Entwicklungschristentum

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            Evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi 10

      (im geistigen und nicht im buchstäblichen Sinne).

          Jeder ist ein (potentielles) Genie der 

                           Selbstevolution

                             

     

Siehe auch die evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi ist immer der
               eigene zu gehende Individuations-Entwicklungsweg.


I.) Unter " Genie " wird das verstanden, welche über den Zeitgeist hinauswirkten, die Zukunft vorweg genommen haben und ihrer Zeit voraus waren,  für alle da waren, das Ganze wollten, das Wesentliche im Blick hatten und dadurch Kultur, technischen Fortschritt geschaffen aber auch Unglück in die Welt gebracht haben. Ein Genie hatte oder hat Ideen und ist Werkzeug einer Idee, welche vorher noch keiner hatte, die Zeit dafür reif ist und etwas verwirklicht, was keiner sonst tut. 

Der Geniebegriff besteht darin, das etwas Selbstverständliches zum ersten Male einfällt.Genial ist es, wenn es das Wesenliche der Sache trifft.Nur das eigene, Individuelle macht die blei- bende, tragende Grösse des einzelnen Genies aus. Bei der Individualisierung bahnt sich das Grosse, weil Ureigenes, 

seinen Weg. Nur aus seiner eigenen und keiner fremden Art heraus kann das Genie sich vollenden. Wer das Grosse und Höchste will, muss das Ganze wollen. Das Individuelle macht 

die bleibende, tragende Grösse des einzelnen Menschen aus. Gross ist nur, wer sich selbst ist. Eine " grosse Seele " will nur

eigenes und orientiert sich nicht an anderen Menschenmei-

nungen und arbeitet für die Ewigkeit *.


* 1.) Menschen mit einer neuen Idee, welche oft ihrer Zeit voraus

sind, werden in der Gesellschaft erst einmal belächelt oder nicht

selten als weltfremde Spinner abgetan. Es ist nun einmal das Schicksal

der Visionäre, dass keiner an die Idee glaubt und auch keine Bank

dafür Geld gibt und oft Unverstandene von ihrer Generation und ihrer Zeit. Aber nichts Grosses wäre in der Welt entstanden und keine neue Idee hätte sich durchgesetzt, wenn nicht Vorurteile der Menschen bekämpft worden wären. Setzt sich aber dann die weit blickende Idee durch, hat jeder es insgeheim schon vorher gewusst. Deshalb ist, was heute noch beinahe (r)evolutionär und gewohnheitsbedürftig klingt,

bald selbstverständlich und die Lebensauffassung aller im 21.Jahrhun-

dert sein. Was sich utopistisch im ersten Moment anhört und ein le-

bensfremdes abtriften ins Nirwana gedeutet werden kann, wird mit zunehmender Entwicklungsreifezeit  zur selbstverständlichen Alltags-

normalrealität.


2.) Bis wissenschaftliche Fakten zur Alltagslebenswirklichkeit werden, sind ein bis zwei Aussterbegenerationen von Nöten. Es hat auch bspw. Generationen gedauert, bis sich der gotische Baustil durchgesetzt hat

und analog wird es auch mehrere Generationen dauern, bis sich das  

Gotische Lernprinzip als allgemeinverbindlicher Wertekanon durch-

setzt. Viele Erkenntnisse bspw. der Quantenphysik sind seit fast einhundert Jahren bekannt, obwohl diese kaum praktischen Einfluss

auf unsere Alltagswirklichkeitsverhalten haben *.


* Siehe auch: bspw. ist die Hypothese, " dass das Leben unsterblich und

nicht tot zu kriegen ist " von der  Mikrophysik  unwiderruflich belegt,

aber bis heute noch nicht in unserer Trauerkultur angekommen ist "

in  Das Leben ist unsterblich


3.) Lebensentwürfe welche auf Erkenntnisse, Wahrheiten, Ideale auf- bauen finden im tatsächlichen Leben keine Verankerung. Es kann kein neuer Gedanken wurzeln, wenn er nicht das Bedürfnis der Zeit und

das Individuelle befriedigt. Das Denken kann nur berührt werden,

wenn der Autor ein Repräsentant seiner Zeit ist. Wenn es sich zu

allen Zeiten behaupten und durchsetzen soll, muss es vom Zeitgeist

frei sein.


II.) Wenn in der Webpräsenz behauptet wird, jeder ist ein Genie der Selbstevolution und in einem Atemzug sein zukünftiges Genie mit Giganten der Weltgeschichte oder anderen Genies, welche kulturell Grosses geschaffen haben, verglichen wird, kann das erst einmal als Utopismus, als ein surreales Lebenside-al, als " Gewähltheitswahn " und als Traum vom Übermenschen abgetan werden.Einem Bürgergeldempfänger,welcher eine "Hundestallexistenz" führt zu sagen, die grösste  Erfolgsstory ist die Evolution und er ist ein Wunterkind auf seinem Gebiet,da kann er  nur lachen.Der  gleiche Sachverhalt trifft zu,wenn ich lese, dass z.B. das  Land 103  Millionen Einwohner hat und jeder kann potentiell ein Genie sein.  Wer von morgens bis abends rechtschaffen seiner Arbeit nachgeht, seinen fami- liären und gesellschaftlichen Verpflichtungen nachkommt und über die Alltagsbewältigung keine weiteren geistigen Interessen hat, für den bleibt das potentielle Genie der Selbstevolution einer Individualgeschichtlichkeit eine entwicklungsverfrühte, leere und beziehungslose IIlusion und gehört in das Reich der Dichter und Denker.Im allgemeinen wirken die Tradition und das Geniale gegeneinander wie Wasser und Feuer*.


* 1.) Aber alleine die Tatsache, dass mich  dieses  Thema interessiert ist

ein Signum in mir, ist ein Wollen,was den Alltag übersteigt  und  Grös- seres in mir schlummert.


2.) Bildungs-Kultur-Lernen gilt für normal begabte Kinder. Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt für potentielle " Genies der Selbstevolution " welche

im  vorherrschenden Bildungssystem aber keinen Platz finden und die Schule für diese ein Gräuel ist.

3.) Nach Meister Eckhart bin ich von Ewigkeit her der Sohn Gottes

gewesen meiner Bestimmung nach, auch wenn es in der Lebenswirk-

lichkeit noch nicht angekommen ist.


III.) Aber jeder ist von seiner Entwicklungsanlage her im Na-

turkeim des Individual-Logos ein Grosser, ein potentielles, noch nicht entwickeltes Genie,ein Herkules in der Wiege, nur er

weiss es noch nicht und der lange Entwicklungs-Individuali-

sierungsweg dahin interessiert ihn nicht, weil er so bleiben

will wie er ist. Genies werden nicht geboren, sondern entwickeln sich und sind nur gefesselte Riesen. Die Schöp-

fung des Genies entspringt nicht aus einem Nichts heraus, sondern ist ein Produkt einer permanenten, individuellen Entwicklung. Das Geheimnis von Genies ist die Ausdauer einer ständigen Selbsterziehung und Selbstverbesserung.Bei vielen Grossen war nur die Beherrschung, das Durchhalten und der Glaube an sein Genie(selbst) das einzige Genie. Es gibt nie- manden, der nicht einmal seine Stunde hätte, der Schmerz 

vergänglich, aber der Stolz bleibend ist und ein jegliches seine

Zeit hat, wie der Reformator Martin Luther zu sagen pflegte.

Die Ausdauer wird, wie der humoristische Dichter und Zeich-

ner Wilhelm Busch einmal konnotierte, früher oder  später immer belohnt, meistens später. Neurologisch betrach tet sieht das Gehirn eines Genies nicht anderes aus als das Gehirn eines Durchschnittsmenschen,auch wenn es bei Genies oft in Spiritus aufbewahrt wird*.


* " Unter der Schädeldecke ist mehr Sprengstoffpotential als alle Atombomben zusammen in der Welt"*.


* Quelle unbekannt.



IV.) Warum wurde jemand ausgewählt unter Millionen um mächtiger und wissender zu sein wie die anderen ?  Der Entwicklungsdrang als das Individuallogos gründet in sich selbst. Deshalb schaffen Menschen aus kleinsten Verhältnissen heraus grosse Leistungen.  Dynamik ist alles.Wer das in sich hat und erkennen weiss, der ist Künstler, Dichter und ein Kultur-

mensch.Die Gesellschaft ist aber nicht fähig aus sich heraus sich zu wandeln, der Gesellschaftsmensch ist wenig entwicklungs-

fähig und nicht der wirkliche Mensch, sondern nur der sich entwickelnde Einzelne ist wirklich und die tragende Kraft unserer Gesellschaft und gibt die Werderichtung mit seinen Entwicklungsimpulsen an. Wenn einer diesen Drang verspürt,

ist er für die Welt notwendig. und unersetzbar und weil das wertvollste Mitglied, "das Salz der Gesellschaft " und deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der die Anderen durch " sein-

anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unter-

schied aus, weil es die Anderen schon gibt. Einer muss es

zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt zu einem besseren Ort. Das Ganze erhält seinen Sinn vom Ein-

zelnen und nicht umgekehrt. Es kann nicht genug betont werden, aber im menschlichen Kultur-,Berufs-und Krisen-

leben ist der Starke, der Nichtangepasste. Immer waren

es schöpferische Einzelmenschen,welche Ausserordentliches erreicht und Umwälzungen eingeleitet haben. Jedes Land

kann stolz sein, wenn es mehr Einzelentwicklung zulässt.

 

V.) Verwegenheit gibt in entscheidenen Sekunden etwas von wirklich Großem. Deshalb gehört als Genieeigenschaft zuweilen etwas göttlicher Leichtsinn und menschlicher Scharfsinn. Das Grosse spricht für sich selbst. Denn der Grad der Gefährlichkeit, mit der ein Mench mit sich selbst lebt ist für ihn das einzige gültige Maß der Grösse.Erst nach einer Krise ist die Welt offen und dann gehört die Welt mir. Ein Lebensentwurf, bei dem von Zeit zu Zeit nicht alles auf dem Spiel steht, ist nichts wert. Das Leben muss erst einmal scheitern, wenn es gelingen soll und 

das bleibt die höchste Individualisierungshürde. Wenn man dem Leben die Irrtumsentwicklung nimmt, verliert das Leben seine Kraft, seinen Sinn und sein Menschsein. Wenn man selber ein Genie in einer Sache ist, empfindet man dieses als normal, hat die gleichen Schwächen wie jeder andere Mensch auch, sogar noch einige Triebneigungen mehr.Wer mich Genie nennt, dem schlage ich hinter die Ohren soll der Dichter Lessing einmal gesagt haben. Genies sind meistens solipsistische Einzelgänger- naturen.Aber die kleinbürgerlichen Wunschideale glücklich sein, reich sein, gesundsein, zufrieden sein, mächtig sein interes- sieren ein Genie nicht mehr. Er will mehr und nur sich selbst sein*.


* Weil wir nichts sind, suchen,  bewundern wir, ahmen wir nach, ver-

gleichen uns mit anderen und lassen uns von anderen aus der Ruhe bringen zum weil ich mich selbst werde und bin, bin das Besondere

und mache den Unterschied aus. Durch immer mehr Selbstähnlichkeit neutralisieren wir die Fremdartigkeit und jeder Personenkult wird mir fremd. 


2.) Bis man sich selbst und etwas Besonderes ist, etwas Eigenes hat,

was keiner hat und nur ich mir selbst Vorbild, Weg und Ziel bin, das Richtige, Grosse und Bessere nur bei mir selber suche und ausser dem persönlichen Lebensrhythmus mich nichts mehr interessiert, ist ein langer Entwicklungs-Reife-Prozess-Weg über viele Lebensstationen hindurch. Ich bin nicht etwas Besonderes nur weil es einer sagt oder irgendwo geschrieben steht und auch nur potentiell ein Genie der Selbstevolution. Jeder Durchschnittsmensch ist erst einmal von der gesellschaftlichen Sozialisierung angepasst, abhängig und muss als Berufsmensch seinen Lebensunterhalt verdienen. Das Äquivalent ist

der Freizeit-, Familien-, Hobby-, Unterhaltungs- und Urlaubsmensch.

Nur darin liegt nichts besonderes, verdiene damit kein Geld und es

wird auch nichts Unsterbliches geschaffen. Erst wenn das Gotische Lernprinzip in Berufs- und Freizeit zu meiner Lebensgrundeinstellung wird, werde ich zu einem Original. Ich suche dann nicht mehr, sondern ich werde gesucht.


3.) Siehe auch Ausdauer-Geduld-Lernen


VI.) Die bisherige Geschichte ist das Leben der anonymen Massengesellschaft, aber die Geschichte hat die Entwick-

lungsgeschichte des Einzelnen als letztes Ziel. Der Einzelne

hat keinen Wert ausser im Dienste seiner individuellen Le-

bensgeschichte. Der Mensch ist seiner Natur nach ein Ge-

meinschaftswesen, aber seiner Bestimmung nach ein ge-

schichtliches Wesen. Nur in der Individualgeschichte des Einzelnen und nicht in der Geschichtslosigkeit der Masse

als " Vielmensch " gibt es einen Fortschritt. Deshalb wird

sich die Gesellschaft nie als Kulturvolk begreifen, sondern

Kultur hat nur der Einzelne. Der gesellschaftliche Zustand

der Gesellschaft ist der Zustand Einzelner, die Entwicklung gewagt haben und wagen, weil der gesellschaftliche, ange-

passte Mensch wenig kulturfähig ist. Kulturentwicklung ist Geschichtsentwicklung. Deshalb geht der Entwicklungs-

weg vom ungeschichtlichen Bildungsmenschen (jeder hat

seine eigene Lebensgeschichte als Selbstbiografie) zum geschichtlichen Einzelmenschen (jeder schreibt seine eigene Lebensgeschichte als Entwicklungsbiografie. Evolution voll-

zieht sich in der Lebensgeschichte eines jeden Einzelnen,

weil die menschliche Natur im wesentlichen geschichtlich

ist, was das Genie des Einzelnen ausmacht *.


*1.) Nachdem wir aus der Kontinuität der Geschichte herausgetreten sind müssen wir das Verhältnis zu unserer ganzen Geschichte neu definieren. Der einzelne Mensch macht Geschichte d.h., es gibt immer mehr "„grosse Menschen ".Das Erkennen der Geschichte bleibt wie das Machen der Geschichte vorerst den Wenigen vorbehalten, die zur Führung der Geschichte berufen sind.


2.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit


VII.) Das Genie ist gezwungen, den gegebenen Dualismus  in

einer persönlichen Synthese zu finden. Das Genie und das

Nicht-Genie sind getrennt durch den Dualismus der rationalen Bildungsseite der Realwelt und der schöpferischen Entwick-

lungs-Individualisierungs-Seite der Wirklichkeitswelt. Beim Nicht-Genie spielt sich das Lebensgeschehen und die Le-

bensverwaltung neurologisch gesprochen schwerpunktmässig

auf der linken kognitiven, analytischen, logischen, risiko-

scheuen, kurzlebigen, wort- und textgebundenen, zielge-

richteten, kontrollierenden, deduktiven, zeitgeistigen, leidenschaftslosen, relativen, bewusstseins- und  kopflasti-

gen  rationalen Verstandes- und Vernunfts-Gehirnseite (IQ-Intelligenz Quotient) ab. Beim Genie dagegen liegt der

schwer punktmässige Lebensgestaltungs- und Lebensverwal-

tungsschwerpunkt auf der gefühlsmässigen, intuitiven, phantasiehaften, symbolischen, ganz- und einheitlichen, holistischen, risikobereiten, bildgebundenen, unspezifi-

schen, erlaubenden, induktiven, melodischen, vorstellen-

den, bewusstseinslosgelösten, entwicklungsreifen, glauben-

den, lebensvertrauenden, zeitlosen, ausdauernden, lei-

denschaftlichen, objektiven, gewissens- und   gemütslas-

tigen  nicht-rationalen rechten Gehirnseite (EQ-Entwick-

lungs-Individualisierungs-Tranzendierungs-Quotient). Sihe Textfortsetzung Nr.482 in Kulturlernen-11*


  * " Linkshänder " richten sich nachweislich stärker nach der rechten, kreativen Gehirnseite aus. Aus diesem Grunde gibt es auch eine über-

proportional hohe Anzahl an linkshändigen, geistigen und künstleri-

schen Genies  wie Pablo Picasso, Leonardo da Vinci, Albert Einstein

etc. Auch gibt es mehr linkshändige Frauen als Männer, weil ca. 90 Prozent der Männer Rechtshänder sind.

