichtweise und unser dualistisches Subjekt-Objekt-Weltver- ständ nisses. Eine gesamthafte Sichtweise ist auch kein Ge- genstand des Erkennens. Das dualistische und deterministi- sche Denken gilt aber im heutigen, nachquantischen Mikro- physikzeitalter der Beziehungen und Ganzheit, weil alles mit allem verbunden ist, mikrowissenschaftlich als überholt und überwunden, auch wenn es noch im Lebensalltag vor- herrschend ist *. * 1.) Es ist auch die Feststellung des französischen Schriftstellers Victor Hugo, dass nichts auf der Welt so mächtig ist, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Es geht um die Macht der Idee, welche nur in der Einzelseele des Urhebers ihre ganze Stoßrichtung hat. Der Mann kann unterliegen, aber die Sache wird triumphieren. Alle Eroberungen gehen von Ideen aus und werden dann zu Bewegungen um der Macht willen. Die Lebensordnung bewegt sich vornehmlich vom Inneren zum Äusseren und von der unsichtbaren zur sichtbaren Welt. Die Wahrheit ist immer stärker als alle Widerstände, Umstände und der derzeitige Zeitgeist. Entwicklung erweist sich nicht als wahr, weil diese sich durchsetzt, sondern sie setzt sich durch, weil sie wahr ist. Die Wahr- heit entschädigt dafür, dass sie wahr ist und von der Zukunft mehr zu hoffen ist*. * Was immer ein freier und unbefangener Geist souverän berührt, wird neu für eine in überlebten Vorstellungen befangene Welt. Kein Gedanke der Menschheit, wenn der über die Vernunft hinaus getrieben verliert auf die Dauer seine schöpferische Macht. Deshalb ist der stärkste Mann ist immer der Mann eines einzigen Gedankens. Denn alles was an Lebenstat-,Willens- und Glaubenskraft, an Intelligenz und Idealis- mus, Empathie, finanziellen Mitteln, an Nervenanspannung und Opfer- bereitschaft darin investiert und aufgespeichert hat, entwickelt eine Eigendynamik und erzeugt eine Wucht, der selten die Welt widersteht. Die Idee entspringt nicht aus dem Reich des intellektuellen Geistes, son- dern aus dem geistlichen schöpferischen Überreich und ist wirklich- keitserschaffend *. * In inhaltlicher Anlehnung an den Schriftsteller Stefan Zweig.
XLI.) Ob wir diese existentielle Krise bewältigen, ist nicht alleine eine Sache der Evolution, sondern der Entwicklungs- vernunft. Das Leben hat sich im Laufe der Evolution immer durchgesetzt. Das Entwicklungsleben des Einzelnen und nicht der menschliche Wille wird der Sieger sein. Die Ent- wicklungszukunft rechtfertigt und entschuldet auch die entwicklungslose Vergangenheit. Wir stehen in der Wende- zeit von der kollektiven Geschichte zum Beginn der Ge- schichte eines jeden Einzelnen. Auch wenn sich in unserer Gesellschaft vieles zum Besseren hin sich entwickelt, stehen wir noch am Anfang der Entwicklung des Einzelnen. Das die Grundorientierung Entwicklung richtig sein muss, weil die menschliche (Ur)natur Entwicklung ist. Die Natur betrügt uns nie, sagte einmal Jean Jacques Rousseau. Deshalb bleibt die Frage aller Fragen die unstrittige, individuelle Sozialisie- rungsentwicklungsfrage . " Entwicklung bleibt ein Seiltanz, aber der einzige, sichere Boden, auf dem sich wirklich tanzen lässt. Das 21. Jahrhundert wird ein Säkulum der Entwicklung werden und dieses wird die dynamische Entwicklungsauffassung des dritten Jahrtausend und das Ende der technischen und statischen Bildungs(welt)auf- fassung sein. Entwicklung ist ein Menschheitsdrama und die Last der Entwicklung liegt in der Evolution. Die Welt wurde durch