 

VIII.)Der Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf eines

Genies wird als ein eingeborenes Leitbild als Selbstidee verstanden und ist in der menschlichen Natur angelegtes, lebenstragendes, lebensorientierendes und lebensüber-

steigendes Lernprogramm, welches auf einen nicht beein-

flussbaren, beabsichtigten  Endzustand hinausläuft. Entwick-

lung ist der Pulsschlag des Lebens und in jedem Menschen als  Lebensprinzip, Bewegungsursache und Formursache als das Ursächlichste, Eigentliche und  Träger der Lebensvorgänge in gleicher Weise  " als individuelles Eigengesetz " angelegt und

bei Entwicklungsreife ist es  " höchstes Leben in Aktion "

ein Leben lang. Es ist die Idee, welche im Leben steckt, um

das eigene Lebensgefühl zu formen und der Punkt, von dem

aus das eigene Leben einheitlich begriffen werden kann. Menschen sind  einzigartig, für die es keine evolutionäre Erklärung gibt und die auf unsere geistige Natur verweist was das Genie des Menschen ausmacht. Da der Mensch sich  per Definition nur durch seine Entwicklung begründet und gerechtfertigt, wird das Leben in dem Maße nur leben-

dig, wie es sich entwickelt. Der Mensch, der nicht indivi-

duell wird, existiert eigentlich nicht. Individualisierung bedeutet, etwas auf seine ureigene Art Anderen etwas ge-

ben zu können, was keiner so kann. Erst die Individualisierung, dann die Konsoldierung und zum Schluss die Monumetalisierung. Das ist seine Rechtfertigung und seine Sinnbestimmung und nur darauf kommt es an, dass die menschliche Einzelentwicklung weitergeht. Eine Individualität  besteht aus hunderten von in- dividuellen Einzelzügen. Dieses Entwicklungslebensgesetz findet

sich u.a. auch im Berufungsverständnis als praktische Auswir- kung wieder *.


* Siehe auch Vom Beruf zur Berufung


IX.) Die Menschheits-,Wissenschafts- und Religionsgeschichte

hat bisher dazu gedient den heutigen Entwicklungseinzelnen

zu schaffen. Was hätten die Opfer, Leiden, Zerstörungen

und Schuld der vergangenen Kriege und Geschichte sonst

für einen Sinn gehabt ? Die Geschichte als Ganzes und

jedem Einzelnen wäre sinnlos, wenn ausser einer demo-

kratischen Staatsform, libertären Gesellschafts- und Wirt-

schaftsordnung, Wohlstand, soziale Sicherheit und einer

langen Friedenszeit sonst nichts weiteres herauskommen

sollte und nur der ständige Konjunkturkreislauf als Wieder-

holung des Gleichen und nicht eine fortschreitende (Einzel)-

entwicklung das Ziel ist. Der bisherige, chaotische Haufen

von Geschichtsfakten und stupiden Jahreszahlen, welche

wir alle einmal im Geschichtsunterricht gelernt haben,

wird in einem neuen, teleologischen Entwicklung-Individua-

lisierungs-Sinnzusammenhang gebracht. Die Entwicklungs-

geschichte des Menschen wird als Entwicklungsgeschichte

des menschlichen Bewusstseins betrachtet, wo Entwick-

lung auf ein von vorne herein festgelegtes Einheitsziel ausgerichtet ist. 


X.) Bis zur Epoche der Aufklärung war Genie nichts, was

man in einem Individuum als dessen schöpferische Kraft vermutete. Vielmehr war Genie eine von aussen kom-

mende Macht göttlicher Natur, die jeder Mensch von Geburt

an inne hatte. Johann Wolfgang Goethe sagte einmal, dass

seine Sachen nie populär werden. Sie sind nicht für die

Masse geschrieben, sondern nur für einzelne Menschen, die ähnliches wollen und suchen und in ähnlicher Richtung be-

griffen sind ". Zu Goethes Zeiten vor ca. 250 Jahren war es

noch so, dass Millionen schmieden und ackern mussten, 

dass einige Tausende herrschen, malen, komponieren und dichten konnten. Was damals als maximale Existenz nur für wenige Einzelne galt und für normal Sterbliche nicht erreich-

bar war,  gilt heute für eine immer grössere Anzahl von Men-

schen und wird bald für die breite Masse sein, weil wir in

einer Entwicklungs-Übergangs-Inkubationszeit zum Einzel-

menschen hin leben und die Zeitgeistreife dafür gegeben ist.

Diese hat nichts mit der Illusion eines "Übermenschen" im Entferntesten zu tun. Auch das Geniebegriffs-als auch das

geschichtliche Personenverständnis unterliegt dem ewigen geschichtlichen Gesetz des Werdens und Vergehens, wo

niemand heraustreten kann und damit einer Weiterentwick-

lung unterworfen ist. Die Zeit ist vorbei, wo z.B. alle 200 Jahre ein Grosser (Genie) geboren wird, eine geschichtliche Person auftritt, Genies mit fast religiöser Verehrung bewun-

dert werden und nur in Übersteigerungen wie bspw. litera-

risch über diese geschrieben wird *.


* I.) " Wenigen ist es gegeben den Babelgedanken in sich zu zeugen. Dass es durch ihn eine neue Form von Welt wird dazu sind sie zu vorsichtig, um jemals ein Held zu werden".


II.)"  Es  gibt keine heroischen Zeitalter, es  gibt nur heroische  Menschen. Immer  ist es der Einzelne der mitten in der Welt und nur für  sich allein errichtet. Es sind solipsische Naturen, die sich keiner Umwelt anpassen und  einpassen wollen. Denn jeder freier Geist ist ein " Alexander", er erobert im Sturm Provinzen und Reiche, aber er  hat keine Erben "*.

 

* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller.


III.) Die Jungfrau von Orleans war noch nicht einmal zwanzig Jahre alt, als ihr Leben abgechnitten wurde und doch wird ihr bis zum heutigen Tag mit Verehrung gedacht.


XI.) Dass der Wissensfachstandpunkt der Wissenschaft nur deshalb vollkommen richtig ist, weil das gesicherte Wissen höhere Priorität besitzt als das nicht gewusste Menschliche

und Geniale und dieses kein Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung ist. Es liegt auch in der Methodologie der

Naturwissenschaften alles Individuelle auszuklammern.

Das Genie lässt sich auch nicht durch begriffsdefinito-

risch dingfest machen, sondern nur individuell-analytisch entfalten. Der Geniebegriff  kann nur in der Lebenser-

fahrung im Sinne der Entwicklungswirklichkeit verstan-

den werden. " Das Genie können ", muss einfach nur ver-

sucht werden *.


XII.)  Als Beispiel dienen Genies wie z.B. Ludwig van Beetho-

ven, Vincent  van Gogh, welche als " wahnsinnig und verrückt " erklärt worden sind, weil Wahnsinn und Genie eins wurden,

nur weil diese in den Grenzen des damaligen Wissens beur-

teilt worden sind und die Gefahr bei Genies besteht, die Bodenhaftung zu verlieren, weil das Genie im Denken und

nicht im Leben existiert. Aber es gibt keine grosse Kunst

ohne Dämonie, jenseits einem Wissen, jenseits des Alltages

und jenseits der rationalen Wachheit  Luwig van Beethoven

gilt als Erneuerer der  Musik, utopischer Visionär der Freiheit, ein schwärmerischer Idealist und leidender Mensch. Er gilt als Inbegriff des deutschen musikalischen Genies und Vincent van Gogh gilt als Begründer der modernen Malerei. Für den Zeit- genossen war es verrücktes Zeug, für uns ist es geniehaft.

Die Komponisten Luwig  van Beethoen und Richard Wagner wurden von der objektiven Wissenschaft als wahnsinnig erklärt.Dieses beweist nur, wie  sehr solche Forscher imstande sind, die Objektivität  zu verkennen*.

* 1.) Wie alle bedeutenden Leistungen des menschlichen Geistes sind

auch die großen Kunstwerke Produkt eines dialektischen Prozesses.

Gäbe es die Polarität nicht, gäbe es auch keine Entwicklung, weil nur Widerspruch als Polarität der Entwicklungsspannungszustand entsteht.

Im Lebenswiderstand liegt die Quelle und Triebkraft aller Entwicklung

und dieser ist  komplementär lebenszugehörig und passen zusammen

wie der Schlüssel zum Schlüsselloch. Ein grosses Kunstwerk entsteht

aus dieser Wechselwirkung. Es ist im wesentlichen Kritik an seinem Vorbildes und seiner Quelle. Je bedeutender der Künstler umso, aus-

gesprochener werden in seinem Werk zerstörerische Tendenzen

gegenüber dem Einfluss hervortreten, an dem es sich entzündet hat.


2.) Wie Mozart ein mit der Bestimmung zur Kultur geborenes Talent gewesen ist und wie im Gegensatz Beethoven Genie in seinen höchsten Werken noch barbarisch anmutet.

 

3.)" Der pathologische Genie-Begriff gilt nur in der kranken- und unpro-

duktiven Welt. Denn Krankheit, die Unvergängliches und Unsterb-

liches schafft ist keine Krankheit mehr, sondern eine Form der Über-

und höchsten Gesundheit "*.


* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller.



XIII.) Was als Genie genannt wird, sind geistige und körper-

liche Anlagen, welche überproportional ausgeprägt sind bzw.

das sich im Lebenslauf selbstentwicklende kategorische   

Individual-Logos als Lebenformwille eines eingeborenen Bauplan-Lebensprinzips der Unverwechselbarkeit, Einzig-

artigkeit und Notwendigkeit. Das Genie liegt bei dem einen in den " Laufversen "  und bei einem anderen in den " Dichterver-

sen ". Mirabeau war ein( Genius der Freiheit), Vincent van Gogh (Genius  der Malerei), Ludwig van Beethoven (Genius der Musik), Usain Bolt (Genius im 100 und 200 Meter Lauf), Johann Wolfgang Goethe (Dichtergenie), Reinhold  Würth ( Unternehmergenie), Otto von Bismark (politisches Genie), Napoleon Bonaparte

(Kriegs- und Schlachtengenie),Meister Eckhart (religiöses Ge-

nie), Albert Einstein (Genie der Physik), Gebrüder Grimm (Märchengenies), Immanuel Kant (philosophisches Genie), Karl May (Schriftstellergenie),Joseph Rouget Lisle (Schöpfer  der Marseillaise)  Diese Aufzählung von Genies und Grosse der Menschheit ließe sich ins Unendliche fortführen.Ohne  diese würde der Menschheit etwas fehlen. In seinem Letzten, sei- nem  Verborgensten erkennt  man ein Volk  oder eine Stadt immer  nur  durch seine  besten  Menschen, seine  geniale Naturen.


XIV.) Ein Benjamin Franklin (Gründervater der Vereinigten Staaten) formt sein Leben zum Lehrbuch, ein Otto von Bismarck (Politiker und Staatsmann) zum Dokument, Jean-Jacques Rousseau (Schriftsteller) zur Sensation, Johann Wolfgang Goethe (Dichter) zum Kunstwerk und romanhaftes Gedicht, Napoleon Bonaparte (Kaiser der Franzosen) auf St. Helena als Rechtfer- tigung in Erz, als Statue und Denkmal. Berühmte Männer sind niemals bedenkenfrei in ihrer Selbstdarstellung und ihr Lebens-

bild wird zur ausgeformten Legende *.


* In inhaltlicher Textanlehnung an den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig.


XV.) Wie ein Beethoven, wie ein Michelangelo ureinsam gegen die Welt standen und erst aus dieser Einsamkeit eine höhere  Kraft erzielte. Einsamkeit ist die Vorbedingung eines Genies

zu seinem Werk. Die bedeutsamsten Botschaften der Mensch-

heit sind aus dem Exil gekommen. Die Schöpfer der Gross-Religionen wie Moses, Christus, Mohamed, Buddha  mussten

alle erst eingehen in das Schweigen der Wüste, in das Nicht-unter-Mensch-sein, ehe sie ihr entscheidenes Wort  erheben konnten. Miltons Blindheit, Beethovens Taubheit, das Zuchthaus Dostojewskis,  der Kerker Cervantes, die Einschließung Luthers

auf der Wartburg, das Exil Dantes und Nietzsches selbstwei-

lige Einbannung in die eisigen Zonen des Engadins. Alle waren sie gegen den wachen Willen des Menschen *.


* In inhaltlicher Textanlehnung an den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig.


XVI.) Nur scheinbar entsteht ja ein Künstler durch seine E-

poche und ein Dichter durch seine zeitliche Spähre. In Wahr-

heit besteht jene nur durch ihn allein. Nicht die Epoche dauert und das Werk welkt hin, sondern die Epoche altert ab und

die Kultur wird durch das Werk bereichert und erneuert. Wo

das Intimste in vollkommene Form gegossen wird, entstehen klassische Werke. Es wird oft vergessen, dass die Werke ewig jung bleiben, aber die Dichtermenschen selbst inzwischen altern. Schiller ist Hofrat geworden, Goethe Geheimrat,

Herder Konsistorialrat und Fichte Professor. Bei welthisto-

rischen Gestalten ist die Nation um diesen Tod mehr zu bedauern als er selbst. Ihr wahres Schicksal ist nicht persön-

lich, sondern historisch *.


* In inhaltlicher Textanlehnung an den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig.


XVII.) ) Wer kennt nicht die genialen Tragikfiguren des Geistes. Den Philologen Friedrich Nietzsche, den Dichter Friedrich Hölderlin oder den Dramatiker und Literaturpoet Heinrich

Kleist. Was diese drei gemeinsam verbindet, dass sie Knecht

des Dämons ihres Schaffens waren, deshalb unter geistigen

und physischen Verfall litten und in geistiger Umnachtung, als Pflegefall oder im Suizid endeten. Hand in Hand mit der inne-

ren Selbstzerstörung und Vewirrung der Vernunft. Hölderlins Übergang  ins Pathologische ist vollkommen stufenhaft, nicht

wie bspw. bei Nietzsche ein plötzlicher Einsturz eines  unge-

heuren, bis in den Himmel des Geistes erhobener Bau. Es

war gleichsam ein Abbröckeln, Stein um Stein, ein Lösen des Fundaments, ein allmähliches Bodenlos werden. Als verwege-

ner Spieler setzt Nietzsche (wie Hölderlin einmal von sich fordert) die ganze Seele der zerstörenden Macht der Wirk-

lichkeit aus und er weiss, dass er ein gefährliches Leben lebt *.


* In inhaltlicher Textanlehnung an den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig.


XVIII.) Dämonisch wird hier die eingeborene, wesenhafte Un-

ruhe des schöpferischen Menschen verstanden, welche ihn ins Unendliche, Richtungslose, Elementarische treibt und wer nur ein leidenschaftlicher Idealist und nicht auch ein erdgebun-

dener, nüchterner Realist ist, ins Chaos, in die Selbstzerstö-

rung  bis in den Untergang führt. Dieser Dämon ist nur solange eine freundliche, fördernde Macht, wo er die heilsame Span-

nung aufrecht erhält, diese nicht zur Überspannung  ausartet,

wo der Mensch Besessener  einer höheren Macht wird. Gleich einer leeren Larve bedient sich der Dämon seiner unwissen-

den Gestalt. Nietzsche  Hölderlin, Kleist  waren alle drei solitäre, nomadische, weltfremde, unpragmatische Naturen

und was besonders sinnfällig ist, ihre Unverbindlichkeit zur

Welt und zum Leben. Sie suchten nur die bessere, reine

Welt, aber von und auf dieser sich bekanntlich nicht leben lässt. Alle drei wussten nicht selbst um ihren Weg, um ihren Sinn, weil sie nur vom Unendlichen Unendliches  erfuhren *.



* In inhaltlicher Textanlehnung an den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig.


                      XIX.) Tragikfiguren des Geistes


Die nachstehenden Psychogramme von den Genies


  • Friedrich Hölderlin -Dichter
  • Johann Wolfgang Goethe-Dichter
  • Friedrich Nietzsche-Philologe und Philosoph
  • Heinrich Kleist-Dramatiker
  • Charles Dickens-Schriftsteller
  • Tolstoi/Dostojewski-Schriftsteller
  • Desiderius Erasmus von Rotterdam -Theologe
  • Casanova -Schriftsteller und Abenteurer
  • Balzac-Schriftsteller
  • Calvin -Theologe
  • Vincent van Gogh-Maler
  • Napoleon Bonaparte -Kaiser der Franzosen

sind eine Textanlehnung und Auszüge aus den nachstehenden  (kurz)biografischen Werken des österreichischen Schriftstellers

Stefan Zweig, welcher wiederum genial, meisterhaft die Psyche

dieser welthistorischen Gestalten in der letzten Ursache kieselhell

und messerscharf mit Röntgenblick beschreibt. Schon die Textzitate

der historischen Werke zeigen seine Sprachkraft, dass die Volltexte

der Taschenbuchausgaben als auch seine anderen Werke oft nach

Jahre langer schriftstellerischer Recherche-Akribie von ihm unbedingt lesenswert sind und dieses literarische Kleinod einer Leserschar-Renaissance würdig sind.


  • Der Kampf  mit dem Dämon:Hölderlin, Kleist, Nietzsche
  • Drei Dichter ihres Lebens:Casanva, Stendahl, Tolstoi
  • Drei Meister: Balzac, Dickens, Dostojewki
  • Triumpf und Tragik eines Erasmus Rotterdam
  • Balzac-eine Biografie
  • Castellio gegen Calvin

* Wer über die Geistesgrössen der Menschheit mehr wissen will, ver-

weise ich auf Bibliograhien der freien Wikipedia-Enzyklopädie in https://www.google.de


                    Friedrich Hölderlin-Dichter


> Das Genie des Dichters Friedrich Hölderlin ist nicht so sehr das

Genie einer Dichtkunst,  sondern das ein frommes, mystisches Wunder der Poesie als letzte ausschließliche Wahrheit als Evangelium. Seine Auffassung von der Poesie  ist eine Sakrale. Dieses war für ihn eine Form der Gottsuche wie  es z.B. die Theologie und Philosophie ist. Wer das Göttliche verkünden will, muss sich ihm weihen und muss sich ihm opfern. Hölderlin kann nicht in einem Amt, in einem Beruf, in einem

Kreis leben. Jede andere als die poetische Existenz ist ihm unmöglich.

Er war nur schwach verwurzelt mit der Wirklichkeit. Das normale Alltagsleben war für ihn nicht lebenswert und ausserhalb der Ekstase

alles schal und sinnlos. Hölderlin weigerte sich statt seiner Prosaik eine  bürgerliche Stellung anzunehmen und  deshalb stützte er aus seiner Dichtung in das Leben zerschmetternd zurück. Wenn er reflektiert,

ist er ein Kind der Wirklichkeit und diese empfand er, weil nur schwach verwurzelt immer schon als Feindseligkeit. Er ist ausgestoßen von den Seinen, zurückgestoßen zu sich selbst und immer vom Leben abgeson-

dert. Besitz und Verluste rühren nicht an seinem innersten Leben*.


* Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird gefragt auf welcher Schule ich war

und von wem ich gelehrt wurde, weil je bekannter die Bildungsein-

richtung,  desto grösser ist das gesellschaftliche Renommee.  Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt das prosaische Dichterwort  Friedrich Hölderlins; "Menschen haben es nicht mich gelehrt, mich trieb unendlich liebend  ein heilig Herz Unendlichen entgegen ".


> Aus der jünglingshaften Begeisterung des beginnenden Hölderlin ist dä-

monische Trunkenheit geworden und " heiliges Rasen ". Was bei dem Dichter Friedrich Schiller nur Begeisterung, Reinheit, Überschwang war und mehr eine rethorische-dogmatische Forderung, dass wurde bei Hölderlin sein Leben und lebte das schillerische Postulat der idealisti- schen Forderung als Existenz. Er glaubte an die Götter und das Grie-

chenland, die für Schiller längst nur bloß grossartige Allegorien wur-

den mit einer religiösen und nicht bloss poetischen Gläubigkeit. Er erfüllt die Mission des Dichters, die jener nur schwärmend postuliert,

die Begeisterung substanzlos bleibt und ihr Inhalt ist gleichsam  der  Zustand selbst.


> Die Dichtung ist für Hölderlin nicht nur eine Zutat und Schmuckhaftes des Lebens am geistigen Leib der Menschheit, sondern das Höchste, Zweckhafte und Sinnvolle, das alles erhaltene und gestaltende

Prinzip. Wie Michelangelo in seinen halb gestalteten Steinblöcken ist Hölderlin in seinen chaotischen Fragmenten vollendeter als die Vollendung selbst, die immer ein Ende ist. Hölderlin wählt nie die

Worte aus nach der sinnlichen Schwerkraft, sondern nach ihrer Flug-

und Schwungkraft als Träger der Entsinnlichung, die aus der unteren

in die obere göttliche Welt der Ekstase hineingetragen wird. Sein

Geist vergeht, verweht spurlos im Gedicht  und der Geist des Ge-

dichtes wiederum verlischt in chaotischer Dämmerung. Alles

Irdische, alles Persönliche, alles Formhafte wird aufgezehrt in dieser vollkommenen Selbstvernichtung. Sein Eros lebt sich nicht

aus, sondern träumt sich bloß. Nach aussen ist nie ein Wissender geworden, sondern ein inhaltloser Träumer, Überweltlicher und

Schwärmer geblieben. Er ahnt immer nur ohne wirklich zu finden.


 > Hölderlins Schönheit ist auch gleichzeitig seine Schuld. Aber sein Heldentum ist deshalb  so grossartig, weil es ohne Stolz, Ego- oder Geldwille ist, ohne eines Sieges-und Erfolgsvertrauen. Hölderlin ist nur gross wenn er dichtet. Aus dieser Größe der Anschauung allein erklärt sich sein Heldentum. Nur um der Berufungs- und um  der Sache willen

hat er es getan, weil er einfach vom inneren Lebensdrang her nicht anders konnte. Hölderlin ist nicht für  die Masse geschrieben worden

und es können sich nur Geister annähern. Er  jedoch, Hölderlin er-

scheint der Seele (so wie Immanuel Kant immer  ein Greis) einzig im Sternbild   des  Jünglings. Diesem engelhaften, abstrakten Geist, 

dem die konkrete Geisteskälte des Philosophen Kants absolut kontrapunktisch entgegengesetzt war.


> Siehe auch nachstehende charakterliche Gegenüberstellung von

                   Hölderlin und Johann Wolfgang Goethe

                   


               Johann Wolfgang Goethe-Dichter


> Johann Wolfgang Goethe dagegen war Sinnliches und Geistiges zugleich. Einerseits die lebensverbundene Bodenhaftung mit dem tatsächlichen Leben, Verbindlichkeit und Verwurzeltheit mit der Welt, Familie, Besitz und gesellschaftlicher Mittelpunkt und  andererseits das bodenlose Streben nach höherem, was den Menschen übersteigt und erst einmal da stehen im Leeren und schaffen im Leeren. Goethe  brauchte nicht die Erde zu verlassen, um das Unendliche zu erreichen uns erweiterte sich ohne einen Teil seines Selbst aufzugeben. Für Goethe war Dichtung nur Teil seines Lebens, für Hölderlin war es der Sinn des Lebens, dem

einen nur persönliche Notwendigkeit und dem anderen ein über-

persönlicher, innerer Auftrag. Bei Hölderlin verwandelt sich nicht wie

bei Goethe Erlebnis im Gedicht, sondern es  entschwindet, es verdunstet im Gedicht, es löst sich vollkommen, spurlos auf in Wolke und Melodie. Hölderlin verwandelt nicht Leben zur Poesie, sondern es entflieht dem Leben ins Gedicht als in die höhere, die wahre Wirklichkeit seiner  Existenz.


> Mit unbeugsamer, erdfester zielstrebiger Kraft dichtete Goethe von

der Erde aus, Hölderlin über die Erde hinweg. Er war immer vom Leben abgesondert, während Goethe mit beiden Beinen auf der Erde stand. Beide sind sich einmal in Weimar begegnet. Hölderlin hat Goethe im geistigen Sinne nicht erkannt aber Goethe ihn auch nicht. Goethe

machte schon zu Lebzeiten Karriere und war der geistige Mittelpunkt

des damaligen Deutschlands, während Hölderlin eine späte Karriere erst nach seinem Tod machte. Hölderlin will von ihnen jugendliche Begeis-

terung und sie lehren ihm Bedächtigkeit und konservative Werte.


> Hyperion bleibt ewig Knabe, ewig haltloser Träumer, er ahnt nur ohne wirklich zu finden, um sich zu festigen. Kleist, Nietzsche und Hölderlin sind am Ende  ihres  Daseins  einsam, verlassen und erdentfremdet,

indes Goethe zu jeder Stunde der letzte Augenblick der Reichste ist. Goethe ver-brauchte  ebenso viel heroische Kraft um sich zu erhalten, wie das Dämonische  zu verschwenden. Jede Anstrengung in der einen Richtung wirkt sich erst kontraproduktiv in der anderen Richtung aus, aber es bestand ein gesunder Kräfteausgleich des Verbrauchens und des Kräfteerhalts von Gegensätzen als Gleichgewichtspunkt.


> Wer kennt nicht die berühmten Worte Goethe, dass er die Anlagen zu allen Schändlichkeiten und Verbrechen in sich empfand. Denn Goethes ganze gewaltige Entwicklung bedeutet nichts als eine ungeheurer

Kraftakt diese gefährlich wuchernden Keime in sich auszurotten.

Der Olympier will zur Harmonie, sein höchste Sehnsucht ist die Zer-

störung des Gegensatzes. Er brauchte sich auch nie zu verleugnen,

um sich zu steigern. Er war Idealist und Kenner der menschlichen Natur. und hasste das nebulöse Mystische, denn gerade er wusste, wie leicht  man philosophischen Wunschträumen, besonders in der Sturm- und Drangzeit verfällt. Auch zur Musik stand Goethe vorsichtig und skep-

tisch gegenüber, weil dort die Gefahr zum Ausbruch in die Unendlich-

keit  bestand. Er will immer Herr seines Schicksals bleiben und von den Dingen nur genau so viel nehmen als es ihnen erlaubt, indes  Höl-

derlin als Verschwender sich immer ungeteilt mit ganzer Seele gren-

zenlos mit jedem Eindruck hingibt und  beglückt und dann wieder

sich alles in Luft auflöst. Während Goethe ewig auf der Flucht vor

seinem Schicksal ist, um den ungeheuren Schutz des Lebens zu

retten dem er sich anvertraut  hat, fühlt Nietzsche  prometische

Lust sich mit dem Unendlichen zu messen. Goethe will zum anti-

kisch-Apollinarischen,  Dostojewski zum  Bachantischen. Er will

nicht Olympier, gottählich, sondern nur ein starker  Mann sein.


> Goethes Lebensformel bildet der Kreis. Geschlossene Linie, volle Rundung und Umfassung des Daseins, ewige Rückkehr in sich selbst,  gleiche Distanz zum Unendlichen, zum unverrückbaren Zentrum als Lebensmitte, allseitiges Wachstum von innen her. Er ist das beste

Beispiel dafür, wie er ungestört in den Tumulten der napoleonischen Kriege seine  innerste Schanze  verteidigt hat die er  " Zitadelle "

nannte, darin ruhte und  geistig produktiv war. Er hat mehr als 60

Jahre an seiner Tragödie " Faust " gearbeitet.


           Friedrich Nietzsche- Philologe und Philosoph


> Er war zunächst preussischer Staatsbürger, ab seiner Übersiedlung

nach Basel 1869 wurde er auf eigenen Wunsch hin staatenlos. Seinen Anfang der 1890er Jahre einsetzenden Ruhm hat er nicht mehr bewusst erlebt. Den Rest seines Lebens verbrachte er als Pflegefall in der Obhut zunächst seiner Mutter, dann seiner Schwester, und starb 1900 im Alter von 55 Jahren möglicherweise an den Spätfolgen einer Syphilis, die er sich in jungen Jahren zugezogen hatte*.


 * Kurzbiografie Quelle Wikipedia

 

> Nietzsche ist nicht zu bannen in eine Lehre und schuf keine syste-

matische Philosophie. Oft wählte er den Aphorismus  als Ausdrucksform seiner schriftstellerischen Botschaft. Er analysierte seine Zeit, vor allem die seiner Auffassung nach inzwischen marode gewordene (christliche) Zivilisation (Gott ist tot). Er gilt als Apokalyptiker der Dekadenz und hegte einen abgründigen Haß gegen die Heuchelei der bürgerlichen Gesell-

schaft, lehnte sich gegen die abgelebten Traditionen und die christlichen Tugenden auf und seine Liebe galt dem prometischen Wagnis.  Er konnte es nur verkünden und nicht verhindern.


> Er wird als der klarste, wissende Geist betrachtet, der jemals unter uns geweilt, aber von den Geistesgrössen seiner Zeit und dem Einzelnen nicht verstanden wurde. Ein Beispiel zeigt das geringe Interesse an seinen Werken, wo er ein Werk in der Auflagenhöhe von 40 bis 70 Exemplaren drucken liess, von denen noch viele verschenkt  wurden, bei einem Volk von 70 Millionen Einwohnern.


> Nietzsche suchte nicht wie die meisten aller Philosophen Rast und Ruhe, sondern als gejagter Knecht und Höriger des Dämons den berg-

steigerischen Superlativ aller Erregung und Bewegung. Während

Goethe im (Dämon)vergleich ewig auf der Fluch vor seinem Schicksal

ist, um sich nicht selbst zu zerstören und den Schatz zu retten, dem er sich anvertraut fühlt, hat Nietzsches Lust sich mit dem Unendlichen

zu messen und geht den umgekehrten Weg der Selbstzerstörung. Er

weiss aber, er gehört zu den Wissenden, dass er ein gefährliches

Leben lebt.Wie ein Fesselballon der ständig Last und Ballast  abwirft, wird Nietzsche durch seine Entschwerungen, sein Loslassen immer freier. Mit jedem abgekappten Tau, mit jeder abgeworfenen Abhängigkeit hebt er sich immer herrlicher auf zu weiterem Umblick,

zu umfassender Schau, zu zeitloser,  persönlicher Perspektive.


> Es ist Nietzsches Erkenntnis, dass der Mensch etwas ist, was überwun-

den werden muss. Sein Interesse für Musik war bei weitem reger als

sein Interesse für die Malerei und wurde von der  Person und der Musik Richard Wagners inspiriert, dessen persönliches Leben vom Stil des

Barock gekennzeichnet während Nietzsches Lebensstil von strenger

Gotik. In den sechzehn Schaffensjahren wechselte er vierzehn mal s

einen Aufenthaltsort, lebte spartanisch und besaß nichts. Jedes Genie sagte Nietzsche, trägt eine Maske. Der Arzt und Tiefenpsychologe Sig-

mund Freud notierte, dass Nietzsche  einer der schwer durchschau-

barsten Maske sich ausgewählt hat, die der Unaufälligkeit und Un-

scheinbarkeit.


> Selbst der klarste Genius des Jahrhunderts war nicht wach genug, als das die Zeit und die Gegenwart den Philosophen Friedrich (Nietzche) verstanden hätte.64 Zentner schwer lastet in ungebundnen Stapeln die Pro- duktion seiner 20 Jahre im Keller und er musste noch sein Restgeld für die Büchererscheinung ausgeben. Aber  niemand kaufte seine Bücher und er findet dann nur sieben Menschen im deutschen sieben-Millionen- reich, denen er ein Exemplar zuschicken kann*.


                   Heinrich von Kleist-Dramatiker


> Der Prinz von Homburg des Literaturpoeten Heinrich von Kleist ist

sein wahrstes Drama, weil es sein ganzes Leben enthält, zu grausa-

men Realitäten seines Gefühl werden und nicht wie z.B. bei dem

Dichter  Friedrich Schiller nur poetische Fiktionen bleiben. Kleist weiss es, wo es ihn hintreibt. Von Anfang an, in den Abgrund. Sein Dasein ist nicht ein ausgefülltes Leben, sondern einzig und alleine durch das Gestrüpp seines Schicksals von Leidenschaften Zerrissener, ein ewiges Zujagen in den Abgrund dem Ende zu, das  ist Kleist wie keiner. Aber nichts wäre irrtümlicher, als in ihm einen zügellosen Menschen zu sehen, denn das  ist ja seine äussere Qualität, seine ureigene Tragik,

dass er sich mit allen Geißeln und Martern seiner Leidenschaften fort peischt, ständig zügelt und das dieser starre Zaum seines Willens ihn zurück reisst, während er vorwärts will und sein ihn überwältigt, indes

er in sich stets nach innerer Reinheit strebt.


> Der überschwenglichen Leidenschaft steht ein ganz schwacher weiblicher Wille entgegen und sie werden überflutet und zermalmt von ihren Treiben und zerrieben von dem inneren Wirbel ihres Wesens.