Kompass, Pulver, Buchdruck, Motor und Inter- net erobert und jetzt sind dieses alles nur noch Zweck- mittel zur Entwicklungs-Selbst-Eroberung. Die Frage aller Fragen bleibt die individuelle Entwicklungsfrage. Wir leben in einer Achsenzeit und der Morgenröte einer Ent- wicklungszeit, wo nicht mehr die Ökonomie, die Technik und das alte Weltbild, sondern die Individualisierungs-Entwicklung einer Rematerialisierung der dominierende Geist sein wird. Die Genialität triumphiert, indem sie erst einmal unterliegt und die Trivialität unterliegt, indem sie erst einmal triumphiert *. * 1.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit 2.) Siehe auch " Die Individualität ist die begriffliche Fassung des Lebens " in Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg 3.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen 4.) Siehe auch "Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer gotiachen Kathedralen XLII.) Von den Traditionalisten in allen Lebensbereichen und "den Alten " der Bürgergesellschaft, welche zur Zeit das Sagen haben zu den Individualisierungsstrebenden einer Entwicklungsgesellschaft " der Jungen und " jungen Alten ", welche das Sagen haben werden *.
* Ein historisches Beispiel ist Weimar, als Ort der Weimarer Klassik. Unter der Regentschaft der Herzogin Anna Amalia und ihrem Sohn Herzog Carl August Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts hatten Wieland, Goethe, Herder, Schiller und weitere kulturelle Persönlich- keiten der Epoche die Freiheit das zu verwirklichen, woran sie selbst glaubten. In Frankfurt, der Geburtsstadt Goethes, hatten " die Alten das Sagen", während in Weimar," die Jungen das Sagen hatten ". XLIII.) " Sich selbst zur Geburt bringen, ist die wichtigste Auf- gabe im Leben eines Menschen " *. * Erich Fromm, deutsch-amerikanischer Sozialpsychologe, Psychoanaly- tiker, humanistischer Philosoph. XLIV.) " Wenn man gar nicht gegen die Vernunft sündigt, kommt man zu überhaupt nichts *. 1.) Albert Einstein, deutschstämmiger US-amerikanischer theoretischer Physiker, Entwickler der Allgemeinen Relativitätstheorie, und Physik-Nobelpreisträger. XLV.) " Der vernünftige Mensch passt sich der Welt an; der Unvernünftige besteht auf dem Versuch, das sich die Welt im anpasst. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unver- nünftigen Menschen ab " *. * Bernhard Shaw, irischer Politiker, Pazifist, Satiriker, Dramatiker und Nobelpreisträger der Literatur. XLVI.) Kein Geschöpf kennt Ruhe und Rast bis es seinen (Individualisierungsrythmus) gefunden hat *. * Siehe auch Ruhe und Frieden ist aller Unruhebewegung Suchziel XLVII.) Die Zeit ist vorbei, dass man in eine (Lebens)bahn einsteigt, deren Gleise ausgebaut und eingefahren sind, wo diesen Gleisen gefolgt wird, weil alles bestens geordnet und bestellt ist, von der Geburt bis zu Tode. Es kann nicht genug betont werden, aber im menschlichen Kulturleben ist der Starke der Nichtangepasste. XLVIII.)Entwicklungs-Entzivilisations-und Entsozialisierungs- lernen ist die wichtigste Lernforderung überhaupt, weil Ent-wicklung sonst eine Illusion bleibt und ich nie dafür Zeit habe. Die Frage, wie kann ich meine Individualität in meiner persönlichen Lebenslage heraus arbeiten, stellt sich erst gar nicht. Einerseits hat jeder seine gesellschaftlichen und staatsbürgerlichen Verantwortlichkeiten zu erfüllen. Darüber hinaus ist jeder in einer Vielzahl von Abhängigkeiten und Rollen ( bspw. Familie, Kinder, Angehörige, Beruf, Staats- bürger, Schulden, Statussymbolen, Interessen) der Alltags- bewältigung verstrickt. Für die Lebensziele, Lebensinteres- sen und Lebensnotwendigkeiten muss ich alle meine Zeit und meine besten Kräfte aufbringen, damit ich " über die Runden komme". Die Gewöhnung, Bequemung, Anpassung, Abge- stumpftheit sind aber der grösste Feind der Entwicklungs- wahrheit. Anderseits stellt sich die Frage, wie kann ich entwicklungsfreier und entwicklungskonformer werden, um aus diesem " Hamsterrad " herauszukommen". Bekannt ist, dass erst bei einer Lebenskrise und dem Zusammenbruch "meines Weltverständnisses und Lebensentwurfes " eine Neuordnung und Neuorientierung durch den Lebensdruck beginnt. Erst danach steht mir die Welt offen. Erst wenn ich gescheitert bin, komme ich wirklich weiter und deshalb gelten Krisen und Irrtümer als eine gute Rezeptur. Ich muss aus der Kreisbahn der Gewohnheiten geraten, um in eine höhere Spiralbahn aufzusteigen. Eine andere Möglichkeit be- steht darin, " im Hier und Jetzt" mit der Entwicklung zu beginnen d.h., Zeit für die Entwicklungsreflektion zu nehmen und allmählich meinen Lebensrhythmus nach meinem Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf ausrichte, mich Schritt für Schritt durch ständige " Kleinst-Transzendierungen " entwicklungsfreier mache und somit das gotische Lernprinzip zum Lebens-Alltag-Programm mache. XLIX.) Die Individualisierung in der Gesellschaft ist der Weg von Bürgern als Steuer- und Sozialkassenzahlern, welche die Gesetze einhalten tragen die Gesellschaft (Gesetze werden befolgt) zu Entwicklern, welche die Gesellschaft tragen und weiterbringen (Entwicklern wird gefolgt) *. * Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes L.) Viele Spruchweisheiten verkünden, dass es gefährlich ist die Wahrheit zu sagen, deren Zeit noch nicht gekommen ist oder eine andere Zeitgeistwahrheit Regiment führt. Heute ist es gefährlicher auch seine individuelle Entwicklungs- wegewahrheit zu leben, für die es in der vorherrschenden Gesellschaftsordnung noch kein Weg vorgesehen ist. Das aufrichtige Bemühen hinter die Wahrheit zu kommen als individuelle Entwicklungs-Wegewahrheit ist immer unbequem. Für die persönliche Wahrheitsüberzeugung sich quälen und auf Vorteile und Bequemlichkeiten verzichten, um den Weg der eigenen Entwicklungs-Individualisierungs-Wahrheit willen, ist das Höchste und Grösste, was ein Mensch je erreichen kann. Je individueller einer in der Wahrheit ist, desto mehr kann und will er den Anderen geben. Jedes Land kann stolz sein, wenn es (viele) Einzelne hervorbringt *. * Siehe auch Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung LI.) Von dem " Best Country Report ", wo z.B. Deutschland im internationalen Ländervergleich bei den Juroren als bestes Land wegen z.B. der stabilen, politischen und wirtschaft- lichen Lage, dem hohen Lebensstandard und sozialen Ab- sicherungssystemen, der gesellschaftlichen Ausländer-Inte- grations-Toleranz und dem guten Bildungs-und Ausbildungs- system zu einem noch besseren Deutschland, wo z.B. diese Ranking-Parameter nur als notwendige, äussere Entwick- lungsvoraussetzungen gelten und als Mittel zum Individuali- sierungs-Sinn-Zweck-Streben in der Gesellschaft angesehen werden, wo der Entwicklungsmensch mehr zählt als nur ein reicher, angepasster und gebildeter Mensch, die Freiheit einer vorübergehenden Entwicklungsunordnung als Lebens- fortschritt einen höheren Wert darstellt als eine