Von Stufe zu Stufe schwindet der Willenswiderstand und sie ver- trinken, verspielen, vergeuden und verlieren sich. Der Maßlose kennt

nur das Alles oder das Nichts und will schon mit dem ersten Versuch ständig im Superlativen alle Unsterblichkeit erreichen. Die Romantiker suchen das Wunderbare als eine Frommheit, während Kleist das Son-

derbare als eine Krankheit der Natur sucht. Damit ist jene kleistische Übertreibung im Literarischen pervertiert.                      


> Nie war Kleist antiphatischer, unmenschlischer,  schulfuchshafter,   verpreusster als in jener unglücklichen Epoche, wo er den Menschen

in sich mit Büchern und Kollegen und Präzepten sucht. Nie sich selber, und seinem  glühenden Wesenskern enfremdet, als er sich vom Bürger

zum nützlichen Menschen zu ertüchtigen strebt. Ihm steht neben seiner überschwenglichen Leidenschaft ein ganz schwacher weiblicher  Wille entgegen,dem er nichts entgegensetzen kann. Wie bei vielen anderen charakterlich schwachen Genies vertrinken, verspielen, vergeuden und verlieren sie sich. Sie  werden zerrieben von dem inneren Wirbel ihres  Wesens. Sie fallen von Stufe zu Stufe mit immer  schwächeren Widerstand des  Willens.


                      Charles Dickens-Schriftsteller


> Charles Dickens ist der einzige grosse Dichter und Schriftsteller des 19.Jahrhunderts, dessen innerste Absicht sich ganz mit dem geistigen Bedürfnis der Zeit deckt. Dickens übertreibt wie jeder große Künstler, aber nicht ins Grandiose, sondern ins Humoristische. Shakespeare

bspw. war die Inkarnation des heroischen Englands, während Dickens

nur das Symbol der Bourgeoisie und Untertan der hausmütterlichen, unbedeutenden "Old Queen Victoria " war, Bürger eines prüden, mit

einer falschen Moral, geordneten Staatswesen, aber windstill, ohne Kulturkritik, Leidenschaft und Aufbruchstimmung. Seine Dichtung

ist eminent demokratisch, zeitgeistangepasst und nichts sozialisti-

sches. Dazu fehlt ihm der Sinn für das Radikale, obwohl ein " enfant terrible" von Nöten gewesen wäre.


                   Lew Nikolajewitsch Tolstoi

             Fjdor Michailowitsch Dostojweski

                            Schriftsteller


> Tolstoi Leben ist darum didaktisch, ein Lehrbuch, ein Pamphlet

(Spott- und Streitschrift), das Leben von das Dostojewski ein Kunst-

werk, eine Tragöde, ein Schicksal. Tolstoi ist kein überirdischer,

sondern ein vollkommener irdischer geerdeter Mensch. Nirgends überschreitet er, obwohl Flüchtling zu Gott, die Zone des Fasslichen

und Rationalen. Er war mit einer elementaren Gesundheit gesegnet,

ein Körper gezimmert für ein Jahrhundert. Dostojewski  hat die Herr-

schaft über sein Schicksal an das Schicksal zurückgegeben. Immer ist

bei Dostojewski der erste Eindruck Grauen. Für ihn war das höchste Symbol der Gekreuzigte und der zweite Eindruck ist erst seine

gewaltige Grösse und über die  Zeit hinaus wirkendes Schaffen*.


* Beim gotischen Lernprinzip kommt es in Anlehnung an das Alters-

tagebuch des Schriftstellers Lew Nikolajewitsch Tolstoi nicht auf die moralische Vollkommenheit an zu der man gelangt ist, sondern nur auf den Prozess der Vervollkommnung.

 

         Desiderius Erasmus von Rotterdam-Theologe


 >  Desiderius Erasmus von Rotterdam war ein bedeutender Gelehrter

des Renaissance-Humanismus. Er war für sein Jahrhundert mehr als

eine literarische Erscheinung. Er wurde in den Burgundischen Nieder-

landen, einem Teil des Heiligen Römischen Reiches, geboren und war Theologe, Priester, Augustiner-Chorherr, Philologe und Autor zahl-

reicher Bücher. Er sprach und schrieb meistens lateinisch. Als bü-

chergläubiger Gelehrter zweifelt Erasmus niemals an der vollkom-

menen Lehrbarkeit und Erreichbarkeit des Sittlichen und er gilt als  Symbol und gemässigter Reformer der stillen, aber unaufhaltsamen  wirkenden Vernunft.Er war einer der bedeutendsten und einfluss- reichsten Repräsentanten des europäischen Humanismus, zählte zu den geachtesten Gelehrten und Geistesgrössen seiner Zeit und man nannte ihn " den Fürsten der Humanisten ".Erasmus war mehr ein sammelnder,  suchen- der, kommentierender und komprimierender Geist, der seine Substanz nicht so sehr aus sich selbst hatte, sondern aus der Welt  ge- wann. Er wirkte nicht so sehr durch seine Intensität, sondern durch seine Extensität. Erasmus hat vom sicheren Ort auf das Land der Verheißung hingewiesen.Doch weiter hat seine Weisung nie gereicht, das Land was 

er nie betreten hat.Nur hinter dem Wall seiner Bücher wusste er sich innerlich gesichert.


* Siehe auch " Für diese Erziehung zur Humanität kennt der Humanismus nur den Weg der Bildung. Erasmus und die " Erasmiker " (Humanisten) glauben, das Menschliche im Menschen könne nur entfaltet werden ver-

mittels der Bildung und des Buches "im Gliederungspunkt " Der ge- schichtliche Bildungsmensch ist entwicklungsgeschichtlich vorpubertär und der geschichtliche Entwicklungsmensch überwindet das Bildungs-

unterrichtsfach Geschichte Nr.IV  Textabschnitte Nr.12  " in Individualge- schichtlichkeit


              Casanova-Schriftsteller und Abenteurer


> Casanova, der homo eroticus, machte sich die ganze Welt zur Bühne und Europa zur Kulisse, um zu Bluffen, zu blenden, zu betrügen und zu düpieren. Er war ein Hans Dampf in allen Gassen kannte kein Steckenpferd, auf dem er nicht reiten konnte. Was man ihm zwischen

die Beine schiebt, " meistert er " ohne sich lächerlich zu machen oder

das es auffällt. Blättert man seine Memoiren durch, so glaubt man einen Universalphilosophen vor sich zu haben. Er meistert vorbildlich die edle Alchimistenkunst aus allem Gold zu machen. Er hatte keinen guten Charakter, aber auch keinen schlechten, weil es die Triebnatur seiner seelischen Substanz war. Nicht wie er sein Leben beschreibt und be-

richtet zeigt sich Casanova als Genie, sondern wie er es gelebt hat.

Das Dasein ist des Weltkünstlers Werkstatt, Material und Forum zu-

gleich und einzig diesem seinem wirklichen und ureigentlichen Kunst-

werk hat er sich hingegeben mit der gleichen gestaltenden Inbrunst.

Er war nicht Künstler, sondern Lebenskünstler nach dem Motto: " Wir wollen fresch lieber sündig sein als primitiv, lieber leidenschaftlich als dumm und bibelbrav. Seine Philosophie ist lebensfülliger als alle mür-

rischen Lehren des Philosophen Schopenhauers und die steinkalte Dogmatik des Philosophen Immanuel Kants.


> Und das darf man Casanova wirklich glauben, dass er nicht aus Geldnot und Arbeitsfaulheit Abenteurer geworden ist, sondern weil sein Natur-

genie nicht anders konnte. Dieses naturhafte Begehren gibt Casano-

va unerhörte Macht über die Frauen, eine Beinahe Unwiderstehlich-

keit. Der ewige Untreue bleibt sich treu in seiner Weiberleidenschaft.

Vier Fünftel des Genusses bestanden für mich immer darin die Frauen glücklich zu machen, sagte er selbst einmal. Er braucht die Gegenlust für seine Lust. Für eine Stunde mit einer unbekannten Frau,  ist er Tag und Nachts, morgens oder abends unfehlbar zu jeder Torheit bereit. So reduziert sich Casanovas Weltneugier einzig auf das Organische im Menschen und würdigt keinen keinen (geistigen) Blick über den Sex-

tellerrand hinaus. Er hat nur seine Leidenschaft befriedigen wollen

und diese kann ihm nicht im Geringsten zum Frieden verhelfen, den er gesucht hat.


> Das erotische Aus- und Erleben ist flüchtig, während erst im Wider-

stehen als Sublimierung die Seelenkraft  gesteigert wird. Was zur Fort-

pflanzung dient, dient auch der Fortentwicklung und dem schöpferischen Schaffen. Es kommt nicht von ungefähr, dass mancher Schriftsteller

seine Werke meine Kinder nennt und dichterisch von der Brautnacht

des Geistes gesprochen wird. Stefan Zweig konnotierte, dass in einem Zweizeiler von Johann Wolfgang Goethe mehr geistige Substanz ge-

schaffen wurde als in den schätzungsweise 3000 Liebesnächten Casanovas. Er wird heute von allen europäischen Sprachen als Ritter unwiderstehlich, Frauenvielfraß, und Verführer verstanden und repräsentiert im männlichen Mythos genau, was als Pendant Helena Phrygne " Ninon de Lenclos" als französische Kurtisane mit unzähligen Liebhabern im weiblichen*.


* Trivia: Casanova betätigte sich in jungen Jahren als Pfarrer.


                          Honoré Balzac-Schriftsteller


> Bei keinem Dichter ist die Intensität des sich verlieren in sein Werk,  der Glaube an die eigenen Träume stärker gewesen, die Halluzina-

tion so nahe an der Grenze der Selbsttäuschung und im Rausch der  Arbeit an die Existenz seiner Gestalten glaubte. Balzac leidet an einer grotesken Aristokratenmanie, seinem Snobismus. Für ein echtes Adelspatent von dem einfältigen Louis Philipp unterschrieben hätte er seinen Seele verkauft. Er ist einer der Künstler, der nur aus der Not heraus schaffen kann.Er war ein workaholic würde man heute sagen.

Dreizehn Stunden am Tag lies er den Gänsekiel rennen und sie ver-

gehen wie 13 Minuten. Weil er immer in Geldnot war, hatte er schon

noch nicht geschriebene Werke verpfändet. Wenn Balzac es schaffte

seine Phantasie in Arbeit umsetzte, schaffte diese ihm hunderdtausende Franc und ausserdem unsterbliche Werke. Will er aber seine Illusionen

in Geld umsetzen so bleiben nur Schulden.

 

> Wie Goethe oder van Beethoven wählt Balzac keine eminenten Geister die ihm Anregung bringen und sich das künstlerische Werk rankt, son-

dern ihm genügen Leute. Balzac zieht sich von der vornehmen Gesell-

schaft zurück, die nicht gross genug ist für seine Ideen und nicht aktiv genug für seinen Impetus. Aber als Wahrhafter muss er unerbittlich feststellen, dass wie alle wahrhaft repräsentativen Genies eines Volkes

wie bspw. Tolstoi oder Martin Luther er auch nach dem einfachen Volk aussieht, dass sein Gesicht gleichsam die Summe zahlloser anonymer Menschen seiner Heimat  ist, volkshaftes, ein vulgäres, ein allbürger-

liches, analphabetisches  und sogar ein plebejisches Gesicht hat. In

einem Eisenbahnzug, in einem Konzert oder einem Restaurant wäre

er nicht als etwas Besonderes aufgefallen. Als Bauer hinter einem Pflug, als Wasserträger auf der Straße, als Zolleinnehmer, als Matrose in einem Marseiller Bordell; überall würde Balzac mit seinem Gesichtsausdruck

und Wesen natürlich wirken. Wenn er zu Besuch ist, ist er nicht der grosse Schriftsteller, sondern nur ein Mensch und ein Freund.

 

> Statt an die Galeere der Arbeit sich zu schmieden hätte er sich auch

für 50 000 Franc an ein reiche Witwe ketten können und für ein

bürgerliches, bequemes Geschick verkauft. Aber das Schicksal ist weiser als Balzac innere Wünsche und versagt ihm ein solches voreiliges Ver-

gnügen, weil es mehr von ihm will. Statt sein Talent auf der Ministerbank zu prostituieren, als Geschäftsmann Erfolg zu haben hält dieses alle

reichen Witwen vom Wege ab, die er nachjagt. Er findet die Statue

von dem Welteroberer (Napoleon Bonaparte) in seinem Zimmer eine Herausforderung an sich selbst. Was dieser mit dem Degen begann, werde ich mit der Feder vollenden. Die Feder als Waffe, mächtiger als

ein Degen und ein paar Ries unbeschriebenen Papiers als Munition,

um die Welt für sich zu erobern.



                    Johannes  Calvin-Theologe                                                

                  

> Johannes Calvin * 10.Juli 1509 in Noyon,Picardie; † am 27.Mai 1564

in Genf  war unter den Reformatoren des 16. Jahrhunderts der bedeutenste systematische Theologe. Sein Hauptwerk, die " Insitutio Christiane Religionis", wird als eine " protestantische Summa “ bezeich-

net. Calvin war erst einmal ein  Niemand, ein Nichts im Sinne öffent-

lichen Einflusses und obendrein ein "Habenichts", ein bettelarmer Gelehrter, der mit Übersetzungen und Hauslehrerstunden Weib und Kinder mühsam ernährt, ein Flüchtling im Fremdland ohne Bleibe und Bürgerrecht. Jahrelang lebte er im Schatten der Verfolgung, im Schatten der Armut, ewig beengt, aber auch frei, weil mit keiner Partei verbunden und keinem Fanatismus verschworen*.


* 1.) Seine Persönlichkeit und sein Lebensstil  sind umstritten. Stefan

Zweig beschreibt meisterhaft Calvins Gesichtsphysionomie."Sein freudloses, lichtloses, abweisendes Asketenantlitz, welches aussah

wie Karst in einer einseitigen, unmenschlichen Felslandschaft. Alles ist

hart und hässlich, eckig und unharmonisch in diesem düstern läng-

lichen Oval. Die scharfe haklige Nase, herrschsüchtig vorgestossen

zwischen eingefallenen Wangen, der schmale wie mit einem Messer geschnittender Mund, den jemand selten lächeln gesehen hat. Er

schläft höchstens 3-4 Stunden am Tag, nie ein Spiel, ein Spaziergang,

eine Entspannung und vor allem niemals wirkliche Lust.Seine Gesund-

heit verglich Calvin einem  ständigen Sterben ähnlich. In pausenloser

Folge Iöste ein Gebrest das andere ab; beinahe jeder Brief Calvins mel-

det einen neuen tückischen Überfall neuer überraschender Krankhei-

ten wie Migräne, Kopfschmerzen, Koliken, Nervenkrämpfe, Frostscheuer, Blasenleiden, Blutstürze, Rheumatismen.


2.) Exil, Gefängnis, Verbannung erweisen sich für die grossen Welt- revolutionäre niemals als Hemmungen sondern immer nur als Forderungen, ihrer Popularität und von der Masse vergöttert zu werden, muß man Martyrer gewesen zu sein. Die Verfolgung durch ein verhasstes System schafft einem Volksführer erst die seelische Vorbedingung seines späteren entscheidenden Massenerfolges, weil sich dadurch jede sinnfällige Prüfung der Nimbus des zukünftigen Führers ins Mystische erhöht. Beinahe alle Volkshelden der Geschichte haben die stärkste Gefühlsgewalt über die Nation gewonnen durch ihr Exil; Cäsar in Gallien, Napoleon in Ägypten, Garibaldi in Südamerika , Lenin im Ural und sind stärker geworden durch ihre Abwesenheit, als wenn es durch ihre Gegenwart gewesen wäre und so auch Calvin.


> Mit sechsundzwanzig Jahren hat er ähnlich wie Marx oder Schopen-

hauer seine Weltanschauung vor aller Erfahrung logisch durchdacht und zu Ende gedacht. Alle folgenden Jahre werden nur dazu dienen, seine organisatorische Idee im realen Raume um- und durchzusetzen. Kein wesentliches Wort wird er mehr ändern und vor allem sich selber nicht.

Keinen Schritt wird er zurückweichen und niemanden nur einen Schritt entgegen gehen. Einen solchen Mann kann man nur zerbrechen oder an ihm zerbrechen. Calvin will ausschließlich lehren, aber nie sich belehren oder bekehren lassen und duldete nur Nachbeter und Nachtreter. Er

disputiert niemals und mit Niemanden, er diktiert. Zucht und mitleidlose Strenge sind die eigentlichen Fundamente des calvinischen Lehrge-

bäudes,wo puritanische Moral, unbefangenes Genießen, alles was die Seele entschwert, entspannt, erheben will eine Sünde war. Die Kunst wurde verpönt und war eine ärgerliche Überflüssigkeit. Statt einem

Buche versucht er einem Volke seinen Willen aufzuzwingen und

wollte eine demokratische Republik in eine theokratische Diktatur,

einen Gottesstaat und eine Gehorsamsmaschinerie zu verwandeln.

Statt einen Seelenarzt hatte die freie Bürgerschaft einen Kerker-

meister in ihre Mauern gerufen und die Gemeinde hinter ein Stachel-

drahtnetz von Paragraphen und Verboten gesperrt. Seine Lehre ist

zum Gesetz geworden, das nur eine Wahrheit geduldet und Calvin

ihr Prophet ist. Calvins Gott will nicht gefeiert, geliebt, sondern nur gefürchtet werden und alle Zermonien aus der Kirche wurden abge-

schafft. Um das Göttliche hochzuheben drückt Calvin das Irdische unermesslich tief herab, um der Idee Gottes die vollkommene Würde

zu geben*.


*1.) Das man viel Unheil anrichten kann mit der Absicht Gutes zu

tun bewies der vom Fanatismus verblendete Theologe und Refor-

mator Johannes Calvin mit seiner Ansicht, dass nur durch fortwäh-

rende Bestrafung eine moralische Menschheit entstehen kann.

Das Weib und die Musik z.B. bedeutet diesem Antigriechen " DAS

BÖSE" schlechthin weil die Sinnlichkeit ablenken von moralischen Prinzipien und zur Sünde der Fleischlichkeit führt. Er versuchte

gegen alle Widerstände der Welt ein einziges System zu kasanieren.

Je mehr wir moralisieren, desto weniger Lebendigkeit haben wir in

uns. Dem anderen seine Moral zu lassen als höchste Moral, war

Calvin fremd. Denn unfruchtbar, unschöpferisch und steril bleibt

die Welt und erfrostet in einem starren System, wenn sie sie nicht getränkt und gefördert wird durch Freiheit und Sinnen- und Lebens-

freude. Nach der Anspannung erfolgt naturgemäss eine Entspannung, sonst besteht die Gefahr von psychischen Neurosen.


2.) Keinem Staat hat auf die Dauer Calvins Theokratie ihre Allmacht aufzwingen können. Glücklicherweise hat sich Euopa nicht disziplinie-

ren und puritanisieren  lassen. Der Widerstand dieser seelischen Realität zersetzt bald nach seinem Tode die Lebensfreude-und Kunstfeindlichkeit seiner unerbitterlichen Disziplin. Denn unfruchtbar und unschöpferisch bleibt die Welt, wenn sie nicht getränkt und gefordert wird durch Freiheit und Freude und immer erfrostet das Leben in einem  starren System. Das sinnliche Leben ist immer stärker als die abstrakte Lehre. Nach dem Genfer Moralapostel Johannes Calvin mit  seinem Zuchtsystem folgte als  geschichtliche Gegenbewegung der Genfer Befreier z.B. Jean-Jacques  Rousseau als Wegbereiter der Aufklärung. Erst in seinem unab- hängigsten Bürger, Jean Jacques Rousseau konnte die Stadt Genf sich von der Tugenddiktatur Joannes Calvins völlig befreien können.


3.) Durch seine moralische Tugenddiktatur entmannte der Theologe Johannes Calvin in Genf den Kunsttrieb für Jahrhunderte. Stellen sie

sich einmal vor das neunzehnte Jahrhundert Europas ohne Musik, ohne Maler, ohne Theater, ohne Tanz, ohne sein üppige Architektur, ohne seine Feste und verfeinerte Erotik und sein Raffinement der Geselligkeit. Ein Rembrandt van Rijn wäre Müllerknecht geblieben, der Schauspieler Molière ein Tapezierer oder Bedienter.  Wolfgang Amadeus Mozart

wird verhindert an seiner heiligen Heiterkeit, ein Ludwig van Beet-

hoven erniedrigt zur Vertonung vom Psalmengesang. Die Philoso-

phen Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche können nur im Schat-

ten der Moral ihre Denkwelt aufbauen. Nur kahle Kirchen und strenge Predigten als Erbauung, nur Zucht und Demut und Gottesfürchtigkeit. Hallejula !  Oh wie eckelt  es  mich zutiefst vor diesen Savonnarolas, Calvins und John Knox, welche die Schönheit auf Erden abtöten wollen und die Erde in ein Moralseminar zu verwandeln,


* Johannes  Calvin, Theologe sind Textpassagen aus dem Buch" Castellio gegen Calvin, Autor Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller

 

                          Vincent van Gogh-Maler


> Vincent van Gogh ist einer, durch den die Farbe quasi wie von selbst auf die Leinwand floss ? Aber war er nicht genialisch. Wenn ein Genie Hand anlegt, dann ist es immer aussergewöhlich, gilt als heilig und für

die Ewigkeit. Dann wird auch kulturhistorisch unbedeutende, aus-

getretene zerissene Bauerstiefel eine eigene Ausstellung gewidmet,

nur weil es von Vincent van Gogh gemalt wurde und wir gar nicht mehr das Banale des Gegenstandes sehen, sondern nur das Mirakel seiner Identifizierung. Dieser Mann wird entweder verrückt oder er lässt alle weiter hinter sich prophezeite bereits Camille Pissaro (Malerkollege)

über den 1853 als Sohn eines Pfarrers geborenen Vincent van Gogh.

Und tatsächlich sollte der Niederländer zum Wegbereiter der Moderne

werden. Dass alle van Gogh lieben und der Lieblingsmaler der Deut-

schen als Begründer der modernen Malerei geworden ist, erstaunt. Offenbar entspricht er bis in sein privates Leiden hinein dem deut-

sche Sehnsuchtsbild vom zerrissenen Künstler, ein Ideal, wie es

besonders in Deutschland seit der Romantik gepflegt wurde.Nach gegenwärtigem Wissensstand hinterließ er 864  Gemälde und über

1000 Zeichnungen, die allesamt in den letzten zehn Jahren seines

Lebens entstanden sind. Während er zu Lebzeiten nur wenige Bilder verkaufen konnte, erzielen seine Werke seit den 1980er Jahren bei Auktionen Rekordpreise.


            Napoleon Bonaparte- Kaiser der Franzosen


> Napoleon der I wurde schon zu Lebzeiten als Genie bewundert

und gefürchtet. Schwärmer sind sie alle für Napoleon, für das grosse,

für das Heroische, für die Freiheit. Er wurde als Halbgott im meta-

physischen Sinne, als Weltgeist, als Erdbeben gesehen und als der " Herrlichste " von Hölderlin bezeichnet. Ein Mann machte Viele und

seine Macht erzeugte noch mehr Macht. Napoleon kannte nur ein

Gesetz, die Entfaltung seiner Persönlichkeit. Ein Genie will nur die

ganze Welt beherrschen und überstarkes Licht wirft alle ringsum in Schatten. Die Männer um Napoleon können nur seine Sklaven und

seine Rivalen sein. Solche überragende Gegenwart duldet kein Mittel-

maß. Beim Anblick Napoleons wird ihm nachgesagt, warfen die feind-

lichen Truppen ihre Waffen weg. Nur der Tod kann seinem prometi-

schen Willen eine Schranke setzen*.


* Denn der Weg des Genies zu den Sternen zielend darf nötigenfalls auch über Menschen hinweggehen, darf die kleinen ephemeren und vergäng-

lichen Dinge missbrauchen, um den tieferen Sinn und dem unsichtbaren Gebot der Geschichte Genüge zu tun*.


* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller

 

> Napoleon Bonaparte gilt bspw. als Gigant der Geschichte der als  Genie gefeiert wurde (Frankreich hat die rauschhafte Übersteigerung und nationale Bestätigung durch Napoleon Bonaparte seinem Wesen nach genossen, aber auch bereut). Der Krieg hat Napoleon gross gemacht und es ist dann natürlich ,dass er noch immer mehr Kriege will. Einerseits wird er als cäsarischer, rücksichtsloser und selbstherrlicher Feldherr beschrieben der keine Opposition duldete,rassistischer Despot war und die Sklaverei z.B. in Haiti wieder einführte, dem Kriegsführen zur Manie geworden war und in seiner Eigenschaft als Souverän log er häufig. Der immer wieder um seines persönlichen Machtlust willens Völker zugrunde richtete, die Welt rücksichtslos in mörderische Abenteuer riss und zu

dem Diplomaten von Metternich die Worte sprach, dass ein Mann wie

er auf das Leben von 1 Million Menschen pfeife. Um seinen Willen durchzusetzen ging er buchstäblich in seinen Feldzügen über Leichen. Napoleons Kriegsleidenschaft kostete ca. 3,5 Millionen Soldaten der " grande armee "an den Ufers des Guadalquivir, des Tajo, an den Ge-

staden der Weichsel, in den Schneewüsten und Eisfeldern Russlands

das Leben *.


* (Quelle Online Spiegel)


> Andererseits war es derselbe Napoleon als Konsul, der durch Klugheit und Energie herausragende Reformen mit dem " Code civil " im postre-

volutionären Frankreich durchsetzte und damit den Feudalismus beendete . Er stellte die rechtsstaatliche Ordnung, den Religionsfrie-

den und die Freiheitsrechte wieder her. Auch das Gymnasium, das metrische System, der Straßenrechtsverkehr, die Hausnummerierung

und der Franc als Währung sind ihm zu verdanken. Auch Deutschland verdankt ihm seine grosse Flurbereinigung, aus 300 Staatsgebilden wurden 39. Die Ideen der französischen Revolution " Freiheit,  Gleich-

heit und Brüderlichkeit" befruchteten durch seine Feldzüge und Be-

satzerzeit ganz Europa. Diese führten aber wiederum zu den Be-

freiungskriegen, welche ihn dann endgültig besiegten. Er war die

Seele und der Teufel der Welt zugleich, welcher sein Land refor-

mierte und wieder ruinierte.


> Und ist für einen Knaben einen Welteroberer zu sehen nicht

gleich viel mit dem Wunsche selbst einer zu werden. Noch an zwei anderen Stellen ruhten sich in diesem Augenblick zwei Welteroberer

aus. In Königsberg, wo der Philosoph Immanuel Kant der Wirre der Welt eine Erkenntnisstruktur gab und in Weimar, wo der  Dichter Johann Wolfgang Goethe nicht minder in der Gänze in seinem Geistreich die gleiche Grösse besaß wie  Napoleon mit seinen Armeen. Es ist der

Drang das Ganze zu wollen und nicht ein Einzelnes.


> Napoleon I, Kaiser von Frankreich glaubte einst den (englischen)  Handel wie ein Garderegiment führen zu können und lehnte die aufsteigenden Wirtschaftsideen des 19 Jahrhundert ab, welche ihn letzten Endes besiegten. Er musste nach Moskau ziehen, um seinen

Kampf gegen die grösste Seemacht (England) treu zu bleiben.

                             

XX.) Auch das Weiter-Lebens-Verständnis von Genies in ihren Werken wandelt sich zum Weiterleben als Entwicklungs-Auto-

ritäts-Vorbild und das Weiterleben wird auch in Zukunft quantenphysikalisch verstanden. Der Reichtum der Renais-

sance (der Mensch wird als eigenständiges Wesen neu ent-

deckt) hat z.B. viele einzelne Genies hervor gebracht,

während im Gegensatz " heute "  keine Zeit zuvor besser war.

Wir leben ganz ohne Zweifel in der für Menschen besten Zeit, die es jemals gab und keine Zeit war entwicklungsherrlicher

zu leben. Nie waren die Umstände so günstig und es gab

noch nie so viele potentielle Möglichkeiten (in der west-

lichen Hemisphäre). Die Zeit war noch nie so reif für dieses

neue Entwicklungs-Individualisierungs-Verständnis, weil

die Menschen noch nie soweit von ihrer Entwicklung ent-

fernt waren. Das Einzige, was immer noch gilt seit allen

Zeiten, dass das Feuer der Begeisterung in einem brennen

muss. Wo Leidenschaft und Wagemut ist, da ist Grösse. Die Genies sind auch nicht für sich selber da, sondern für alle

und die Menschheit interessiert sich danach nicht dafür,

welche Opfer und Mühen das Genie auf sich genommen

hat zur Erfüllung seiner Aufgabe, auch wenn es in Not verkommen ist. Genies leben mehr im Denken als im wirk-

lichen Leben *.


*1.) Noch nie gab es so viele Menschen der Menschheit, die nicht wis-

sen, wie sie sein sollen, weil der heutige, sozialisierte, angepasste und beruflich spezialisierte Mensch nur ein verschwommenes Weltbild und keine persönlichen Zukunftsvorstellungen mehr besitzt. Aber es gab

auch noch nie so viele Möglichkeiten und Entwicklungsvorbilder wie

heute zum Neuanfang und um zu wissen, wie ich sein kann. 


2.) Erst die heutigen politischen, technischen  und sozialökonomischen Verhältnisse (Freiheit, Wohlstand, Möglichkeitsvielfalt, Kommunika-

tionszeitalter, Wertwenden, Freizeit, Prosperität, Sättigungsgrad, Kulturlosigkeit, wankende Sicherheiten, Religionsferne, Sicherheits-

ängste, Lebenssinnleere, Lebenskrisen, Überfluss, Generationen-

wechsel, Wertewandel des Materialismus etc.) haben die Entwick-

lungsvoraussetzungen für Genie(individualisierung) geschaffen. Aber

auch erst in Krisen weiss der Mensch, wer  er wirklich ist. Ein hoher Lebensstandard, Eigentum als auch die demokratischen Grundwerte bilden erst die Grundlage jeglicher sozialen Ordnung und sind das Sprungbrett für das " Entwicklungswohlergehen" und ermöglichen erst das, wovon Goethe nur träumte und jeder überspitzt gesagt, zu

einem " eigenen Goethe " als Metapher für die Individualisierungs-Einzigartigkeit und zu einem (Genie)Unikat werden kann. Es wird

hier kein neuer Geniekult auf den Thron gehoben, aber jeder ist im Grundsatz ein potentielles Genie der Selbstevolution. Es fällt schwer

sich vorzustellen, mit den Grossen und Berühmten in einem Atemzug  später genannt zu werden *.


* Am 28.August 1749, in Frankfurt am Main als Johann Wolfgang Goethe

geboren und am 22.März 1832 in Weimar gestorben, gilt als dichte-

risches Genie und einer der bedeutendsten Repräsentanten deutsch-

sprachiger  Dichtung.

 

4.) Jede Generation schafft erst die notwendigen Entwicklungsvoraus-

setzungen für die nächste Entwicklungsstufe der jetzigen Generation.

Die heutige Erbgeneration kann nur dankbar das Erbe und die Werte

der " Aufbau-Nach-Kriegs-Generation (nach 1945 in Deutschland) in Empfang nehmen und dieses für die kommende Generation nicht nur

zu bewahren, sondern den darin liegenden, möglichen Entwicklungs-

segen als Zinsen in der Individual-Genese als Weiterentwicklung ent-

falten. Darin liegt das Genie eines jeden Einzelnen. Genie, Genius und Generation entspringen aus der gleichen Wortwurzel, welche den

Vorgang und Zeugung der Abstammung bezeichnet. Weil Entwicklungs-Individualisierung etwas einmaliges und einzigartiges ist, ist es auch

etwas geniehaftes. Es wird einmal eine Zeit kommen, wo jedes Gehirn

in Spiritus konserviert wird und auf dem Friedhof stehen dann keine vergänglichen Grabkreuze mehr, sondern nur noch Denkmäler und

werden als Briefmarkenmotiv begehrtes Sammlerobjekt von Philatelis-

ten werden.