dauerhafte, gesellschaftliche Lebensabsicherung, die Entwicklungstugen- den den Bürger- und Sozialtugenden übergeordnet sind, der einzelne Mensch sich aus seiner Individualisierungs-Freiheit definiert und nicht mit seinem Sozialstatus, diese Individua- tion nach der Erziehungs-, Bildungs-, Berufs- und Sozialisie- rungsraison gefördert wird und nicht nur die Anpassungs- und Daseinsbewältigungsfrage, sondern die Menschheits-Ent- wicklungs-Würde und Lebens-Rematerialisierungs-Sinn-Frage des Einzelnen und was er für andere getan hat im Mittelpunkt und Endziel allen Lebensbemühens ist und der Grund ist, warum ich geboren wurde. LII.) Jeder muss sich einmal klar machen, dass unsere Le- benswelt nur den Sinn einer Entwicklungs-Individualisie- rung als Mittel-Sinn-Zweck hat und sonst vergänglich und bedeutungslos ist. Jeder muss lernen den Dingen gegenüber zu stehen und Besitzer werden, statt ein Besessener zu sein. Es ist immer nur entscheidend, jeden Tag immer wieder neu anzufangen, dass Bessere zu wollen, gerade wo ich stehe und welche Tatentscheidung der Augenblick von mir erfordert, zu dem ich reifebereit bin. Es ist der nächste, noch so kleine, unscheinbare, unbedeutete und schwer zu gehende, nächste Entwicklungsschritt *. * Siehe auch Evolutionäre Allzeitnutzung LIII.) Das Gotische Lernprinzip (Tiefe, Zeitlosigkeit mit Trans- zendenz) als das Entwicklungs-Kultur-Lernen und nicht das Bildungslernprinzip (Breite, Zeitgeistigkeit und ohne Trans- zendenz) als das Bildungs-Kultur-Lernen ist das Lernen der Zukunft. Weil Entwicklungs-Individualisierung nie gelernt und gefordert wurde, bleibt das Entwicklungs-Sozialisierungs- Lernen oberste Bildungspflicht. Es ist wieder ein Quanten- sprung von bspw. Kants entwickelten kategorischen Imperativ als Prinzip der Ethik in seiner Grundform " Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde " zum Gotischen Lernprinzip, welches in jedem einzelnen Menschen kate- gorisch ist. LIV.) Unbestritten gilt, wenn das Leben nicht individuell ge- lingt und damit einen Sinn bekommt, waren jeder Lebens- entwurf, alle Wissenschaft, Religion, alle Gesetze, alle Bil- dung, alle Kultur, aller Wohlstand, alle gesellschaftlichen Werte und Erfolge wie z.B. Familie, Beruf, Besitz, Heimat, Gesundheit, Freiheit, Sicherheit, Bekanntheitsgrad, alle alles Wissen, alle Bemühungen und erbrachte Lebensleistung, alles Gelernte, alle Lebensziele und alle Zeit der Welt ei- gentlich sinnlos und falsch und damit am Leben vorbei gelebt und hat nicht selbst gelebt. Wenn ich an meinen Tod denke ist fast alles, was für mich wichtig ist, eigentlich lächerlich. Deshalb darf für darf für das Individualisierungs-Wahrheits-Streben kein Problem zu schwierig, keine Ent- schuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang, kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig, kein Widerstand zu heftig, keine Tradition unumstösslich, kein körperliches Leiden ein Hin- dernis, keine Niederlage dauerhaft, kein Konsumverzicht ein Opfer, keine Zeit zu lang, kein Streit zu schwer sein und ich der alleinige " Schuldige " bin. Wo andere nur Schwierigkeiten, Unmögliches, Konventionen, Risiken und Verbotsschilder sehen, sehe ich wieder Möglichkeiten und bin stärker als die stärkste Ausrede. Es bleibt die Ent- wicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungs- losigkeit eines jedes Einzelnen" Wer das tut, der hat er soviel getan, wie der Papst in Rom und noch viel, viel mehr ". LV.) Wenn die