5.) Das digitale Zeitalter hat bspw. eine praktische, virtuelle ökonomi-

sche, Bildungs- Berufs-, Kommunikations- und Kulturdimension und

eine noch viel tiefere, transzendierende Lebens-Entwicklungs-Dimen-

sion. Es ist der gleiche, dynamische Quantensprung einer kulturellen Medienrevolution des modernen Buchdrucks durch die beweglichen Metall-Lettern der Druckerpresse von Johannes Gutenberg zu Beginn

der Neuzeit wie im " World-Wide-Web "des Internets, wo Ideen noch schnellere und umfangreichere Verbreitung finden. Die weltweite

Vernetzung erlaubt es, was als eine höhere technische Entwicklungs-

stufe der Ideenverbreitung weltweit eingestuft wird, dass z.B. ein

heute noch Unbekannter, aus einfachen Verhältnissen wie " ein Phönix aus der Asche empor steigt ", im gesellschaftlichen Mittelpunkt steht

und Verantwortung für andere übernommen hat, den bisher niemand

auf der Rechnung hatte. Keiner ahnte, aus welchem Holz der ehe-

malige, geistige verkannte Schulversager und Schulabbrecher ge-

schnitzt war und nun alle mit sich zieht, weil ein "digitaler Idealist "

als Genie der Selbstevolution, nicht Anerkannter,  Unbekannter und

nur sich selbst Bekannter, eine Entwicklungsnatur, von den Eltern nur

als Träumer titulierter und " stilles,  verborgenes Vorbild " bspw. " im Leseraum Internet " schweigend in einem Block, in sozialen Medien

oder auf der eigenen Webseite das Wort ergriffen hat in Anlehnung an den Philosophen Friedrich Nietzsche dass, wenn Schweiger reden, die

Welt den Atem anhält.


6.) Es hat sich noch immer nicht überall herum gesprochen, dass bisher nur " Träumer " die Welt verändert haben und verändern, die im vorherrschenden Reich nicht wahrgenommen werden und ihr eigenes Reich für alle erschaffen oder erschaffen werden. Alle, die eine Schul-

klasse wiederholen müssen, werden eines Tages alle anderen über-

holen. Das er sie alle erkennt, ohne selbst erkannt zu werden. Wer

seinen Mittelpunkt gefunden hat, der auch zum Mittelpunkt  für die  anderen  wird. Was einer geworden ist und noch wird, ist er immer nur aus sich selbst geworden und es waren nicht andere Menschen und

keine Bildungserlebnisse, welche ihn geformt haben, weil jeder Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Lebensweg immer autobiografisch, auto-

didaktisch und bildungsdialektisch angelegt ist. Aussenseiter-Meinun-

gen können zum " Massengeschmack und zur Mehrheitsmeinung "

werden. Nur die geistige Tiefe der Qualifikation als Exzellenz stellt

eine revolutionäre Internetmacht dar. Es ist das Verschränkungsprin-

zip als Interverbundenheit des kollektiven Gedächtnisses der Quan-

tenphysik, welches es bewirkt, um es mit dem französischen Schrift-

steller Victor Hugo zu sagen, " dass nichts mächtiger ist, als eine Idee, deren Zeit gekommen ist ".


7.) Siehe auch " Individualisierung in der Gesellschaft gegen die Widerstände der Gesellschaft " in  Gesellschafts-und Entwicklungs-

mensch


XXI.) Ein Hindernis, ein Genie der Selbstevolution in unserer Gesellschaft zu werden ist, dass die durchschnittliche Leis-

tungsfähigkeit genügt, das Spezialistentum gefragt ist und

die vitalen Elemente des Geniehaften kann " das derzeitige System " nicht verwerten. Nur die Gleichschaltung und 

nicht die Individualisierungsattribute als Eigenschaften und Werte sind in unserem System von Nutzen, um das reibungs-

lose Funktionieren nicht zu gefährden. Unser System hat viel Platz für einen reichen Menschen, aber wer in der vorherr-

schenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung  seinen Entwicklungs-Individualisierungsweg beschreiten will, (was

als geniehaftes bezeichnet werden kann), wird als Entwick-

lungsmensch wenig  Platz ist finden und nicht sehr weit kommen. Der grösste Genius zerschellt an der unbegrenzten Gewalt des Gewöhnlichen. Deshalb ist ihm der Alltag zu-

wider. Alle bürgerlichen Tugenden wie angepasste,  abge-

sicherte Sozialisierung und Integration eines Obrigkeitshöri-

gen  Konsensbürgers schmelzen ohnmächtig dahin in der Ge

burt eines grossen Schicksalsaugenblicks, der nur den Genius fordert *.


* 1.)" Grösse " gibt es nur gegen die Welt als Standpunkt ausserhalb der vorherrschenden Gesellschaftsordnung des Alltäglichen, Zeitgeistigen

und Meinungsmachenden und nicht mit der Welt. Ob jemand als

Grosser genannt wird, ist auch davon abhängig, von wem er seine  Selbstbestätigung erhält; vom gesellschaftlichen Kollektiv oder vom

Selbst her, was im religiösen Duktus " Gott " genannt wird. Wenn der Einzelne sich nicht mehr seine Bestätigung von oben, sondern von un-

ten geben lässt, hört er auf als einzelner (grosser) Mensch zu exis-

tieren. Der Mensch darf sich nicht auf Kultur und das Bewusstsein be-

gründen und sein Selbstbewusstsein und seinen Wert davon abhängig machen, weil das einer anderen Rechtfertigung bedarf. Kultur und Bewusstsein sind nur ein Ausschnitt und umfassen nicht das Ganze.


2.)" Die Grösse ist ein zweifelhaftes  Geschenk, das man den Men-

schen nicht aufdrängen darf. Die Grösse ist störend und im Grunde genommen haben die Menschen recht, dass sie ihr misstrauen und nicht die Treue halten " *.


* Napoleon der Erste, Kaiser der Franzosen.

 

3.) Wo Geborgenheit, Absicherung  und  Planungssicherheit als Lebens-

maxime vorherrscht, da ist kein Entwicklungsweg zu finden. Jede Ent-

wicklungsentscheidung bedeutet das Verlassen des wirklich Überschau-

baren. Der Sicherheit (Unfreiheit) steht das Entwicklungswagnis (Freiheit) gegenüber. Der Entwicklungslebensweg ist nur auf eigenes Risiko mög-

lich. Ohne das Risiko der Irrtumskrise (Erfahrung) oder des Scheiterns (Nullpunkt) ist Entwicklung nicht möglich. " Erst nach einer Krise steht

mir die Welt offen ". Der persönliche Entwicklungsweg ist einerseits

nicht jedermanns Angelegenheit und kein Weg für sattes, bürgerliches Behagen oder immer nur auf " Nummer  Sicherheit " gehende Zeitge-

nossen. Andererseits würde kein Entwickler seinen Weg  mit jemanden

in der Welt eintauschen. Seinen Platz in der Gesellschaft finden und seinen über Jahrzehnte geprüften Weg  der Geborgenheit und Sicher-

heit  gehen, ist fast jedem gegeben und gilt als Staatsbürgerpflicht. Seinen persönlichen, noch nicht gegangenen Entwicklungsweg ausser-

halb der Gesellschaftsnorm in der Unsicherheit und Ungeborgenheit und

noch nicht gegangenen Entwicklungsweg aber gehen, ist bisher nur wenigen gegeben.


4.) Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen

 

XXII.) Es ist eine künstliche, konstruierte Welt, in der jeder einzelne Mensch seine Rollenaufgabe in diesem riesigen Systemapparat zu erfüllen hat. Der Mensch als Individuum ist

in der Gesellschaft in seine Umwelt eingepasst und er funk-

tioniert nur als gesamtgesellschaftliches Mitglied, der nur

in der Totalität als scheinbares Individuum Wirklichkeit ist.

Das Maß des Menschen ist der gesellschaftliche, gleichge-

schaltete, angepasste, vorgesehene berufliche und persön-

liche Sozialisierungsweg. Eine Individualisierungs-Entwick-

lung wird als überflüssige " Selbstverwirklichung und brot-

lose Kunst " verstanden, wobei dieser Begriff als " spinner-

haft " negativ belegt ist, obwohl dieser der tiefere Sinn und

das Ziel alles Lebens ist. Deshalb ist das Genie in unserer Gesellschaft unerwünscht. Es muss schon das Feuer in einem brennen (Reife), dass dieser unbequeme Weg gegen die Wi-

derstände und Nachteile der Gesellschaft gegangen wird, welcher herkulischer Anstrengung, die Ausdauer eines Langstreckenläufers und innerer Schmerzresistenz bedarf.

Es ist die Bodenhaftung mit dem tatsächlichen Leben einer-

seits und andererseits das bodenlose Streben nach einem individualgeschichtlichem Leben*. 


* In diesem Entwicklungs-Individualisierungs-Kontext " ist dem Autor namentlich ein Entwicklungs-Berufungs-Selbstzerissenheits-Leidens-Suchweg in Frankfurt/Main bekannt, wo der Kreuzweg  aus den S- und U-Bahn Stationen dieser Stadt bestand, wo jeweils ein- und ausgestie-

gen wurde, um für einige Monate und das über viele Jahre lang bei

den dort ansässigen Unternehmen mit einfachen Tätigkeiten, obwohl

gut (aus)gebildet und vielen Erfahrungen im fortgeschrittenen, beruf-

lichen Alter in solchem instabilen Arbeitsumfeld " sein Kreuz als Weg" getragen hat und die geübte Demut oft zur Demütigung wurde,nur um seinen sozialen Verantwortlichkeiten und seinem " Entwicklungs-Indi-

vidualisierungs-Gewissen " nachzukommen, um Ruhe zu finden und

keine Selbstverwirklichung auf Kosten anderer zu betreiben. Der

Ertrag der vielen Tätigkeiten waren am Ende auch noch abzuzah-

lende Schulden, weil der Verdienst oft sich nur am Mindestarbeits-

lohn orientierte. Wer durch viele Tätigkeiten hindurch auch in Be-

rufen, die er nicht gelernt oder studiert hat zur Berufung gelangt

d.h., sonst zu nichts nutze war und damit immer wieder neu an-

fängt, muss sich ständig neu einarbeiten, damit erst einmal zu einem erniedrigenden Nichts " werden und fängt auch auf der Gehaltsskala meistens unten an. Auch besteht die Gefahr als bspw. 55 plus-Jäh-

riger überhaupt keine Arbeit zu finden. Dass durch den jahre-

langen Entwicklungs-Such-Individualisierungs-Weg in niedrig be-

zahlten (Aushilfs)tätigkeiten die spätere zu erwartende Altersrente

nach der derzeitigen (deutschen) Sozialgesetzgebung auch viel nie-

driger sein wird und zur Rentnerarmut werden kann, ist ein weiterer

sozialökonomischer Nachteil und deshalb in unserer Lebenswelt

im konkreten Berufs-und Lebensalltag nur für wenige  Einzelkämpfer,

wenn überhaupt in Frage kommt, weil er heimatlos wird und keinen

Platz hat, wo er sich niederlassen kann. Es muss schon das Feuer in

einem brennen (Reife), dass dieser unbequeme, noch nicht gegangene Weg gegen die Widerstände und Nachteile der Gesellschaft gegangen wird, weil es fast unmöglich wird, mit der Lebenswirklichkeit zurecht

zu kommen. Jeder kann nachfühlen in einem solchen instabilen Arbeitsumfeld die Sehnsucht nach mehr Arbeitsplatznormalitätsruhe einer Scheinsicherheit und geregeltem Einkommen, obwohl im nach-

hinein aus der Berufungssichtweise es für diesen Zeitpunkt notwen-

dige, aber eigentlich nur eine wertlose " Papierkrümelei " ge-

wesen war und nichts geblieben ist.


XXIII.) In kulturellen Entwicklungsphasen der Menschheit fand immer eine gesetzmässige Häufung statt, wo viele Künstler

wie Musiker, Dichter, Maler etc. gleichzeitig als das kulturelle Medium der Zeit auftraten, was auch für das jetzige Entwick-

lungszeitalter für die Individualisierung als das kulturelle

Medium genauso zutreffen wird. Es ist eine Interpretation

der berühmten These des Philosophen Georg Wilhelm Frie-

drich Hegels vom Ende der Kunst. Diese besagt, dass die Zeit gekommen ist, in der die Wahrheit in ihrer Ausdrucksform

nicht mehr der Verkleidung eines Kunstwerkes bspw. Archi-

tektur, Musik, Philosophie, Malerei, Dichtung, Bildhauerei Schriftstellerei bedarf, wenn es mit der Kunst (Kultur) nicht mehr weiter geht, sondern dann durch einen anderen Kul-

turträger als Medium vermittelt wird. Denkbar wäre es

bspw. der Kunst ein  " Entwicklungs-Individualisierungs-Ge-

sicht " zu geben,damit die Kultur wieder über sich hinaus-

weist auf etwas, was hinter ihr steht und durch sie verwirk-

licht werden soll. Damit würde sich die Museumskunst (zweite Natur) zur Entwicklungslebenskunst (Natur) und die akademi-

sche Kultur zur Selbstkultivierung erhöht. Siehe Textfortset-

zung Nr.85 in Kulturlernen-3


XXIV.) Es wäre eine Kultur, welche den ganzen Menschen erfasst, wo von der Dichter Friedrich Schiller und alle Romantiker

immer nur geträumt haben. Wenn aber alles " als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck zur Selbstkulti-

vierung " betrachtet wird, dann heisst es nicht mehr nur

  " Brot vor Geist ", sondern auch " Brot und Geist " bedingen

sich gegenseitig und die kulturelle Entwicklung verlagert sich von aussen nach innen, weil jede Wahrheit kostenlos und

überall zu haben ist. Die Rahmenbedingungen für die Ent-

wicklungsindividualisierung  als die Entwicklung des Welt

geistes (Hegel), der persönlichen (Selbst)erziehung  des Men-

schen (Herder) in der (Entwicklungs)freiheit (Kant) als Gan-

zes ist jetzt erst möglich, weil wir wie schon einmal gesagt

in der besten aller (Entwicklungs)zeiten leben und jetzt

erst die Voraussetzungen dafür und potentielle Individualisie-

rungs-Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen worden sind.

Jede Philosophie hat ihren Zeitkern und ihren geschicht-

lichen Stellenwert und die vergangenen, gedachten, philo-

sophischen Systeme sind nicht für die Zukunft geeignet.

Eine vergangene Philosophie wieder aufzuwärmen, das ist

so wenig möglich, wie ein altes Kunstwerk wegen des Zeit-

geistes und der Einmaligkeit nochmals zu schaffen. 

 

XXV.) Es ist weniger das genialische eines Goethes, Mozarts,

Bachs etc.,denen das Geniehafte leicht und selbstverständlich war und nicht darüber nachdachten, sondern mehr der kämp-

fende, suchende, unruhige Genius eines van Goghs, Beetho-

vens etc., die alles errungen, die Lebensschwere ertragen

und ständig nur ver- und nachgebessert haben, um es aus

sich selbst zu schöpfen. Seinen Entwicklungs-Individualisie-

rungsweg gehen gegen die Gleichschaltungs-und Anpassungs-Widerstände der Gesellschaft führt zu Spannungen, die erst einmal überwunden werden müssen. Das Geniale kann sich

nur am Törichten entfalten.Erst die widersprüchlichen Lebensgegensätze führen zu einer höheren Lebenseinheit

und die polar entgegengesetzen Prinzipien sind aufeinander bezogen.Es ist das Nobeldilemma in allem. Wie Mozart ein

mit Bestimmung zur Kultur geborenes Talent (griechischer, ruhiger, sicherer persönlicher, glücklicher, lebensleichter, rhythmischer Geist) gewesen ist, wirkt dagegen Vincent van Goghs oder Beethovens Genie ein mit Bestimmung Suchender

in seinen höchsten Werken eher ungehobelt  gotischer, un-

ruhiger, unsicherer, ringender leidender, lebensschwerer,

überpersönlicher, unrhythmischer Geist) *.



* Siehe  auch Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Widerspruch


XXVI.) Die Gotik als genialer Baustil entstand und wurde erst gelebt von den ständigen Verbesserungen des Jetzigen, was

auch das Genie eines Entwicklers ausmacht. Das Genie entfal-

tet sich automatisch mit der Ausdauer des Individualisierungs-Strebens. Nicht die Wiederkehr des Gleichen ist das Prinzip

der gotischen Bauweise, sondern die  Abwandlung eines

Formenprinzips durch viele Möglichkeiten, nicht Regelmässig-

keit wird erstrebt, sondern Mächtigkeit, Originalität, Indivi-

dualität, Freiheit und Fülle. Der männliche, gotische Geist

wirkt, überall wo er sich manifestiert, befruchtend, re- und evolutionierend als Aufbruchsgeist, aber er muss die Syn-

these, die Beruhigung und das Glück dem weiblichen, grie-

chischen  Harmonisierungsgeist überlassen.  


* Siehe auch Zukunft-Strassburger-Muenster


XXVII.) Gross sind nur die Zeiten, welche Entwicklungszeiten waren. Es ist das Zeitlose im Zeitlichen, das Ungegenständ-

liche, Immaterielle im gegenständlichen Materiellen, das Zweckfreie im Zweckhaften, das Gesetzmässige im Zufälligen, die Ruhe-Geduld in der Unruhe-Ungeduld, die Besonnenheit

im Rausch, das höhere kulturelle im niedrigen Primitiven,

die Einheit in der Vielheit, die ständige Verbesserung des

Alten als das Bessere anstatt das ständig Neue als das Bes-

sere, das Wesentliche im Unwesentlichen, das Natürliche im Unnatürlichen, das unsinnliche Unsichtbare im sinnlichen Sichtbaren, die inneren Bedürfnisse in den äusseren Be-

dürfnissen, die ordnende Kraft und das Ausseralltägliche in

der Vielfalt der Alltagsformen, Alltagshüllen und Alltagsmög-

lichkeiten, der spirituelle " Entwicklungs-Individualisierungs-

Sinn "  im dinglich Materiellen anstatt des materiellen Ge-

brauchs- und Wertsinnes, das Überökonomische  im Ökono-

mischen als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-

Sinn-Zweck zu erkennen. Es ist, wo die inneren Bedürf-

nisse wichtiger werden, als die äusseren Bedürfnisse.


XXVIII.) Es gibt dann keine Arbeits-, Sonn-, Urlaubs-, Feier-, Brücken-, All- oder nur Dienstage und feste Arbeitszeiten 

mehr, sondern nur noch Entwicklungstage. Dem Entwickler

sind alle Tage heilig. Voraussetzung dafür ist, dass ich mir

jeden Tag eine Reflexionsauszeit nehme, diese fest einplane

und mich nicht ständig ablenken und  vereinnahmen lasse, sondern jede Alltagserfahrung entwicklungsbewertend in Erinnerung rufe und die Prioritäten meines täglichen Tuns ständig neu festlege und Veränderungsprozesse initiiere.

Man spekuliert nicht  mehr in die Zukunft, sondern schafft

von Tag zu Tag. Somit wird jeder Tag zu einer Stufe auf der " Entwicklungssprossenleiter " nach oben, jeder Tag  ist ein

Tag näher an der Entwicklungsreife für irgend etwas, jeder

Tag ist mein besonderer Tag, jeder wiederholende Alltag

wird zum einmaligen Tag, der dem Leben fehlen würde, auch wenn die äusserlichen Lebensumstände die Gleichen sind.

Jeder Tag bekommt seinen Sinn und wird  zu einem " indi-

viduellen Geschichtstag ". Aber am nächsten Tag ist zwar  

der vergangene " Supertag ", weil ein Entwicklungstag, in

das Gesamtleben eingegangen, aber es zählt nur "das Jetzige

im Heutigen " *.


 * 1.) Siehe auch Evolutionäre Allzeit-Jetzt-Lebens-Leerzeiten-Nutzung


2.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit

 

3. Siehe auch  " Im Entwicklungsleben gibt es keine Nebensachen und im Kleinsten ist das Grosse gegeben  in  Vom Beruf zur Berufung


XXIX.) Nur das eigene, individuelle macht die bleibende, tragende Grösse des einzelnen Menschen aus. Nur die Ausdauer der ständigen Individualisierungs-Nachbesserung ist das einzige Genie (Gotisches Lernprinzip). Jedes Einzelentwicklungsleben hinterlässt einen grossen Fingerabdruck auf   der Seite der menschlichen Entwicklung. Wer anderen bei der Entwicklung 

hilft, sollte man auch gross nennen, weil Entwicklung das

Einzige ist, was bleibt. Was auf die Mittelbarkeit gerichtet

ist, kann niemals gross sein. Ein grosser Geist muss auch nach und nach die Welt überwinden. Wer Grosses vor hat, braucht den Blick für das Ganze. Grösse gibt es nur gegen die Welt 

als Standpunkt ausserhalb der vorherrschenden Gesell-

schaftsordnung des Alltäglichen, Zeitgeistigen und Meinungs-

machenden und nicht mit der Welt. Ob jemand als Grosser genannt wird, ist auch davon abhängig, von wem er seine Selbstbestätigung erhält; vom gesellschaftlichen Kollektiv

oder vom Selbst her, was im religiösen Duktus " Gott " ge-

nannt wird. Wenn der Einzelne sich nicht mehr seine  Be-

stätigung von oben, sondern von unten geben lässt, hört

er auf als einzelner (grosser) Mensch zu existieren. Der

Mensch darf sich nicht auf Kultur und das Bewusstsein be-

gründen und sein Selbstbewusstsein und seinen Wert davon abhängig machen, weil das einer anderen Begründung bedarf. Kultur und Bewusstsein sind nur ein Ausschnitt und umfassen nicht das Ganze. Auch ist alles Grosse immer einfach. Deshalb

ist Einfachheit das Resultat und die Vollendung der Reife.

Gross ist nur, wer für die Ewigkeit arbeitet. Ohne jeden

Grossen die Welt unvollständig erscheint. Der Grosse geht

seinen Weg und das Volk wird darin erzogen.


XXX.) Beim Berufs(aus)bildungs-Lebenslauf ist das Leben ein Produkt der Planung als menschliches Ermessen, gut meinend und rational wollend (traditionell begonnen und traditionell geendet). Beim Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf

ist das Leben ein Produkt des Selbstvertrauens und es

entwickelt sich  "aus sich selbst heraus ". Ich habe z.B.

Metzger gelernt, aber heute bin ich  z.B. Bundestrainer

für Volleyballsportarten oder als  Finanzbeamter habe ich

als „Garagenbastler“ in der Freizeit mir schon drei Patente " eingeheimst " (traditionell begonnen, weil man etwas lernen musste und evolutionär geendet* ).

 

*  Gegenüber, was am Tage gemacht wurde, war unwichtig gegenüber  

dem, was in der Nicht-und Nachtarbeitszeit gemacht wurde. Entwickler 

blühen erst in ihrer Freizeit auf, weil sie das machen können, was sie wirklich sind.   


XXXI.) Beim  Berufs(aus)bildungs-Lebenslauf ist die höchste Karrierestufe des eingeschlagenen Berufsbildes das Ziel (Kardinal, eine Unternehmerpersönlichkeit, ein Ministeramt, Fußballstar, General, Präsident  bspw. als Prominenter und

allen durch die Medien Bekannter). Beim Entwicklungs-Indivi-

dualisierungs-Lebenslauf ist die Individualitätsentwicklung

das Ziel, wobei der Name am Ende des Entwicklungsweges individualgeschichtlich und aufgrund der monumentalen Lebensleistung zum Inbegriff eines Grossen als eine kultu-

relle Leistung, als Vorbild oder Lebensprogramm aller wird (Erwin von Steinbach, Gregor Mendel, Sandro Botticelli,

Jacob Burckhardt, August Neidhardt von Gneisenau, Hermann Hesse etc) *.

*  1.) Jede Leistung des Berufs(aus)bildungs-Lebenslaufes gerät in die 

Vergessenheit, während die Leistung des Entwicklungslebenslaufes unvergesslich bleibt. Durch die Individualisierungs-Bestrebungen wird es

immer mehr " grosse Einzelne " geben.


2.) Siehe auch Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dyna-

mischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf


XXXII.) Beim Bildung-Kultur-Lernen lernen alle Schüler das Gleiche, während beim Entwicklungs-Kultur-Lernen jeder Einzelne ein Genie der Selbstevolution zu werden zum Ziel

hat *.


* 1.) Das Geniale ist keine Bildungskognition, sondern hat seine

Wurzeln liegen in der Kindheit und Jugendjahren, in der Genese,

in der religiöse Sozialisierung, im Eltern- und Erbgut, in den Land-

schaftseindrücken der Region, welche einen geprägt haben.


2.) Der Berufslebenslauf ist ein gesellschaftliches Spiegelbild der Her  -

kunft, Schulbildung, aus Sachzwängen heraus  Geld verdienen müssen oder weil ich nicht wusste, was ich studieren sollte, arbeitsmarkt-

gängige Ausbildung  der jugendlicher Erstberuf. Der Bildungswerde-

gang ist geprägt von Qualifikation, Berufsbildungsabschluss, Promo-

tion und Erfolg. Der Berufungslebenslauf dagegen wird von der Ent-

wicklungs-Genese her betrachtet  Wichtige Lebensentitäten wie Erb-, Kindheits-, Erziehungs- und Elterngut, Jugendjahre, Jugendfreunde, Zeitgeist, Landschaftseindrücke der Region und jede Heimat, hat ihre eigenen, monumentalen Eigenschaften), welche einen jahrelang

geprägt haben, wesenhafte Neigungen, kulturelle, religiöse Sozialisa-

tion und Traditionen, Umwelteinflüsse, persönliche Erlebnisse und Interessen, Entwicklungscharaktermerkmale, Leidenschaften, Lebens-

krisen, Handicaps, Sturm- und Drangjahre. Dieses ist im traditionellen Berufslebenslauf bisher ohne Würdigung.


XXXIII.) Jede Leistung des Berufs(aus)bildungs-Lebenslaufes

gerät in die Vergessenheit, während die Leistung des Ent-

wicklungs-Individualisierungs-Lebenslaufes unvergesslich

bleibt. Durch die Individualisierungs-Bestrebungen wird es immer mehr " grosse Einzelne " (Genies) geben. 


XXXIV.) Beim Berufs(ausbildungs)lebenslauf wurde bspw. das Berufsbild " Gross- und Aussenhandelskaufmann " auf einer

Dorf-Raiffeisenkasse gelernt (Beruf).Beim Entwicklungs-In-

dividualisierungs-Lebenslauf ist man zur Grösse eines " Grün-

dungsvaters Raiffeisen " gereift (Berufung)*.

 

* Friedrich Wilhelm Heinrich Raiffeisen war ein deutscher Sozialre-

former und Kommunalbeamter. Er gehört zu den Gründern der ge-

nossenschaftlichen Bewegung in Deutschland und ist der Namens-

geber der Raiffeisenorganisation.

 

XXXV.) Bei der Individuation bahnt sich das Grosse, weil eige-

nes, seinen Weg. Gross ist nur etwas eigenes; nur aus seiner eigenen Art heraus und aus keiner fremden Art, kann sich

der Individualisierungsstrebende sich vollenden. Wenn die

Frage nach einem großen Menschen gestellt wird kann diese

nur beantwortet werden, wenn man weiss, von wem der

Mensch bestätigt wurde und wie er sich begründete. Wenn jemand durch die Arbeitswelt, die Gesellschaft, die Medien

und seine Umwelt bestätigt wurde und dort seine Lebensbe-

gründung hatte, den mag man nicht als gross nennen *.  


* Sollte der Mensch einmal Rechenschaft " am grossen Gerichtstag " abgeben müssen, wird er nicht gefragt z.B. ob er ein guter Staatsbürger gewesen ist, was die anderen gemacht haben, nach seinem Bekannt-

heitsgrad, wie viele Tore z.B. als Fußballstar einmal eingenetzt wur-

den, nach seinem Bankkontostand, welche Position, welchen Beruf und Besitz und für was er Zeit und Interesse hatte, sondern nur nach sei-

nem persönlichen Gottesverhältnis d.h., ob er sich treu und entwick- lungsehrlich geblieben ist (also Unsterblichkeit gelernt hat),das Bessere und Höhere gewollt und egoistisch war für andere, indem er:

  • seinem Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen gefolgt ist,
  • seiner Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwick- lungslosigkeit  nachgekommen ist,
  • in der evolutionären, säkularen Nachfolge Christi seinen Entwicklungsweg gegangen ist.
  • Transzendierung durch De-und Entmaterialisierung,  
  • in der evolutionären Altjugend sich weiter entwickelt hat,
  • die Evoluionäre Allzeitnutzung  für ihn selbstverständlich war,
  • das Entwicklungs-Individualisierungs-Christentum kennen gelernt hat,
  • das Gotische Lernprinzip zu seiner  Lebensmaxime wurde,
  •  Entwicklungs-Kultur-Lernen und Indvidualisierungslernen im Beruf -und in der Gesellschaft gelernt hat.


XXXVI.) Bei einer vorwissenschaftlichen, stichprobenartigen Bewertungsstudie nach Entwicklungskriterien von ca. 200 Biografien und Lebensläufen bekannter Persönlichkeiten, Nobelpreisträger, Politiker, Philosophen, Maler, Schriftsteller, Prominente und " Superreiche ", Militärführer, und anderer gesellschaftlich und geschichtlich, relevanter Personen (als Segen oder Fluch für die Menschheit Sinne) hat die Ent-

wicklungslinie meistens konservativ begonnen und revoluti-

onär /evolutionär individualgeschichtlich (als notwendige,

geschichtliche Person der Zeit) geendet. Entwicklungsmerk-

male der Kindheit und Jugend liessen sich in die Zukunft für Entwicklungs-Wahrscheinlichkeits-Aussagen extrapolieren.

Aber es waren auch eine Minderanzahl von Lebensläufen,

wo in der Kindheit und Jugend keine eindeutigen Entwick-

lungsparameter für die Zukunft oder etwas anderes Grosses erkennbar waren, weil dieses sich in späteren Jahren erst herausgebildet hat und keiner ahnte, aus welchem Holz er geschnitzt war *.     


* 1.) Auch wenn bspw. das Leben vieler Genies und Künstler von kurzer Dauer war (z.B. Vincent van Gogh (37 Jahre),Mozart (35 Jahre), Elvis Presley (42 Jahre), Amy Winehouse (37 Jahre),  haben diese in ihrem Leben Sinnspuren hinterlassen oder sogar zeitloses und Bleibendes geschaffen. Aber auch gibt es viele Beispiele, wo die Lebens-Sinnleis-

tung erst im hohen Alter geschaffen wurde (Georg Bernard Shaw 94 Jahre, Immanuel Kant 80 Jahre oder einfach nur " Lis Kirkby hat
ihren Doktor im " zarten Alter von 92 Jahren gemacht ").


2.) Es gibt Genies, die jedem aufgetan sind, in jedem Alter und in jeder Epoche des Lebens wie bspw. Homer, Shakespeare, Goethe, Balzac, Tolstoi und dann gibt es wieder andere, die sich erst zu bestimmter Stunde oder sogar im hohen Alter zu ihrer Bestimmung und zum eigenen Lebensweg erschliessen. Die ersten 70 Jahre gab es keine besonderen Auffälligkeiten und es entscheidet sich dann in einigen Lebensjahren

oder nur einen geschichtlichen Augenblick. Dort bekommt das Leben

dann seinen Sinn.Siehe Textfortsetzung in  evolutionäre Altjugend

3.) Stendahl hatte mit 26 Jahren schon ähnlich wie Karl Marx oder

Arthur Schopenhauer seine Weltanschauung vor aller Erfahrung logisch durchdacht und zu Ende reflektiert. Kein wesentliches Wort wird sich

mehr ändern, vor allem nicht sich selbst und keinen Schritt wird zurück gegangen oder einen Schritt dem anderen entgegen gekommen. Alle folgenden Jahre werden nur dazu dienen, seine Ideen zu verbreiten

und diese organisatorisch in der realen Welt durchzusetzen.


XXXVII.)Beim Bildungs-Kultur-Lernen schlinge ich Biografien über Genies in mich hinein und bin davon gefesselt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen beginne ich selbst ein Genie der Selbstevolution zu werden.


XXXVIII.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird von geist- und ge-

schichtlichen Personen als Vorbilder gelernt. Beim Entwick-

lungs-Kultur-Lernen ist sich jeder selbst ein (Entwicklungs)-

vorbild, Maßstab und Weg zugleich und wird zu einem Vorbild

für die anderen.


XLIX.) Bildungs-Kultur-Lernen gilt für normal begabte Kinder. Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt für potentielle " Genies der Selbstevolution " welche im vorherrschenden Bildungssystem aber keinen Platz finden und die Schule für die ein Gräuel ist.


XL.)  Beim Bildungs-Kultur-Lernen hat die IT-und Internetwelt viele künstliche Genies hervorgebracht. Wenn ein Genie beim Entwicklungs-Kultur-Lernen in die Welt geboren wird, treibt es die menschliche Entwicklung voran. Es ist nicht da, um mit dem Glück hausieren zu gehen, auch wenn es Elend über eine ganze Generation bringt. Bewusstsein gründet sich auf Leiden und umso mehr Bewusstsein, umso gewaltiger das Leiden.