weitere These zutreffen sollte, dass es im " Totenreich " weder Tun noch Selbsterlösung nach dem Kir- chenlehrer Alfons Maria von Liguori gibt, im anderen Leben keine Zeit mehr da ist zu wirken, kein erwarten von Ver- diensten, keine Weisheit, keine Chance mehr besteht, Gutes zu tun, keine Gelegenheit mehr gibt, sich zu entwickeln, um sich zu vervollkommnen, dann muss sich jeder die Frage stellen, einerseits wie viel Lebenszeit durch leere Unterhaltungen, konsumistische Zerstreuungen und mate- rialistische Lebenswertsetzungen vergeudet werden, weil die " Daseins-Jetzt-Frage " und nicht die Lebenssinnfrage des Einzelnen nur im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses steht. Der Tod wird als gesellschaftliches Tabu verdrängt und weil diese ausgelassene Chance gar nicht be- und gewusst ist und auch " ein schlechtes Leben da- nach " wegen der Entwicklungslosigkeit riskiert wird. Im hek- tischen Lebensalltag ist keine Zeit nur annähernd darüber nachzudenken und bspw. als Beerdigungsgast wird die Trau- erfeier nur über sich ergehen lassen und die Worte und Rituale z.B. des Pfarrers sind wirkungs- und beziehungs- los geworden. LVI.) Diese Liguori-Aussage findet wiederum auch ihr wissen- schaftliches Spiegelbild in der Quantenphysik. Die innere (Geist)welt ist nur reine Information. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues schaffen. Eine Weiterentwicklung in der inneren Welt kann nur über den Umweg des Informations- austausches der materiellen, sinnlichen Welt als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungszweck geschaffen werden. Auch in der Relativitätstheorie definiert sich die Zeit erst- rangig als eine Bewegungsdauer. Wo sich nichts bewegt und verändert, da vergeht keine Zeit, so dass da auch keine Zeit ist. Die Ewigkeit, weil alle Zeit, kann deshalb auch keine Zeit eingehen. Entwicklung ist aber immer nur, solange die alles verändernde Zeit währt. Und wo keine Zeit ist, verändert und entwickelt sich nichts. LVII.) Der Geist braucht die Beziehung mit der materi- ellen Welt als polare Spannung, die erst in den sinnlichen Entwicklungsreizen des praktischen Alltagsweltlebens ge- geben ist. Weil es so ist, kommt der gläubige Mensch nur durch die Welt zu Gott, weil diese nur Mittel, Zeichen und Prüfstein ist, welche auf Höheres verweist, was verwirklich werden soll. Jeder erkennt erst seine Schwächen am Ande- ren, in Lebenssituationen oder an den materiellen Dingen. Es ist auch das Gegenteil von der buddhistischen Religion, das Leben als lebenswert anzusehen. Das bedeutet, dass eine Weiterentwicklung nach dem Tode nicht möglich ist. Jedes Individuum ist ein Teil des grossen Ganzen und durch das Verschränkungsprinzip sind wir nicht nur mit jedem Individuum, sondern auch mit jedem Punkt des Universums verbunden und befinden uns in Übereinstimmung mit dem Ganzen. Diese Interverbundenheit ist eine höhere Bewusst- seins-Zustands-Dimension als Parallelwelt des " Entwicklungs-Geist-Bewusstseins " und diese bleibt nach dem biologischen Tod weiter bestehen, weil das eigentliche Ur(bewusstsein) aus dem wir gekommen und wieder zurückkehren, weder Geburt noch Tod kennt *. * 1.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen " in Das Leben ist unsterblich
2.) Siehe auch Evolutionäre Allzeitnutzung
Weiterer (Viel)Text folgt Siehe auch evolutionäre,säkulare Nachfolge Christi 3 Wandlung der Arbeits-und Berufswelt
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