 

XLI.) Genieentwicklung lässt sich nach dem evolutionären Gottesverständnis auch religiös interpretieren. Jeder Ein-

zelne ist vor Gott gestellt, weil  Gott in jedem sich werden

will. Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner

selbst und durchwirkt die Welt in dem Entwicklungspro-

zess geschehen und deshalb ist Gott nahe. Durch mein Leben

bin ich Gott unmittelbar. In der Entwicklung wird Gott erst Mensch. Gott muss Mensch werden, um selbst sein und selbst werden zu können und bekommt erst durch meine Entwick-

lung sein " Gesicht " und seinen Namen. Gott braucht mich,

dass er sich werden kann. Deshalb ist Gott mir näher, als ich

(" mein Ego ") mir selber bin. Wo Entwicklung ist, da ist auch Gott und wo Gott nicht ist, ist das Leben nicht in Ordnung (entwicklungskonform). Weil der Glaube an Gott dem Men-

schen in seiner Entwicklungsanlage mitgegeben ist (weil ich

Gott brauche, sonst kann ich nicht zum Frieden kommen),

muss es ihn auch geben. Die Lebensfrage ist immer die Gottesfrage und die Gottesfrage bleibt die persönliche Ent-

wicklungsfrage, welche im " Individualisierungs-Geniestre-

ben " und nur " das Bessere zu wollen ", immer gegeben 

ist. Wie der Mensch ist, so ist sein Gott. Der Gottesbegriff

wird aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus entwickelt und damit individualisiert sich die Religion immer mehr. Wenn Gott als Lebensmittelpunkt gefunden ist, ist die Lebensfrage gelöst. Alles andere ist zweitrangig * .

* Siehe auch " Evolutionäres Gottesbegriffs,-Entwicklungs- und Vermittlungs-Verständnis eines Meister Eckhart


XLII.) " Was die Evolution uns in die Gene geschrieben hat, bleibt auch unter dem Mantel von Kultur und Zivilisation lebendig "*.


* Dean Harner, US-amerikanischer Genetiker und Direktor der Gen-Struktur.


XLIII.) Am südlichen Mainufer in Frankfurt am Main steht der " Ich-Denkmal-Sockel " und von jedem benutzt werden kann, um sich darauf fotografieren zu lassen mit dem Kommentar, jeder Mensch ist einzigartig *. 


* Von Hans Johann Georg Traxler(deutscher Maler, Cartoonist und Kinderbuchautor) entworfen.


XLIV.) " Genialität ist Objektivität " *.


* Arthur Schopenhauer war ein deutscher Philosoph, Autor und Hochschullehrer.


XLV.) Genies sind Getriebene des eigenen Talents.


XLI.) Hänge dich nicht an ein Genie, weil dieser Weg nur alleine für ihn richtig war.


XLVII.) Grosse Männer haben neben der  kleinen, alltäglichen Münze noch eine besondere zur Verfügung. Sie  können mit Unsterblichkeit bezahlen*.


* Stefan Zweig,österreichischer Schriftsteller.


XLVIII.) Die ganze Welt noch einmal  schaffen,  mit dem eigenen Atem zu beseelen, mit senen eigenen Händen zu  lenken, das

ist das  Ziel der Genies.


XLIX.) Die Zukunft der Genieentwicklung  ist " von es gibt

keine besonderen Menschen mehr zu jeder wird zu einem

Genie der Selbstevolution.


L.) Jeder der etwas macht, was er von innen her machen

muss um der Sache willen, weil er nicht anderes kann, der

ist genial und der macht sich unsterblich.


LI.) Ein grosser (Genie)Geist muss die Welt überwinden und

den darf nicht die Meinung der anderen interessieren.


LII.) " Es ist nichts gross als das Wahre, und das kleinste Wahre ist gross " *.


* Johann Wolfgang von Goethe.


LIII.) " Alle aussergewöhnlichen Menschen, die ich je getroffen habe, waren ihrer eigenen Meinung nach gar nicht ausserge-

gewöhnlich" *.


* Thomas Woodrow Wilson, amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei und 28. US-Präsident.


LIV.) " Die meisten grossen Taten und grossen Gedanken haben meistens einen belächelnswerten Anfang " *.


* Albert Camus (1913 – 1960), Schriftsteller und Philosoph. 


LV.) Alles Grosse ist einfach. Der Ursprung von etwas Grossem ist meistens etwas Kleines. 


LVI.)" Vielleicht bin ich ein Maler für Menschen, die noch nicht geboren sind. So wie Jesus der ebenfalls seiner Zeit voraus gewesen war " *.


* Vincent van Gogh.


LVII.) Nach dem Philosophen Arthur Schopenhauer ist jedes

Kind gewissermaßen ein Genie und jedes Genie gewisser-

maßen ein Kind *. 


LVIII.) " Alle Grossen waren einmal Kinder " *.


* Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller und Pilot.


LIX.) " Aber nicht das Genie ist 100 Jahre seiner Zeit voraus, sondern der Durchschnittsmensch ist um 100 Jahre hinter ihr zurück "*.


* Robert Musil, österreichischer Schriftsteller.


LX.)  " Genius ist ewige Geduld " *.


* Michelangelo Buonarroti, italienischer Maler der Hochrenaissance, Bildhauer, Architekt, Dichter und Ingenieur.


LXI.) Das Genie geht seinen Weg und das Volk wird darin erzogen.


LXII.) Ein grosser Mensch, ohne diesen die Welt unvollständig erscheint.

 

LXIII.) Genies sind immer im Werden, besonders nach dem Tod. Oft kannten die Zeitgenossen ihre Werke nicht.

 

LXIV.) Das Genie ist geschützt, weil Gott der Welt etwas Grosses geben will, was die Menschheit weiter bringt.


LXV.) " Menschen die natürlich und kindlicher Natur sind, sollte man Genies nennen. Geniale Naturen erleben eine wiederholte Pubertät, während andere Menschen nur einmal jung sind.


LVI.) Nach dem Dichter Friedrich Schiller muss jedes Genie

naiv sein oder ist keines. 


LVII.) "Aufrichtigkeit ist die Quelle aller Genialität *".


* Ludwig Börne.


LVIII.) Und es scheint ja etwas dran zu sein: Ob Mozart, Beethoven oder die Beatles – alle haben ihre großen Werke (durch Ausdauer) zustande gebracht, nachdem sie fünf-

stellige Übungsstunden absolviert hatten.


LIX.) Viele wären es gerne. So manche sind es ganz subjektiv. Doch objektiv betrachtet ist " Genie " ein rares Gut.


LXX.) Beim Bildungstalent heisst  es  " Beherrsche Dich“  und beim Entwicklungsgenie heisst es, lasse dich gehen.


LXXI.) Die Formel  für die Grösse des Menschen ist "amor  fati".


LXXII.) In einem adligen Namen ist unbewusst der Wille enthal-

ten sich von Geschlecht zu  Geschlecht weiter zu leben.


LXXIII.) Wer seinen Entwicklungs-Individualisierungsweg in der

evolutionären, säkularen Nachfolge-Christi geht, wird früher oder später zu einem unsterblichen Genie.


LXXIV.) " Heiligkeit und Genie entziehen sich jeder Definition"*.


* Heinrich Böll, Schriftsteller.


LXXV " Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut zu

riskieren " *.


* Vincent van Gogh.

 

LXXVI.) " Gebt mir ein Museum, und ich werde es füllen " *.


* Pablo Picasso, spanischer Maler.

   

LXXVII.) " Nur einer von tausend Männern ist ein Führer von Männern – die anderen 999 folgen den Frauen "*.


* Groucho Marx (1890-1977) US-amerikanischer Komödiant, Entertainer, Schauspieler.

 

LXXVIII.) " Es ist das Schicksal des Genies, unverstanden zu bleiben. Aber nicht jeder Unverstandene ist ein Genie "*.


* Ralph Waldo Emerson (1803-1882) US-amerikanischer Philosoph, Unitarier, Redner, Dichter, Essayist.


LXXIX.) " Gut die Zeiten, die keine Helden brauchen " *.


* Berthold Brecht (1898-1956) einflussreicher deutscher Bühnen- schriftsteller, Lyriker, Dramatiker, Theaterdirektor.

LXXX.) Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit *.


* Erasmus von Rotterdam (1466/1469-1536) niederländischer Philologe, Philosoph.

 

LXXXI) Die Welt ist in zwei Klassen geteilt, in diejenigen, welche das Unglaubliche glauben und diejenigen, welche das Unwahrscheinliche tun *.  


* Oscar Wilde (1854-1900) irischer Dramatiker, Dichter, Romanschrift-

steller.

 

LXXXII.) Alle sagten, es ist unmöglich. Dann kam einer, der davon nichts wusste und machte es einfach.


* Quelle unbekannt.


LXXXIII.) Der lange Weg zum Grossen (unsterblichen) ist der lange Weg zu mir selbst.


LXXXIV.) " Es ist besser Musik zu genießen als sie zu produzieren. Die Genießer sind glücklicher als die Schöpfer "*.


* Stendahl, französischer Schriftsteller.


LXXXV.) " Wenn du ein Star wirst, bis nicht du es , der sich verändert. Es sind die anderen "*.


* Kirk Douglas-amerikanischer Schauspieler.


LXXXVI.) " Dass nur ein einziger es entwerfen wagte, in Angriff zu nehmen und nur ein Einziger es bewältigen kann "*.


* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller.

LXXXVII.) " Es  gibt keine heroischen Zeitalter, es gibt nur hero-

ische Menschen. Immer ist es der Einzelne der mitten in der

Welt und nur für sich allein errichtet. Denn jeder freier

Geist ist ein Alexander, er erobert im Sturm Provinzen und Reiche, aber er hat keine Erben"*.


* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller.


LXXXVIII.) " Große Männer haben neben der kleinen alltäglichen Münze noch eine besondere zur Verfügung. Sie können mit Unsterblichkeit bezahlen ".


* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller.


LXXXIX.) Was Freud schöpferisch anblickt sieht er so, als hätte

es vor ihm niemand angesehen. Wenn er denkt, vergisst er  alles, was andere vor ihm über den Gegenstand gedacht haben*.


* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller über Sigmund Freud.

 

XC.) " Denn der Weg des Genies zu den Sternen zielend

darf nötigenfalls auch über Menschen hinweggehen, darf die  ephemeren (flüchtigen,vergänglichen, einen Tag andauernden) Dinge und Ereignisse missbrauchen, um den tieferen Sinn und dem unsichtbaren Gebot der Geschichte Genüge zu tun *.


* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller.


XCI.) " In seinem Letzten und in seinem Verborgensten erkennt man ein Volk oder eine Stadt immer nur durch seine besten Menschen und seine geniale Naturen "*.


* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller.


XCII.) "Immer muss die Menschheit aus ihren Millionen Eintagslarven den unsterblichen Typus schaffen "*.


* Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller.


XCIII.) " Ich habe eine ganze Welt aufzubauen, aber wird mein  armes Leben für so eine gewaltige Aufgabe reichen ? "*.


* Quelle unbekannt.


XCIV.) " Heldenhaftigkeit ist eine Todesart, sondern eine

Lebensart "*.


* Gabriel Lang.


XCV.) Wer das gotische Lernprinzip  versteht hat sein

Leben verstanden und findet " ein Genie der Selbstevolution zu sein " als nichts besonderes*.


XCVI.) " Genie überdauert Schönheit"*


* Oscar Wilde Zitat.


XCVII.) " Genie erweckt in uns allein die Frau "*


* Properz Zitat.


XCVIII.) " Der Tod ist die Krönung des Genies "*.


* Honore de Balzac, französischer Schriftsteller.


XCIX.) " Genie ist Bewusstsein der Welt "*.


* Christian Friedrich Hebbel, Dramatiker und Lyriker.


C.) " Gott denkt in Genies, träumt in den Dichtern und schläft in den übrigen Menschen "*.


* Peter Altenberg,österreichischer Schriftsteller.


CI.) Wer sich heute in Wikipedia " Persönlichkeiten einer Stadt" anschaut, wird ab 1981 überwiegend Namen von Sportlern finden.


CII.) Obwohl die lateinische Redewendung "  mens sana in sano corpere " als Vers bekannt war wird Sport- und Köperertüch-

tigung (ausser bei Sportlerkarrieren) bei den Schriftstellern, Dichtern, Philosophen, Künstlern, Malern und sonstigen vielen anderen Grossen der Menschheit mit keiner Zeile erwähnt. 


CIII.) Wenn das Kleinste sich mit dem Grössten vermählt, wird das Grösste geboren. Im kleinsten Punkt sammelt sich die grösste Kraft.


CIV.) " Wer sich zu gross fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit grossen Aufgaben betraut zu werden " *


* Jaques Tati, französischer Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur.


CV.) " Entweder ich werde berüchtigt oder berühmt "*.


* Wilhelm Heinrich Otto Dix war ein bedeutender deutscher Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts.

 

CVI.) Von 100 Genies gehen 99 unentdeckt zugrunde*.


* Rudolf Diesel, Ingenieur.


CVII.) Um  das  Genie zu zeigen, muss sein Gegensatz ange-

prangert werden. Es braucht des Widerstandes. Tradition  und das Geniale wirken gegeneinander wie Wasser und Feuer.


CVIII.) In der vergangenen Corona-Krise ging es vielen Betroffenen nicht darum, Unsterbliches über die Zeit hinaus zu schaffen, sondern um das nackte, existenzielle Überleben, was man " Brot vor Geist nennt"*.


* Verfasser unbekannt.


* 1.) Siehe  auch " Durch die evolutionäre Allzeitnutzung  gibt es keine Alltage mehr, sondern nur noch Entwicklungstage.  " Dem Entwickler sind alle Tage heilig ", was " das Genie der Selbstevolution " ausmacht. Wenn ich abends meinen Frieden gefunden habe, war es ein guter, magischer Tag "in  Evolutionäre Allzeit-Lebensleere Zeitnutzung


2.) Weil wir nichts sind, suchen,  bewundern wir, ahmen wir nach, vergleichen uns mit anderen und lassen uns von anderen aus der Ruhe bringen  zum " weil ich mich selbst werde und bin, bin das Beson-

dere und mache den Unterschied aus. Durch immer mehr Selbstähn-

lichkeit neutralisieren wir die Fremdartigkeit und jeder Personenkult

wird mir fremd.


3.) Siehe auch Neues, digitales Zeitalter


4.) " Glücklich ist der, welcher sein Arbeits- und Lebensende mit dem Anfang seines Lebens in Verbindung setzen kann und die Kindheit

sich darin vollendet und ist sich sicher, dass dieser Weg von Anfang an 

in der Kindheit als Lebensfundament, festgelegt war, weil ich meinen Träumen mein Leben schulde ".


5.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklervorbildes


CVIII.) " Wenn du ein Star wirst, bis nicht du es , der sich verändert. Es sind die anderen".


* Kirk Douglas,amerkanischer Schauspieler.


CIX.) Jedes grosse Lebenswerk eines Genies endet mehr oder weniger im Barock.


CX.) Genies sind immer im Werden,besonders nach dem Tod. Oft  kannten die Zeitgenossen die Werke nicht.


CXI.) Genie besteht immer darin, daß einem etwas Selbst- verständliches zum erstenmal einfällt*.


* Hermann Bahr Zitat.


CXII.) Der Mensch ist verloren, der sich früh für ein Genie hält*.


* Georg Christoph Lichtenberg


CXIII.) Das Genie hat kein Geschlecht*.


* Germaine Baronin von Staël-Holstein.


CXIV.) Eine Schablone schaffen, das ist Genie*.


* Charles Baudelaire Zitat.


CXV.) Genies sind immer im Werden, besonders nach dem Tod. Oft kannten die Zeitgenossen ihre Werke nicht.


CXVI.) Jedem Einfall geht eine geistige Mühearbeit mit vielen Irrtümern voraus.


CXVII.) Genies sind etwas einfaches,daher sehr selten.


CXVIII.) Genies können nich zuhören und im Unterricht sich konzentrieren, weil sie Autodidakten sind.


CXIX.)  Die eingeborene, gotische Natur Goethes hat den Faust hervorgebracht.


CXX.) "Ein wahrer Künstler wird eher  seine Frau barfuß laufen lassen und seine Mutter muss noch mit 78 Jahren Geld verdie- nen, dass er an nichts anderes arbeiten kann als an seiner Kunst"*.


* Verfasser unbekannt.


CXXI.) Exil, Gefängnis, Verbannung erwiesen sich für die gros- sen Weltrevolutionäre niemals als Hemmung, sondern nur als Förderung ihrer Populariät.Um von der Masse vergöttert zu werden, muß man Martyrer gewesen sein.Die Verfolgung durch ein verhasstes System schafft erst einen Volksführer und ist  die seelische Vorbedingung seines späteren entscheidenen Massenerfolges und der Nimbus des zukünftigen Führers wird von dem Volke sich ins Mystische erhöht.

                       Weiterer Text folgt.


Siehe auch evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi 11

          Entwicklungs-Wahrheits-Individualisierung

 

 

  

 

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